24.01.2020 | Die Auferstehungen und das Gericht Gottes | In „Verschiedene Themen“ | von Freddy Baum
Die Frage danach, wo sich ein Mensch, der Jesus Christus als seinen Herrn und Erlöser angenommen hat, nach seinem Tod befindet, lässt sich nicht pauschal beantworten, denn hierzu muss man wissen, zu welcher Zeit dieser Christ lebte bzw. lebt und ob er zur Herausgerufenen (Ekklesia) gehört, also ein Leibesglied Jesu im engeren Sinn ist oder nicht.
Biblisch betrachtet gibt es Schlafchristen, die in die unteren Bereiche des Todes und des Scheol gelangen, wo sie zu warten haben, bis sie in der Endzeit des Äons die Stimme Jesu hören und durch sie erweckt werden :1.Thes. 4,16:. (EÜ)
1.Thes. 4,16
Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme eines Erzengels und bei dem Schall der Posaune Gottes herabkommen vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen;
Da sie aber im Glauben an Jesus starben, verbleiben sie gesondert in ihm, d. h. sie sind nicht wirklich tot, sondern leben dem Gott der Lebenden auch in den unteren Örtern des Todes.
Letzterer und der Hades haben keinen Anspruch auf sie, sondern sie müssen ihre Seelen bei der Auferstehung ebenso freigeben, wie der Pharao gezwungen war, die in Gosen abgesonderten Israeliten zur Zeit des Moses ziehen zu lassen.
Söhne des Lichtes und des Tages :1.Thes. 5,5: sind hingegen lebende Leibesglieder des Christus, die nicht in den Tod gelangen :Joh. 8,51:. (EÜ)
Joh. 8,51
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen in Ewigkeit.
Solche, die zur Ekklesia (Herausgerufene; "Gemeinde") Gottes gehören, können zwar sterben, aber sie gelangen danach nicht in die unteren Totenräume, sind also nach ihrem Sterben nicht "tot", sondern gehen in das vermehrte Christusleben über, welches sie teilweise, d. h. noch nicht im vollen Maß, wie es später der Fall sein wird :Röm. 8,19; 1.Joh. 3,2:, bereits jetzt, zu ihren Lebzeiten hier auf dieser Erde, besitzen :Joh. 11,23-27:. (EÜ)
Röm. 8,19
Denn das sehnsüchtige Harren der Schöpfung wartet auf die Offenbarung der Söhne Gottes
1.Joh. 3,2
Geliebte, jetzt sind wir Kinder Gottes, und es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden; wir wissen, dass wir, wenn es offenbar werden wird, ihm gleich sein werden, denn wir werden ihn sehen, wie er ist.
Joh. 11,23
Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen.
Joh. 11,24
Marta spricht zu ihm: Ich weiß, dass er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tag.
Joh. 11,25
Jesus sprach zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben; wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er gestorben ist;
Joh. 11,26
und jeder, der da lebt und an mich glaubt, wird nicht sterben in Ewigkeit. Glaubst du das?
Joh. 11,27
Sie spricht zu ihm: Ja, Herr, ich glaube, dass du der Christus bist, der Sohn Gottes, der in die Welt kommen soll.
Das Sterben der wahrhaft Gläubigen ist also kein "Ableben", sondern gewissermaßen ein "Noch-mehr-Leben".
Der an Jesus glaubende Lebende "wegertotet" nicht, wie es in Joh. 11,26 genau übersetzt heißt, d. h. er geht im jetzigen Äon nicht in den Tod weg, wenn er stirbt.
Man sollte von ihm nicht als von einem "Toten" sprechen, denn im Vergleich zu ihm sind die hier unten auf der Erde lebenden Ungläubigen "Tote" :Lk. 9,60:. (EÜ)
Lk. 9,60
Jesus aber sprach zu ihm: Lass die Toten ihre Toten begraben, du aber geh hin und verkündige das Reich Gottes!
Diesen relativ höheren Lebensstand hat der lebende Gläubige noch bevor er stirbt.
Er bekommt ihn nicht erst im Gericht zugeteilt, denn gemäß Joh. 5,24-29 besitzt er bereits gegenwärtig das äonische Leben, das andere erst erhalten werden, nachdem sie in die allgemeine Auferstehung hineingelangen.
Dass mit dem Gericht in Joh. 5,24 das Gericht an den auferstandenen Seelen der Menschen gemeint ist, zeigt der Kontext. (EÜ)
Joh. 5,24
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.
Joh. 5,25
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, dass die Stunde kommt und jetzt da ist, wo die Toten die Stimme des Sohnes Gottes hören werden, und die sie gehört haben, werden leben.
Joh. 5,26
Denn wie der Vater Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohn gegeben, Leben zu haben in sich selbst;
Joh. 5,27
und er hat ihm Vollmacht gegeben, Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist.
Joh. 5,28
Wundert euch darüber nicht, denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören
Joh. 5,29
und hervorkommen werden; die das Gute getan haben zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse verübt haben zur Auferstehung des Gerichts.
Wer im Glauben an das für ihn vergossene Blut Jesu bereits das äonische Leben besitzt, den kann das in Mt. 25,31-46 beschriebene Gericht nicht betreffen, denn hier erhalten die Menschen gemäß ihren an Christen erbrachten guten Taten die Berechtigung, im kommenden Äon leben zu dürfen.
Anders als sie, hat er das Christusleben, denn er hört die Stimme Jesu bereits jetzt und besitzt dadurch weit mehr als nur eine "Eintrittskarte" in die Welt des kommenden Äons :Offb. 3,20:. (EÜ)
Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet, zu dem werde ich hineingehen und mit ihm essen und er mit mir.
Wer mit dem Herrn das Mahl einnimmt, wird eins mit seinem Leib und seinem Blut und ist deshalb ein Kind Gottes.
Als ein solches ist er ein Teil des Lichtes und des Lebens des Himmelreichs.
Anders als bei denen, die ihr künftiges Leben erst im Gericht zugeteilt bekommen, bedeutet sein "ewiges" Leben nicht nur, wieder als ein Mensch auf der künftigen Erde existieren zu dürfen, sondern er wird zur neuen, relativ höheren Engelgeneration derer gehören, die Leibesglieder des Christus sind und deshalb zusammen mit Jesus auf dem himmlischen Thron Gottes sitzen :Mt. 22,29+30; Offb. 3,21:. (EÜ)
Mt. 22,29
Jesus aber antwortete und sprach zu ihnen: Ihr irrt, weil ihr die Schriften nicht kennt noch die Kraft Gottes;
Mt. 22,30
denn in der Auferstehung heiraten sie nicht, noch werden sie verheiratet, sondern sie sind wie Engel im Himmel.
Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie auch ich überwunden und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.
Gemäß F.H. Baaders Prophetie der Bibel – Band 2" (PROPHEB 2), Seite 371-398 geht es in 2.Kor. 5,10, nicht darum, dass Christen der
1. Auferstehungsordnung in das Gericht der Seelen kommen, sondern, dass es für Nichtchristen bindend ist, vor ihnen zu erscheinen.
Sie selbst sind nicht vor dem Podium des Gottes, sondern auf dem Richterstuhl. (DÜ)
2.Kor. 5,10
Denn den allen ist bindend, zu uns hin offenbart zu werden vorne vor dem Podium des ChRISTO´S, auf dass sich ein jeglicher das durch den Leib Gewordene hole, zu denen hin er es praktizierte, sei es Gutes, sei es Schlechtes.
Im Leib eines lebenden Gläubigen ist das sich stets erneuernde Leben Jesu, welches biblisch auch als "inwendiger, neuer Mensch" bezeichnet wird :2.Kor. 4,10+16:. (EÜ)
2.Kor. 4,10
allezeit das Sterben Jesu am Leib umhertragend, damit auch das Leben Jesu an unserem Leibe offenbar werde.
2.Kor. 4,16
Deshalb ermatten wir nicht, sondern wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben wird, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert.
Wer sich mit dem in ihm wohnenden Christus identifiziert, hat einen wesensmäßigen persönlichen Anteil am Sohn Gottes und kommt deshalb im neuen Äon weder in den Tod, noch in irgendeine Form des Gerichts, denn auf Golgatha nahm Jesus bereits seine "Strafe" stellvertretend auf sich und als sein Leibesteil kann er nicht in den Tod gelangen oder gerichtet werden.
Letzteres würde nämlich bedeuten, den Sohn Gottes erneut zu richten.
Da er das Christusleben besitzt, trägt er das Sterben des Herrn bereits hier und jetzt allezeit umher :2.Kor. 4,10: und wird als ein Sohn des Lichtes zu Lebzeiten auf dieser Erde von Gott erzogen und gerichtet :1.Kor. 11,32; Hebr. 12,5-8; 1.Petr. 4,17:. (EÜ)
2.Kor. 4,10
allezeit das Sterben Jesu am Leib umhertragend, damit auch das Leben Jesu an unserem Leibe offenbar werde.
1.Kor. 11,32
Wenn wir aber vom Herrn gerichtet werden, so werden wir gezüchtigt, damit wir nicht mit der Welt verurteilt werden.
Hebr. 12,5
und habt die Ermahnung vergessen, die zu euch als zu Söhnen spricht: "Mein Sohn, schätze nicht gering des Herrn Züchtigung, und ermatte nicht, wenn du von ihm gestraft wirst!
Hebr. 12,6
Denn wen der Herr liebt, den züchtigt er; er schlägt aber jeden Sohn, den er aufnimmt."
Hebr. 12,7
Was ihr erduldet, ist zur Züchtigung: Gott behandelt euch als Söhne. Denn ist der ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?
Wenn ihr aber ohne Züchtigung seid, deren alle teilhaftig geworden sind, so seid ihr Bastarde und nicht Söhne.
Hebr. 12,8
Denn die Zeit ist gekommen, dass das Gericht anfange beim Haus Gottes; wenn aber zuerst bei uns, was wird das Ende derer sein, die dem Evangelium Gottes nicht gehorchen?
Als jemand, der in der Gnade dem Bild des Sohnes Gottes gleichgestaltet wurde, kann ihn aber niemand anklagen :Röm. 8,29+33+34:, denn durch den Glauben an das Evangelium des stellvertretenden Todes Jesu ist er vor Gott heilig und makellos :Kol. 1,21-23:. (EÜ)
Röm. 8,29
Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichförmig zu sein, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.
Röm. 8,33
Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der rechtfertigt.
Röm. 8,34
Wer ist, der verdamme? Christus Jesus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet.
Kol. 1,21
Und euch, die ihr einst entfremdet und Feinde wart nach der Gesinnung in den bösen Werken,
Kol. 1,22
hat er aber nun versöhnt in dem Leib seines Fleisches durch den Tod, um euch heilig und tadellos und unsträflich vor sich hinzustellen,
Kol. 1,23
sofern ihr im Glauben gegründet und fest bleibt und euch nicht ab-bringen lasst von der Hoffnung des Evangeliums, das ihr gehört habt, das in der ganzen Schöpfung unter dem Himmel gepredigt worden ist, dessen Diener ich, Paulus, geworden bin.
Leibesglieder Jesu gehören zur ersten Auferstehungsordnung der Söhne Gottes, die in der Gleichheit des Herrn erweckt werden und den Tod nicht sehen, auch wenn sie sterben. Nach ihrem Abscheiden sind sie sofort und ohne individuell gerichtet zu werden bei Jesus.
Gläubige Christen kommen nicht in das kollektive Gericht der Seelen nach der allgemeinen Auferstehung.
Dasselbe gilt natürlich für Nachfolger Jesu, die zur 2. Auferstehungsordnung zählen und erst beim Erschallen der Posaune Gottes erweckt werden, d. h. nach ihrem Abscheiden nicht sofort bei Jesus sind.
Für die Märtyrer der 3. Ordnung besteht natürlich dieselbe Erwartung, denn auch sie gelangen nicht in die allgemeine Auferstehung und das Gericht der Toten oder in die Erweckungen künftiger Äonen.
Die Frage danach, wo sich ein Mensch nach seinem "Ableben" befindet, ist also sehr differenziert zu beantworten.
Die Seelen der Ungläubigen gehen jedenfalls in die unteren Orte des Gerichts bzw. "Schlafs" und müssen auf die allgemeine Auferstehung warten, nach welcher sie im Gericht Jesu entweder das "ewige" Leben zugesprochen bekommen, d. h. in der neuen Weltzeit leben dürfen oder aber mindestens für den Zeitraum des künftigen Äons weiter in einem der Totenräume bis zur Auferstehung zu verbleiben haben.
Beim Sterben trennen sich bei ihnen Seele und Geist, sodass die Seele "stirbt", d. h. an Lebenslicht verliert und in eine Art Schlafzustand verfällt.
Ihr Geist gelangt bis zur Auferstehung der Seele und des verwandelten Fleischleibes in ein himmlisches Gewahrsam (Gefängnis) :1.Petr. 3,19:.
Auf die Totenräume und einzelne Bereiche des Himmels kann in diesem Kontext nicht eingegangen werden.
>>> 5. Die Auferstehungen und das Gericht Gottes (Einleitung)
>>> 5a Die 1. Ordnung
>>> 5b Die 2. Ordnung
>>> 5c Die 3. Ordnung
>>> 5d Das Fazit aus den Auferstehungsordnungen
>>> 5e Das falsche Höllenevangelium