12.02.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{32} Jesus sagt seinen Verrat voraus (Joh. 13,1-30)
Denn etliche meinten, weil Judas den Beutel hatte, sage Jesus zu ihm: Kaufe, was wir zum Feste bedürfen; oder er solle den Armen etwas geben. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 13,29 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die Joh. 13,29 betreffenden textlichen Strukturen zeigen, dass die Ausrichtung auf das „Kosmische“ (gemeint ist das Irdische Jerusalems) das Wissen um den Tiefenweg Jesu vernebelt, welcher zur himmlischen Herrlichkeit führt.
Die Juden fragten einander danach, ob der Herr zu ihrem Passah-Fest kommen würde, begriffen aber nicht, dass der Sinn seiner Anwesenheit in Jerusalem der eigene Opfertod war.
Den an Judas ergehenden Auftrag Jesu, den Verrat schneller voranzutreiben, missinterpretierten die Jünger Jesu ebenfalls in einer irdischen Weise, denn sie meinten, es gehe hierbei um die Dinge des anstehenden Jerusalemer Festes bzw. um die Armen der Welt, derer sich der die Kasse führende Judas annehmen würde.
Hierin wird angedeutet, dass das Sozialchristentum und die Sorge um die Äußerlichkeiten des „Festes“ (siehe hierzu u. a. den Weihnachtskult in christlichen Kreisen) in Wirklichkeit antichristlich sind, denn unter diesem „frommen“ Deckmantel findet man den Verrat an Jesus und die Ersetzung seiner Gottheit und seiner Heilstat der Gnade durch die eigenen Gesetzeswerke der pseudogeistlichen jüdischen Diebe und Banditen.
Im Kern dieses fatalen Missverständnisses befinden sich das irdische Jerusalem und der in Judas dargestellte falsche Messias (Antichrist), dem heuchlerisch frommen zionistischen „Heilsbringer“ und „Erlöser“ der Armen.
Petrus zog sein Schwert und tat dem Sklaven des irdischen Jerusalem, Malchus, Gewalt an, was gleichfalls das Missverständnis offenbart, den Christus im Irdischen zu sehen und dessen Opfertod zu vermeiden bzw. ihn zu ignorieren.
In Wirklichkeit würde ein solches Antichristentum garantieren, dass die Armen Jerusalems fortbestehen.
Das tatsächliche Passah (Jesus), das große Passah der Befreiung vom gesetzlichen Jerusalem-Ägypten :Offb. 11,8; 1.Kor. 10,16+17; 1.Kor. 11,23-26:, wäre nicht geopfert worden.
Die Jünger hätten sich um das falsche (jüdische) Fest gekümmert und sie besäßen keine Hoffnung, in das himmlische Jerusalem einzugehen.
Die richtige, himmlische Ansicht darüber, was und warum Jesus etwas tut, ist essentiell wichtig, um ihm in Wahrheit nachfolgen zu können, denn die falsche diesbezügliche Meinung führt in die kosmische Irre des Antigöttlichen, möge sie noch so „geistlich“ daherkommen.
Joh. 13,29; Joh. 12,5 (Joh. // Offb.) Offb. 13,17
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.