11.09.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{25} Ehe Abraham war, bin ich (Joh. 8,31-59)
und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen! (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 8,32 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Nicht jeder Nachfolger (Jünger) Jesu kennt die wesenhafte Wahrheit und wurde von ihr aus der Sklaverei der Sünde befreit.
Wenn man auf den Sohn schaut, wird die wesenhafte Wahrheit erkannt, denn wer ihn erblickt, kennt den Vater und dessen Geist, welchen die „Welt“ nicht „schaut“ (wahrnimmt) und ihn deshalb nicht zu nehmen vermag.
Der Geist der Wahrheit befreit die wahren Jünger Jesu, weil er bei ihnen bleibt und in ihnen ist, sodass er ein dauerhaftes Ansehen des Sohnes Gottes und darin eine beständige Verherrlichung des Gott-Vaters bewirkt.
Da sie auf das den Gott-Vater betreffende Zeugnis des in die Welt kommenden Christus hören, fragen die Gläubigen Jesu nicht „Wer ist Wahrheit?“, denn sie kennen sie.
Anders als die Gelehrten des versklavenden Gesetzes sind sie Kenner des Wortes Jesu, d. h. der sie befreienden Wahrheit, die aber im Gesetz fehlt :Joh. 1,17:.
Sie sind keine Vertreter des mosaischen Wortes, sondern wahre Zeugen der die Wahrheit seienden, weil der wesenhaften Wahrheit entstammenden Reden Jesu.
Zu Joh. 8,31+32, siehe Joh. 8,58+59.
Joh. 8,32+34-36 (Joh.*Offb.) Offb. 13,16
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.