09.10.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{27} Die Schafe, der Schafhirte und der Dieb der Schafe (Joh. 10,1-21
Viele von ihnen sagten: Er hat einen Dämon und ist von Sinnen, was hört ihr auf ihn? (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 10,20 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Obwohl Jesus der ihm vom Vater gestellten Aufgabe, die Blinden sehend zu machen im Jerusalem-Kosmos nachkam und dort das Werk Gottes öffentlich tat, bezichtigten ihn viele Menschen, er habe einen Dämon, d. h., die in ihrer Sünde sterbenden gesetzlichen Juden beschuldigten den Herrn ein das Wort eines Dämons sprechender Sünder zu sein.
Der an die Menge ergehende Appell derer, die zum Hören unfähig waren, nicht auf Jesus zu hören, widerspricht der Aussage, dass Gott auf den Herrn stets hört, weil dieser seinen Willen tut und in einer bislang unerhörten Weise die Augen der geistlich Blinden öffnet. Der Aufruf der Lohnarbeiter Babylons ist demnach „anti-göttlich“. In ihm wird dazu animiert, das exakte Gegenteil des Werkes Gottes zu tun, was eindeutig als diabolisch bewertet werden muss.
Der auf Gott hörende Jesus hört keine Stimme eines Dämons. Er spricht das, was er vom Vater vernimmt und nicht die Rede eines unreinen Geistes.
Jesus Christus einer dämonischen Besessenheit zu bezichtigen (heutzutage würde man sagen, zu behaupten, er sei schizophren gewesen), ist „anti-geistlich“ :Mt. 12,31:. Diejenigen, die nicht auf ihn hören, sind „anti-christlich“.
Sie sollten sich fragen, auf wen sie hören.
Wessen Stimme folgen sie nach, wenn die Stimme des idealen Hirten in ihren Ohren unrein, irre und sündhaft (am Leben vorbeizielend) klingt?
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.