29.04.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{36} Jesus vor dem Hohenpriester (Joh. 18,12-27)
Jesus erwiderte ihm: Habe ich unrecht geredet, so beweise, was daran unrecht war; habe ich aber recht geredet, was schlägst du mich? (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 18,23 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Der den Sohn Gottes liebende Apostel Johannes steht zu den Dienern Babylons in einem scharfen Gegensatz.
Anders, als die Leibesglieder der Hure, die nicht beweisen konnten, dass die Lehre Jesu falsch und schlecht war, bezeugte Johannes das Werk des Herrn in Wahrheit und unwiderlegbarer Vollmacht.
Eine Nachprüfung der göttlichen Wahrheit, die Befragung derer, die das ideale Wort Jesu gehört haben und deshalb die Wahrheit und Unschuld Jesu kennen, ist in den Augen der Fälscher und Lügner frevlerisch.
Da diejenigen, die an Jesus glauben, in ihm Gott erkennen, besitzen sie für die mosaischen Jünger keine geistliche Autorität.
Die jüdischen „Inquisitoren“ erklären sich selbst zum einzig wahren Maßstab in theologischen Fragen. Sie wollen nichts lernen, sondern nur gesetzkonform belehren und richten. Die Pseudofrommen meiden das Licht, denn sie hassen die Wahrheit.
Die Befragung des am Teich Siloah sehend gemachten Jüngers Jesu war ein Debakel für die elitäre Pseudogeistlichkeit.
Der von seiner Blindheit Geheilte bezeugte freimütig die Wahrheit und Güte Jesu. Er bewies ihnen logisch, dass Jesus jemand sein muss, der Gott ehrt und dessen ideale Werke tut. Sie vermochten seinen Worten nichts entgegenzusetzen. Babylon konnte nicht beweisen, dass Jesus böse handelte.
In ihrer unbelehrbaren Arroganz wiesen die Satanischen (Anklägerischen) das Licht dessen, der zur Wahrheit „hinauf-blickfähig“ (geistlich sehend) war zurück.
Den blinden Frevlern war der, den Jesus heilte und heiligte, sodass er sehend wurde ein nichtiger Sünder.
Diese Schmähung gilt allen Söhnen und Zeugen des göttlichen Lichts und laut Joh. 18,21-23 betrifft sie in erster Linie deren Haupt.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.