29.01.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{31} Der triumphale Einzug Jesu in Jerusalem (Joh. 12,12-50 – Teil 2: Joh. 12,31-50)
Ende der Mikrostruktur {31} Der triumphale Einzug Jesu in Jerusalem (Joh. 12,12-50)
Und ich weiß, daß sein Gebot ewiges Leben ist. Darum, was ich rede, das rede ich so, wie der Vater es mir gesagt hat. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 12,50 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Das von Jesus im Sprechen des Vaters genommene Gebot des Lebens für die Schafe, die ihm nachfolgen gilt auch für ihn selbst, denn er nahm von Gott das Gebot, seine Seele in den Tod zu setzen, sie aber auch zurück ins Leben zu nehmen.
Wie aus Joh. 12,12-50 hervorgeht, bildet Joh. 12,12-16*Joh. 12,38-50 insofern ein Verspaar, weil es auf beiden Seiten dieses Textvergleichs um die prophetische Vollerfüllung einer alttestamentlichen Bibelstelle geht.
Das prophetische Wort darüber, dass der König Israels auf einem Eselsfüllen reitet :Joh. 12,14-16: und die Prophetie des die Herrlichkeit Jesu sehenden Jesaja über den Unglauben und die Blindheit des Volkes Israel dem Sohn Gottes gegenüber :Joh. 12,38-41: stehen sich in ihrer Vollerfüllung diametral gegenüber.
(In Joh. 12,16 und Joh. 12,41 geht es um die Verherrlichung Jesu bzw. um das Sehen seiner Herrlichkeit.)
Derjenige, der im Namen des Herrn kommt :Joh. 12,13:, ist der Sohn des ihn sendenden Gott-Vaters :Joh. 12,49:. (Siehe zu seiner Ankunft in Jerusalem auch Joh. 12,12:.)
Jesus kam als das Licht Gottes in den Jerusalem-Kosmos :Joh. 12,12+13+46:.
Die blind Gemachten und Verkrüppelten des Herzens konnten jedoch nicht an ihn glauben, denn der Arm des Herrn wurde ihnen nicht enthüllt (offenbart) :Joh. 12,38+39:.
(Dieser „hohe Arm Gottes“ befreit und führt aus dem gesetzlichen Ägypten-Jerusalem-Kosmos hinaus :Apg. 13,17; Offb. 11,8:.)
Die Blinden begriffen nicht, was es bedeutete, dass Jesus auf einem Esel saß, als er in die „große Stadt“ hineinritt :Joh. 12,15:.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.