12.02.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{32} Jesus sagt seinen Verrat voraus (Joh. 13,1-30)
Das aber verstand keiner von denen, die zu Tische saßen, wozu er es ihm sagte. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 13,28 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Diejenigen, die mit Jesus Christus zum Mahl lagen (am niedrigen Tisch wurde nicht gesessen), wurden ihm vom Vater gegeben.
(Wie aus Joh. 12,2*Joh. 13,28 hervorgeht, spiegelt sich die letzte Mahlgemeinschaft in Jerusalem darin wider, dass Jesus in Bethanien zum Mahl lag. Siehe hierzu u. a. Joh. 12,3*Joh. 13,4+5.)
Ebenso wie, mit Ausnahme des Judas, kein einziger von ihnen erkannte, was Jesus über den anstehenden Verrat sagte, opferte der ideale Hirte seine Seele für die ihm gegebenen Schafe, damit kein einziges von ihnen verlorenging.
Der den Herrn verratende Judas war jedoch eine Ausnahme :Joh. 10,28+29:.
Allein der in Verlorenheit (DÜ: „Ganzweglösung“) gehende Sohn des Verderbens (DÜ: „Ganzweglösung“) erkannte, was es bedeutete, dass er das zu Tuende schneller tun möge :Joh. 17,12:.
Judas, derjenige, aus den Schafen Jesu, der auf die Stimme seines Hirten nicht hörte, wusste, was dieser plante.
Ironischerweise hörte grade der das Wort Jesu nicht liebende und es nicht bewahrende Pseudogläubige auf die Anweisung „Was du tust, tue schneller“ :Joh. 13,27:.
Ausgerechnet Judas war hier gehorsam. Einzig durch sein Verhalten, wurde das wichtigste Ziel des Kommens Jesu in die Welt vorangetrieben :Joh. 3,17; Joh. 13,1; 1.Kor. 3,19; 1.Kor. 2,7+8:.
Weil die anderen Erwählten des Herrn in die Vertrautheit dessen, was er und Judas wussten nicht hineingenommen wurden, begriffen sie nicht, worauf Jesus abzielte, als er Judas anwies, schnell zu handeln :Ps.41,10:.
Joh. 13,28 (Joh.*Offb.) Offb. 10,4
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.