Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 1,40 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Ebenso wie die beiden ersten Jünger Jesu vom Täufer hörten und zu Jesus kamen, hörten die Bewohner Sichars vom Herrn und glaubten wegen seines Wortes.
(Eigentlich entspricht die Samariterin Johannes, denn sie rief die Menschen ihrer Stadt zu Jesus hinzu.)
Das Gegenteil von ihnen sind die Hohepriester und Pharisäer, die Nikodemus darauf aufmerksam machen musste, dass man Jesus zu seinem Tun anzuhören hatte.
Diese geistlich hochangesehenen „Brüder“ nach dem Fleisch (jüdische Volkszugehörige) wollen das Zeugnis Jesu nicht vernehmen.
Sie sind das Gegenbild der von den Juden verachteten Samariter, die die Gnade des Wortes Jesu empfangen und sein ideales Tun wahrnehmen.
Laut der spiegelgleichen Struktur in Joh. 1,35-42, wird der an seine beiden Jünger (Apostel Johannes und Andreas) ergehende Hinweis des Täufers, zu sehen, dass Jesus das Lamm Gottes ist und der Umstand, dass sie sein Sprechen hörten und Jesus nachfolgten :Joh. 1,37: in Joh. 1,40 rückblickend wiederholt.
Hier wird der Name des einen Jüngers, Andreas, genannt.
Der Evangelist Johannes nennt seinen eigenen Namen nicht.
Die Namensgleichheit des Täufers und des Apostels Johannes darf jedoch als ein versteckter Hinweis darauf gelten, wer neben Andreas der zweite Jünger Jesu wurde.
Als der Lieblingsjünger des Herrn war Johannes vmtl. der „Jünger
Nr. 1“, der erste, der bei ihm ankam.
Der Apostel Johannes ist auch derjenige, der „bleibt, bis Jesus kommt“ :Joh. 21,22+23:, d. h. er wird als letzter zum Sohn Gottes abberufen.
Somit ist er zeitlich der erste und letzte Jünger Jesu, Johannes ist eine „Untertypung“ (d. h. ein untergeordnetes typologisches Bild) des Personalengels des Herrn Paulus :Offb. 1,1:.
(Siehe zu dieser Thes den Abschnitt „Der die Gnade Gottes lehrende Personalengel Jesu“ im zweiten Teil des Artikels „Warum, wie und wozu Saulus zu Paulus wurde“.)
Entsprechend dem Täufer, der die Offenbarung des Lammes Gottes für Israel vorbereitet :Joh. 1,31:, bezeugt der Apostel Johannes den Sklaven und Heiligen Jesu, d. h. dem echten Israel, das, was in Hinsicht auf das Lämmlein schnell kommen muss :Offb. 1,1+2:.
Beide Träger des Namens „Johannes“ sind „Hinweisgeber“ Gottes, denn beide weisen auf den Christus und auf dessen Aufenthalt hin.
Nazareth ist der zu sehende Aufenthalt des Lammes :Joh. 1,39,40+45+46: und das neue Jerusalem ist die zu sehende Wohnstätte des Lämmleins :Offb. 21,2+3:.
Beide ersten Jünger Jesu, Johannes und Andreas, waren ursprünglich Jünger des Täufers Johannes.
Sie nahmen das Sprechen ihres Lehrers sehr ernst. Sie hörten mit ihren Herzen, gehorchten dem Ruf des heiligen Geistes und verließen den Täufer, um Nachfolger Jesu zu werden, denn sie wussten, dass das Lamm Gottes der Messias ist.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.