03.04.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{12} Jesus heilt einen Kranken am Sabbat (Joh. 5,1-18)
Ende der Mikrostruktur {12} Jesus heilt einen Kranken am Sabbat (Joh. 5,1-18)
Darum suchten die Juden noch mehr, ihn zu töten, weil er nicht nur den Sabbat brach, sondern auch Gott seinen eigenen Vater nannte, womit er sich selbst Gott gleichstellte. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 5,18 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Wer die höhere Autorität Jesu mit der Bedeutung Jakobs (des irdischen Vaters der Juden) vergleicht, erkennt, dass Jesus größer ist, als sein genetischer Stammvater, denn er hat den himmlischen Gott zum Vater.
Diese überirdische Sohnschaft des Herrn steht seiner irdischen Abstammung als der Sohn des Nazareners Josef gegenüber.
Sie wurde von den diabolischen Söhnen Israels deshalb so vehement geleugnet und bekämpft, weil ihre Anerkennung bedeutet hätte, sich der göttlichen Autorität des Menschen Jesus unterzuordnen.
Dass die irdischen Hohepriester und Schriftkundigen sehr wohl wussten, dass es sich bei Jesus um den Sohn Gottes handelte, geht aus dem Gleichnis vom verpachteten Weinberg hervor, denn sie erkannten ihre Rolle in diesem Gleichnis :Lk. 20,14+19:.
Die Mordlust Jesus gegenüber war also ihrer Furcht vor diesem sie entlarvenden himmlischen Licht Gottes geschuldet.
Nicht obwohl, sondern weil Jesus im Namen seines himmlischen Vaters in den Kosmos („Jerusalem-Welt“) gekommen war :Lk. 20,13:, nahmen ihn die Juden nicht an.
Ihr fehlender Glaube an den Namen des einziggeborenen Sohns Gottes bedeutet, dass die Juden schon gerichtet sind.
Wer hingegen auf die Sohnschaft Jesu und seine wesenhafte Einheit mit dem Gott-Vater vertraut, wird nicht ins Gericht kommen, ganz egal, ob er von Israel abstammt oder nicht.
Damit die auf das irdische Sehen beschränkten „Kosmischen“, die den göttlichen Ursprung Jesu und seine Übereinstimmung mit dem Vater ablehnen, den als Mensch inkarnierten Gott wertzuschätzen lernen, gab ihm Gott die Autorität, die Toten zu erwecken und zu richten.
Nach diesem Lernprozess werden sie, wie es einst der Täufer Johannes konnte, „himmlisch“ sehen. Sie werden bezeugen, dass Jesus der Auserwählte Gottes ist.
Joh. 1,34 [D76] <Joh. 3,34*> Joh. 5,18 [D74]
Joh. 1,34 Und ich, ich habe gesehen und bezeugt, dass dieser der Auserwählte Gottes ist.
[1A,B: Sohn] (76)
Joh. 5,18 Deshalb suchten die Juden noch viel mehr, ihn umzubringen, da er nicht allein den Sabbat weglöste, sondern auch den Gott* seinen eigenen Vater hieß, sich selber dem Gott übereinmachend. (74)
Im vorliegenden Verspaar bilden die Juden das Gegenteil des Johannes, denn der Täufer sah und bezeugte, dass derjenige, der nach ihm kommt und mit dem heiligem Geist tauft :Joh. 1,29+33: der Auserwählte Gottes ist :Joh. 1,34:, wohingegen es die Pharisäer und alle anderen gesetzlichen Juden nicht ertragen konnten, dass Jesus am Sabbat die Werke Gottes tat und ihnen versicherte, vom Gott-Vater entsandt zu sein :Joh. 5,16-18:.
Also lehnten die Juden Jesus als den Auserwählten Gottes ab :Joh. 5,43:. Sie waren nicht fähig, diese Tatsache zu sehen.
Die Gesetzischen erkannten richtigerweise, dass die enge Einheit von Sohn und Vater ein Gleichmachen Jesu mit Gott bedeutete :Joh. 5,18:.
Sie übersahen jedoch, dass Jesus der Schöpfer der Welt und Gott Israels ist, denn den Gott-Vater kannten sie sowieso nicht, sahen ihn nicht und hatten ihn selbstverständlich auch nicht zum Vater, wie Joh. 8,42 zeigt.
Es war also falsch von ihnen, zu meinen, Jesus würde sich dadurch unrechtmäßig mit Gott gleichmachen, denn das wesenhafte Wort (der Sohn, Gott und Schöpfer) war und ist stets eins mit dem Vater :Joh. 1,1ff:. Er muss diese Einheit nicht erst erlangen.
Der Sohn Gottes tut nicht eine einzige Sache, die er nicht gleichsam beim Vater erblickt, denn er vermag nichts von sich selbst aus zu tun :Joh. 5,19:.
Dies ist der äußere Grund dafür, warum er mit dem Gott-Vater eins ist: In ihrem Tun sind beide eine Einheit, also eine Gottheit :Joh. 5,19:.
Hierin erweist sich Jesus als der Sohn des himmlischen Vaters, d. h. als der in die Leibesbucht Gottes (also in dessen innerstes Zentrum, gekommene einziggeborene Gott :Joh. 1,18:.
Den Vater sieht man ausschließlich im Sohn :Joh. 1,18; Joh. 14,7+9:. Der Sohn spricht die Reden des Vaters :Joh. 14,10; Joh. 3,34:.
Da die Juden jedoch den Sohn anfeindeten, hassten sie auch den Vater :Joh. 15,23:.
Da sie den Sohn Gottes in seiner Gottheit ablehnten, vermochten sie den Vater nicht zu sehen. Sie nahmen die durch den Sohn gesprochenen Reden des Vaters nicht an. Deshalb konnten sie nicht zum Vater kommen :Joh. 14,6:.
Dem Täufer war es hingegen gegeben, zu sehen und zu bezeugen, dass Jesus der in die Welt kommende Auserwählte Gottes ist, also das die Sünde der Welt weghebende und auf sich selbst ladende Opferlamm :Joh. 1,29+34:.
Der D-Punkt des vorliegenden Verspaars, Joh. 3,34, und die persönliche Glaubensstellung zu diesem Vers entscheiden also darüber, ob man geistlich sehend oder blind ist.
Wer zustimmen kann, dass Jesus der Geschickte und Auserwählte des Gott-Vaters ist, wer im Herzen glaubt und mit seiner Zunge bekennt, dass er, als der Sohn des himmlischen Vaters, ausschließlich die wahren Reden Gottes spricht und sich darin als mit Gott übereinstimmend erweist, wer erkennt, dass Gott im Wort des Sohnes seinen Geist unbeschränkt gibt :Joh. 3,34:, also mit dem heiligen Geist Menschen in das „ewige“ Leben hineinzeugt (dies stellt eine höhere, wesenhafte „Taufe“ dar :Joh. 1,33:), der gehört zum neuen, himmlischen Jerusalem des Christus.
Er steht in einem scharfen Gegensatz zu den gesetzlichen Juden des irdischen Babylon-Jerusalem, das die Leibesglieder der tatsächlichen Braut Gottes umzubringen sucht :Joh. 5,18; Offb. 17,6; Offb. 18,24:.
Das Sehen oder die Unkenntnis des Wesenhaften entscheidet sich an der mit dem Wort übereinstimmenden Stellung zu demjenigen, der in die Welt entsandt wurde und den ihn Sendenden.
Einen „Jesus“ ohne den Gott-Vater und ohne die wesensmäßige Einheit mit ihm, d. h. einen Jesus, der nicht Gott ist, gibt es nicht.
Wer einen solchen Jesus verkündet, ist kein Christ, auch dann nicht, wenn er viel von „Gott“, „Jesus“, „Liebe“ und „Gnade“ spricht und gute Werke tut.
Er gehört zur antichristlichen Hure Babylon, ihrer „kosmischen“ Pseudogeistlichkeit und ihrem wahnhaften, die Menschen in die Irre führenden falschen Gottesdienst :Joh. 4,21; Joh. 16,2:.
Die große Masse der kirchlichen und außerkirchlich organisierten falschen Christen und die Vertreter des Judentums und Islams bilden heute eine Einheit in dem den Sohn verleugnenden antichristlichen diabolischen Geist der großen Hure Babylon. Sie sind in Bel (= „Babel“).
Wer an einen nicht göttlichen „Jesus“ (eine Jesus ohne den mit ihm völlig übereinstimmenden Gott-Vater) glaubt, hat den falschen Christus, und er ist kein wahrer Nachfolger Jesu, sondern ein Angehöriger eines anderen Gottes :Joh. 8,31+44:.
Siehe hierzu den Artikel „Die Trinität Gottes“ auf Freudenbotschaft.net.
Joh. 5,18 (Joh. // Offb.) Offb. 5,5
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.