Als er aber am Passahfeste in Jerusalem war, glaubten viele an seinen Namen, da sie seine Zeichen sahen, die er tat; (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 2,23 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Viele von denen, die im Jerusalem-Kosmos anwesend waren, schauten die Zeichen und die darin liegende Herrlichkeit des dorthin kommenden wesenhaften Wortes Gottes und glaubten an den Namen „Jesus“, welcher der dem Sohn gegebene Name des Gott-Vaters ist.
Die dieses wesenhafte Licht ablehnenden Juden werden hingegen den annehmen, der in seinem eigenen Namen kommt.
Paradoxerweise waren es eben solche Ungläubige, nämlich seine Brüder nach dem Fleisch, die Jesus dazu aufriefen, nach Judäa zu gehen, damit seine Jünger dort die von ihm vollbrachten Zeichen schauen können.
Das vom Apostel Johannes gesehene Auferstehungszeichen des Herrn beruhte hingegen auf einer prophetischen Ankündigung Jesu und war deshalb wortbasiert.
Es bewirkte einen Glauben an seinen Namen, d. h. es war kein „Zeichen um des Zeichens“, sondern um der Herrlichkeit Gottes willen.
Wie der Chiasmus in Joh. 2,13-25 zeigt, geht es in Joh. 2,13-16*Joh. 2,23-25 um die Distanzierung Jesu vom babylonischen Wesen des irdischen Jerusalem und dessen Leibesglieder.
Obwohl viele Jerusalemer wegen der Zeichen Jesu glaubten, näherte er sich ihnen nicht an, denn Jesus wusste, was in ihnen steckte :Joh. 2,25:.
Der vorliegende Versvergleich zeigt, dass die Menschen das egoistische, „kaufmännische“, d. h. das Geben und Nehmen abwägende, die Heiligkeit Gottes missachtende, diese Heiligkeit um des eigenen Vorteils willen mit Füßen tretende Wesen Babylons an sich hatten.
Ihre fromme Fassade, der „Glaube“ an Jesus, an den wahren Tempel Gottes, vermochte den Herrn nicht zu täuschen, denn er wusste um die wahren Motive der zu ihm kommenden Juden.
(Gleiches gilt für diejenigen, die zum Jerusalemer Tempel kamen. Jesus kannte die räuberischen Herzen dieser Pseudogeistlichen.)
Sie wollten ihn, die Wohnstätte des Vaters, für ihre eigenen Zwecke missbrauchen.
Ihr andächtiger „Gottesdienst“ war in Wirklichkeit eine Selbstanbetung und Verehrung Mammons.
Mammon, der Gott des Geldes :Mt. 6,24:, ist Satan, der Vater und Gott der unfreien und andere Menschen in religiöser Gefangenschaft haltenden Juden :Joh. 8,41+44:.
Ebenso wie Jesus den Tempel des irdischen Jerusalem von den Leibesgliedern Babylons reinigte :Joh. 2,13-16:, hielt er sich selbst (er der wesenhafte Tempel Gottes, die größere Weihestätte :Mt. 12,6:) von den Sklaven der großen Hure Babylon fern :Joh. 2,23-25:.
Auf beiden Seiten von Joh. 2,13-16*Joh. 2,23-25 erfolgt eine klare Trennung zwischen dem Heiligen und dem Pseudoheiligen.
Das den Namen Jesu scheinbar annehmende, zeichengläubige Babylon hat am Sohn Gottes keinen Anteil.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.