12.02.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{32} Jesus sagt seinen Verrat voraus (Joh. 13,1-30)
Diesem winkt nun Simon Petrus, daß er forschen möchte, wer es sei, von dem er rede. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 13,24 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die Jünger Jesu, ihnen allen voran Simon Petrus, „suchten“ die Identität dessen, der den Sohn Gottes ausliefern würde. Ihr „Sag, wer ist es...?“ und „Herr, wer ist's?“ betraf natürlich Judas Iskariot.
Die vorliegende textliche Verbindung zu Joh. 18,4+7 zeigt, dass sich diese Suche der Jünger in der an die Sklaven Babylon-Jerusalems gerichteten Frage Jesu nach der Identität dessen widerspiegelt, den sie festnehmen wollten („Wen suchet ihr?“).
Der den Herrn preisgebende Judas ist also das Gegenbild des von ihm verratenen Jesus.
Die den Sohn suchenden mosaischen Jünger, ihnen allen voran Judas, bilden einen scharfen Kontrast zu den gläubigen Jüngern Jesu.
Die Mittlerpositionen bei diesen beiden „Suchen“ nahmen Johannes bzw. Judas ein.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.