15.04.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{35} Der Verrat und die Gefangennahme Jesu (Joh. 18,1-11)
Da nun Simon Petrus ein Schwert hatte, zog er es und schlug nach dem Knecht des Hohenpriesters und hieb ihm das rechte Ohr ab; der Name des Knechtes aber war Malchus. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 18,10 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Petrus hatte offenbar eine martialische Vorstellung davon, was es bedeutet, seine Seele für den Herrn zu geben :Joh. 13,37:. Um den Herrn im Kampf zu retten, griff er zum Schwert und verletzte einen Diener des Reiches Babylons.
Jesus wies den Apostel jedoch zurecht, denn Gott wird verherrlicht, wenn wir unsere Seele für Jesus als ein Opfer setzen :Joh. 21,18+19:.
Diesen göttlichen Willen verstand Petrus aber vorerst nicht. Er ließ sich von Satan zu einem falschen, irdischen Denken verleiten :Mt. 16,22+23, nach welchem wir gegen Fleisch und Blut zu kämpfen haben, um das Reich Gottes in der gegenwärtigen Welt aufzurichten :Eph. 6,12; Joh. 18,36:.
Der dahinter stehende Pseudogeist kennt den Tiefenweg Jesu nicht :Mt. 16,24:.
Das diabolische (durcheinanderbringende) jüdische Denken hat heute weite Kreise des Christentums erfasst und treibt immer größere Blüten und Früchte Satans.
Es hat den falschen Christus in einem falschen Reich im falschen „Kosmos“ und in einer falschen Hauptstadt dieser „Welt“ zum Ziel.
Diese falsche Verheißung wird mit falschen Mitteln angerstrebt.
Alles an diesem irdisch orientierten Denken zeugt vom Geist der Söhne Satans, des Fälschers von Anfang an :Joh. 8,44:, der inmitten der Schafe Jesu um sich greift und sie zur falschen und fälschenden Mitte führt, nämlich zum gegenwärtigen Jerusalem des falschen Friedens in einem falschen „Millennium“ des Antichristus.
Dieser Geist ist nur auf das „Kosmische“ und den eigenen Fortbestand ausgerichtet und will das „Reich Gottes“ durch weltliche Mittel im jetzigen irdischen Bereich aufrichten.
Satan versuchte sogar den Herrn selbst (!) durch das Kosmische dazu zu verführen, ein falsches Reich aufzurichten, wohlgemerkt, mit Jesus an dessen Spitze :Lk. 4,6:!
Es muss also nicht verwundern, dass sich diese Lüge des Feindes auch heute noch in den Nachfolgern Jesu breit macht.
Die falschen (irdischen) Mittel zur Erlangung der Herrschaft Gottes werden in Petrus‘ Schwert und in Judas‘ Kasse symbolisiert, denn auch die Deckung des Bedarfs für jüdische Feste („christlicher“ Zionismus) oder die Linderung der Not der Armen (Sozialchristentum), kann, obwohl möglicherweise gut gemeint, ein ungöttliches Tun des diabolischen Irrtums sein :Joh. 12,8:.
Dies trifft nämlich tragischer Weise dann zu, wenn das göttliche Ziel, die himmlische Hoffnung :Lk. 6,23+35; Hebr. 11,10+16; Hebr. 13,14; Hebr. 12,22; 2.Kor. 5,1; Offb. 21,1+2: und der wesenhafte Kampf im Glauben dabei verloren gehen :Hebr. 11,1-3ff:.
Was zu einem weltlichen Sozialchristentum verkommt, ist in Wirklichkeit Anti-Christentum, weil es ein Anstatt des Wortes Gottes bezeugt, also ein „Anti“ des Willens und der himmlischen Ausrichtung Gottes darstellt, d.h. eine Ersetzung der Wahrheit durch irdische Ziele der tatsächlich ungläubigen frommen „Gutmenschen“ ist.
Ein solches „Christentum“ ohne Christus, ist ein Pseudogottesdienst Satans.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.