16.01.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{3} Das Lamm Gottes (Joh. 1,29-34)
Und ich kannte ihn nicht; aber damit er Israel offenbar würde, darum kam ich, mit Wasser zu taufen. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 1,31 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Des Täufers ursprüngliche Unkenntnis der Identität Jesu spiegelt sich im diesbezüglichen Unwissen der Pharisäer wider.
Sie gleicht auch der Ignoranz der Jünger, als diese, anlässlich der insgesamt dritten Selbstoffenbarung Jesu, zuerst nicht erkannten, dass es der auferstandene Herr war, der zu ihnen sprach :Joh. 21,4+14:.
Die dritte Offenbarung Jesu entspricht seiner Identifikation durch den Täufer Johannes, sodass die Jünger die Vollerfüllung des Volkes Israel sind, mehr noch, sie sind das neue Israel nach dem neuen Bund Gottes :Apg. 15,14+17; Apg. 4,10+12+18; Joh.1,12; Röm. 10,19; Mt. 21,43:.
Ebenso wie die Wassertaufe des Johannes dem Volk Israel zur Offenbarung dessen diente, der mit Geist taufte, waren die Wasser der Hochzeit zu Kana dafür da, auf die wesenhafte Quelle des idealen Weins hinzuweisen, die von den Unverständigen ebenfalls nicht gesehen wurde :Joh. 2,9:.
Zu Joh. 1,31, siehe Joh. 1,33.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.