15.01.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{31} Der triumphale Einzug Jesu in Jerusalem (Joh. 12,12-50 – Teil 1: Joh. 12,12-30)
«Fürchte dich nicht, Tochter Zion! Siehe, dein König kommt, sitzend auf dem Füllen einer Eselin!» (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 12,15 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die Gläubigen Jesu werden dazu aufgefordert, nicht zu fürchten, denn, als Tochter Zion erkennen sie den zu ihnen kommenden Regenten und wissen deshalb, dass er sie aus der Versklavung des irdischen Jerusalem retten wird :Röm. 8,15:.
Dass Jesus nicht der König einer „kosmischen Tochter Zion“ sein kann, also das Haupt des irdischen Jerusalem, geht aus Joh. 18,36 hervor, denn sein Reich ist nicht aus diesem (Jerusalem-) Kosmos.
Sein Volk sind nicht die ungläubigen Juden, also solche, die ihn als Gott und Retter ablehnen.
Die ihn ausliefernden Irdischen sehen den zu ihnen hinausgeführten gefolterten Jesus als eine verspottete Karikatur eines Königs.
Für seine Gläubigen ist Jesus hingegen der für sie eben in dieser Niedrigkeit und Schande siegende überaus wertvolle Herrscher einer anderen Welt und einer anderen Stadt :Offb. 21,10+11; 1.Petr. 2,4:.
Diejenigen, die Jesus lieben, wissen, dass ihr Hirte allein aus dem Grund in die große irdische Stadt kam :Offb. 11,8:, damit sie ihn erkennen, seine Stimme hören und zusammen mit ihm aus dem kosmischen Babylon herauskommen :Hebr. 13,13+14; Joh. 10,3+4:, um ein Teil seines zukünftigen Reichs zu werden :Joh. 10,9; 2.Kor. 6,17:.
2.Kor. 6,17 offenbart zusammen mit Apg. 22,18 die Identität Babylons: das irdische Jerusalem.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.