10.04.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{13} Die Autorität des Sohnes (Joh. 5,19-47)
Denket nicht, daß ich euch bei dem Vater anklagen werde. Es ist einer, der euch anklagt: Mose, auf welchen ihr eure Hoffnung gesetzt habt. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 5,45 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die Erwartung der „Kosmischen“ basiert auf dem Gesetz des irdischen Menschen Moses, wohingegen die Himmlischen aus der Vervollständigung des eingeborenen Gottes nehmen, d. h. im himmlischen Jesus Gnade anstatt Gnade empfangen.
Der gerechte Jesus sorgt dafür, dass die Juden nach dem mosaischen Gesetz verklagt werden, wohingegen sich diese Ungerechten weigerten, ihn nach diesem Gesetz zu richten und dafür sorgten, dass er nach römischen Recht angeklagt wurde.
Wie Joh. 5,19-47 zeigt, erfolgt das Gericht des Sohnes an der „Welt“ :Joh. 5,22: weil Moses die Ungläubigen verklagt :Joh. 5,45:.
Nicht Jesus ist der Ankläger der Gesetzischen, sondern der ihnen das Gesetz gebende Moses, durch den sie Hoffnung haben :Joh. 5,45; Joh. 7,19:.
Der irdische Moses ist die falsche Hoffnung.
Er ist eine Anti-Hoffnung, d. h. Anstatt-Erwartung zum himmlischen Jesus und seiner Gnade. Der mosaische Bund führt nicht ins Leben.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.