22.07.2023 | Warum, wie und wozu Saulus zu Paulus wurde | In „Verschiedene Themen“ | von Freddy Baum
>>> Die semantische Bedeutung der Namensänderung
>>> Die Verwandlung des Scheols in eine Lebensquelle
>>> Die präexistenzielle Bedeutung der Namensänderung
>>> Der lehrende Personalengel Jesu
In Apg. 13,9 wird lapidar erwähnt, dass Saulus von Tarsus auch Paulus genannt wurde. Viele Christen bringen diesen Namenswechsel mit dem so genannten Damaskuserlebnis in Zusammenhang :Apg. 9,1-19:, durch das der Verfolger Jesu und dessen Gemeinde zum Apostel Gottes geworden war.
Da Paulus später nie wieder als Saulus (Saul) bezeichnet wird, ist diese Zuordnung seiner beiden Namen, wenn auch nicht zwingend logisch, so doch legitim, zumal ein neuer Lebensabschnitt und eine andere Berufung eines Menschen biblisch auf diese Weise zum Ausdruck kommen :1.Mose 17,5+15; 1.Mose 35,10; Dan. 1,7; Joh. 1,42:.
Die Transformation seiner Person (vom im Gesetz bindenden „Saul“ zum zur Gnade befreiten und andere Menschen dorthin befreienden „Paul“) wird im Wechsel eines einzigen Buchstabens angezeigt, nämlich im Austausch von „Schin“ durch „Pe“.
Der Buchstabe „Schin“ (Sch) hat die biblische Bedeutung des Gerichts oder der Rettung im eigenen Interesse und lässt sich von Zahn (hebr. schen) ableiten.
„Schin“ hängt sprachlich u. a. mit Wetzen, feurig Verzehren (Fressen), Veröden, Wiederholen und Ausdreschen zusammen.
Dieser „Zahn-Buchstabe“ zeigt also das vereinnahmende (nehmende) wölfisch-destruktive (böse) Wesen des Benjaminen Saulus (Saul) an, der wie eine zähnefletschende Bestie handelte, als er Christen verfolgte und dafür sorgte, dass sie verloren gingen :1.Mose 49,27; Apg. 8,3; Apg. 9,13+14+21:. (EÜ)
1.Mose 49,27 (EÜ)
Benjamin ist ein Wolf, der zerreißt; am Morgen verzehrt er Raub, und am Abend verteilt er Beute.
Apg. 8,3 (EÜ)
Saulus aber verwüstete die Gemeinde, indem er der Reihe nach in die Häuser ging; und er schleppte sowohl Männer als auch Frauen fort und überlieferte sie ins Gefängnis.
Apg. 9,13 (EÜ)
Hananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen über diesen Mann gehört, wie viel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem getan hat.
Apg. 9,14 (EÜ)
Und hier hat er Vollmacht von den Hohen Priestern, alle zu binden, die deinen Namen anrufen.
Apg. 9,21 (EÜ)
Alle aber, die es hörten, gerieten außer sich und sagten: Ist dieser nicht der, welcher in Jerusalem die zugrunde richtete, die diesen Namen anrufen, und dazu hierher gekommen war, dass er sie gebunden zu den Hohen Priestern führte?
Im nachstehenden Abschnitt „Die präexistenzielle Bedeutung der Namensänderung“ wird Davids folgende Frage an den Regenten Saul in Hinsicht auf Saul von Tarsus verständlicher.
Im vorliegenden Textabschnitt soll lediglich Saulus‘ antichristliches „Schin“-Wesen verdeutlicht werden :1.Sam. 24,15; Apg. 9,4+5:. (EÜ)
1.Sam. 24,15 (EÜ)
Hinter wem zieht der König von Israel her? Wem jagst du nach? Einem toten Hund, einem einzelnen Floh!
Apg. 9,4 (EÜ)
und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die zu ihm sprach: Saul, Saul, was verfolgst du mich?
Apg. 9,5 (EÜ)
Er aber sprach: Wer bist du, Herr? Er aber ⟨sagte⟩: Ich bin Jesus, den du verfolgst.
Der Buchstabe „Pe“ (P) hat im Unterschied zu „Schin“ die biblisch-symbolische Bedeutung des Zuführens (Sammelns) und enthüllenden Eröffnens. Laut F.H. Baader (SEHEB) lässt er sich mit Mündung oder Mund (hebr. peh) übersetzen.
„Pe“ hat u. a. sprachlich mit Öffnung, Wende, Durchbruch, Loskauf und Lebensvermittlung zu tun und steht für das Wunderbare des Göttlichen.
Der „Pe“-Buchstabe repräsentiert also das erlösende Wesen des Wohlkünders (Evangelisten) Paulus.
Als ein Apostel des Evangeliums für die Völker des Abendlandes :Gal. 1,15+16: war der gebende (lehrende) Mund bei Paulus maßgeblich. Er wurde zu einem Herold der vom Gesetz der Juden zur Gnade Jesu befreienden Lebenswahrheit.
Das am Morgen (Zeit des Lichtes Gottes, als Jesus, der wesenhafte Tag, in Israel wirkte) herrschende zerreißende Zahnwesen (Saulus) war in der ersten Nachtwache Abend (erstes Jahrtausend nach dem Untergang der kosmischen Christus-Sonne auf Golgatha) : Joh. 8,12; Ps. 90,4; Joh. 9,4+5: durch den Mund des Lebens ersetzt worden.
Paulus wurde zum Lehrer der Nationen :1.Tim. 2,7: und machte durch sein Werk große „Beute“ für Christus :1.Mose 49,27:. (EÜ)
1.Tim. 2,7 (EÜ)
Dafür bin ich eingesetzt worden als Herold und Apostel – ich sage die Wahrheit, ich lüge nicht –, als Lehrer der Nationen in Glauben und Wahrheit.
Da die griechische bzw. lateinische Wortendung -os oder -us nicht zum eigentlichen Namen gehört, hieß Saulus von Tarsus eigentlich Saul, ebenso wie der erste König Israels, der vom Volk erbeten (erfragt) wurde.
Auf Hebräisch wird dieser Name „Schaul“ ausgesprochen. Er bedeutet „Erfragter“ oder „Erbetener“ und wird exakt aus denselben Buchstaben gebildet, wie der Begriff „Scheol“, der für den zum irdischen Bereich gehörenden Totenraum Hades (oder dessen Personifizierung) steht und Fraglicher oder Fragereich bedeutet :1.Mose 37,35:.
Der einzige Unterschied zwischen „Schaul“ und „Scheol“ besteht in der Vokalisierung. Beide Begriffe haben das Wort „fragen“; „erfragen“ (hebr. schaal) zur Basis.
Der Begriff „Peol“ (in Entsprechung zum in „Paul“ geänderten „Schaul“) existiert im Hebräischen leider nicht.
Jedoch bilden dieselben Buchstaben, aus denen „Paul“ besteht (nur in einer leicht veränderten Reihenfolge und in defektiver Form) die Bezeichnung „Wunderbarer“ (hebr. pele), die in erster Linie auf Jesus Christus zutrifft :Jes. 9,5:, aber bei der Verwandlung des Saulus zum Paulus das befreiende Wunder der göttlichen Lebensantwort auf alle Fragen anzeigt, die im Todeswesen des Scheols vorherrschen. Aus „Pauls“ Mund strömt das Licht der himmlischen Herrlichkeit.
Saulus war also als ein Darsteller des Scheols und dessen Finsternis und Ungewissheit (Zustand des Fragens und der Unkenntnis der wesenhaften Wahrheit) zum wunderbaren Licht hindurchgebrochen, um nunmehr, als Paulus, dieses Gottesleben aus seinem Mund weiterzugeben, also Menschen zu erleuchten und zu leiten :Ps. 119,105; 2.Petr. 1,19:, d. h. sie ebenfalls aus dem Fragereich zu erlösen.
Paulus war ein Antwort habender Christusdarsteller geworden :Gal. 1,16:. In ihm lebte Christus und er selbst lebte nicht in seinem eigenen Glauben, sondern in dem des Sohns Gottes :Gal. 2,20:. (EÜ + DaBhaR Übersetzung)
2.Petr. 1,19 (EÜ)
Und so besitzen wir das prophetische Wort ⟨umso⟩ fester, und ihr tut gut, darauf zu achten als auf eine Lampe, die an einem dunklen Ort leuchtet, bis der Tag anbricht und der Morgenstern in euren Herzen aufgeht,
Gal. 2,20 (DÜ)
ich lebe, aber nicht mehr ich, es lebt aber in mir ChRISTO´S; was ich aber nun lebe im Fleisch, lebe ich im Treun, ja in dem des Sohnes des Gottes, des mich liebenden und sich selber für mich danebengegebenhabenden.
Ebenso wie einst Moses, besaß Paulus die Christusgesinnung des stellvertretenden Opfers zur Sündenvergebung und Rettung anderer Menschen. Paulus wollte Jesus dermaßen ähnlich sein, dass er sogar den gleichen Tod zu sterben wünschte wie sein Herr :2.Mose 32,32; Röm. 9,3; Phil. 3,10:.
Es stellt sich die Frage, wie das alles geschah. Wie wurde Saulus‘ materielle Finsternis der Tiefe vertrieben und vom himmlischen Licht Gottes ersetzt? Wie wurde er aus der Nachtschwärze herausgerissen und in die strahlende Herrlichkeit des Tages versetzt?
Hierzu muss man wissen, dass die bewusst gewählte Blindheit der jüdisch-babylonischen Pharisäer dem Licht der Welt gegenüber dieser sündige, d. h. gottferne Zustand des finsteren Scheols ist, der auf den fragwürdigen Superpharisäer Saulus leider zutraf :Joh. 9,39-41 ; Joh. 1,4+5; Apg. 26,5:. (EÜ + DaBhaR Übersetzung)
Joh. 9,39 (EÜ)
Und Jesus sprach: Zum Gericht bin ich in diese Welt gekommen, damit die Nichtsehenden sehen und die Sehenden blind werden.
Joh. 9,40 (EÜ)
Einige von den Pharisäern, die bei ihm waren, hörten dies und sprachen zu ihm: Sind denn auch wir blind?
Joh. 9,41 (EÜ)
Jesus sprach zu ihnen: Wenn ihr blind wäret, so hättet ihr keine Sünde. Nun aber sagt ihr: Wir sehen. ⟨Daher⟩ bleibt eure Sünde.
Joh. 1,4 (DÜ)
In ihm ist Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
Joh. 1,5 (DÜ)
Und das Licht scheint in dem Finsteren, und das Finstere nahm es nicht herab.
Saul von Tarsus war ein sich sehend wähnender geistlich Blinder, der für den Zeitraum von drei Tagen erst physisch erblinden musste, um seinen tatsächlichen Zustand zu begreifen, also zu verstehen, dass ihm das Licht des Lebens (Gnade und Wahrheit :Joh. 1,17:) gänzlich fehlte und seine Antworten, die er als erfragter (in den Augen vieler Menschen wichtiger) Gesetzeslehrer zu haben schien nichtig waren.
Er musste erkennen, dass er in Wirklichkeit im Scheol, mehr noch, der Scheol in Person war, ein Fragender in der untersten, d. h. äußersten Finsternis, ein das Leben fälschender Heuchler, jemand, der es gar nicht besaß, obwohl er ein Sohn des von Gott erwählten „Reiches“ war :Mt. 8,12:.
Genau dies ist nämlich das Jesus als Gott ablehnende Wesen des antichristlichen Judentums.
Es ist irdisches Anti-Wesen, d. h. Ersatz-Wesen zum eigentlich Himmlisch-Göttlichen. (EÜ)
Mt. 8,12 (EÜ)
aber die Söhne des Reiches werden hinausgeworfen werden in die äußere Finsternis; da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein.
Saulus wurde in der vollständigen äußerlichen Entfaltung seiner wahren Natur im Gericht Gottes zerbrochen, d. h. Jesus stieß ihn in die vollkommene Finsternis des Fragereiches hinaus. Davon steht in Apg. 9,8+9 geschrieben. (EÜ)
Apg. 9,8 (EÜ)
Saulus aber richtete sich von der Erde auf. Als sich aber seine Augen öffneten, sah er nichts. Und sie leiteten ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus.
Apg. 9,9 (EÜ)
Und er konnte drei Tage nicht sehen und aß nicht und trank nicht.
Die Frage nach dem „Wie“ der Verwandlung des Saulus zum Paulus ist hiermit aber noch nicht ganz beantwortet.
Es bedurfte noch der Annahme des Lichtes, also der Erkenntnis der Person Gottes in Jesus Christus, die bei Saul dadurch erfolgte, dass ihn der Herr von oben her erleuchtete und ihn nach drei Tagen des Gebets durch einen Mann namens Hananias auch physisch zum Sehen brachte.
Der „Scheol“ wurde zum „Pele“, zu einem treuen und vertrauenswürdigen Leibesglied und Bruder des einzig Wunderbaren Sohnes Gottes und Schöpfers :Apg. 9,3+15-20:. (EÜ)
Apg. 9,3 (EÜ)
Als er aber hinzog, geschah es, dass er sich Damaskus näherte. Und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht aus dem Himmel;
Apg. 9,15 (EÜ)
Der Herr aber sprach zu ihm: Geh hin! Denn dieser ist mir ein auserwähltes Werkzeug, meinen Namen zu tragen sowohl vor Nationen als ⟨auch vor⟩ Könige und Söhne Israel.
Apg. 9,16 (EÜ)
Denn ich werde ihm zeigen, wie vieles er für meinen Namen leiden muss.
Apg. 9,17 (EÜ)
Hananias aber ging hin und kam in das Haus; und er legte ihm die Hände auf und sprach: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus – der dir erschienen ist auf dem Weg, den du kamst –, damit du wieder sehend und mit Heiligem Geist erfüllt wirst.
Apg. 9,18 (EÜ)
Und sogleich fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er wurde sehend, und stand auf und ließ sich taufen.
Apg. 9,19 (EÜ)
Und nachdem er Speise genommen hatte, kam er zu Kräften. Er war aber einige Tage bei den Jüngern in Damaskus.
Apg. 9,20 (EÜ)
Und sogleich predigte er in den Synagogen Jesus, dass dieser der Sohn Gottes ist.
Saulus musste erst für das Irdische erblinden, um für das Himmlische empfänglich zu werden, um danach wieder im Materiell-Stofflichen sehen zu können, nun aber aus der Perspektive des Geistes seines Gottes.
Es war also die Antwort Gottes auf das dreitägige Flehen des für die „Jerusalem-Welt“ des gefangenhaltenden Gesetzes Blindgewordenen, die ihn zum Leben erleuchtete :Joh. 9,5:, also vom babylonischen „Saul“ zum Leibesglied des Christus „Paul“ machte.
Unfassbar wunderbar ist der Umstand, dass der Name „Hananias“ (auch „Ananias“) auf Hebräisch entweder „Begnaden bzw. Gnade Jahs“ („hananjah“) lautet oder mit „Jah antwortet“ („anajah“) übersetzt werden kann, sodass Hananias die aus der Finsternis des Scheols befreiende Gnadenantwort Gottes („Jah“ ist eine Abkürzung für „Jahwe“) darstellt, die nur dann erfahren wird, wenn zuvor das Irdische Babylon-Jerusalems von den blinden Augen der Sklaven dieser kosmischen „Ägypten“-Stadt :Gal. 4,25; Offb. 11,8: durch das Geist- und Wort-Wasser des großen „Entsandten“ Gottes (Jesus-Siloah :Joh. 3,34; Joh. 17,8:) weggewaschen wird :Joh. 9,5-7:. (DaBhaR Übersetzung)
Joh. 9,5 (DÜ)
Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.
Joh. 9,6 (DÜ)
Als er dies gesagt hatte, spie er auf die Erde und bereitete einen Teig aus dem Speichel und strich den Teig auf seine Augen;
Joh. 9,7 (DÜ)
und er sprach zu ihm: Geh hin, wasche dich in dem Teich Siloah! – was übersetzt wird: Gesandter. Da ging er hin und wusch sich und kam sehend.
Allein Jesus, der wahrzunehmende Gerechte Gottes, nur er, macht hinaufblickfähig (im Stande, das Spirituell-Himmlische zu sehen).
Jesus ersetzt das tote Wasser Jakobs (Buchstabenlehre des mosaischen Gesetzes) durch das aus seinem Mund kommende unvergleichlich bessere überfließende Leben Gottes bleibend :Apg. 22,14; Joh. 9,5-7+11; Joh. 4,13-15; Joh. 1,16+17:.
Jesus ist der große „Hananias“, die vom Gott-Vater entsandte zum fortwährenden Licht befreiende himmlische Gnadenantwort in Person. (DaBhaR Übersetzung + EÜ)
Joh. 9,11 (DÜ)
Da antwortete jener: Der Mensch, der »JESuU´S« geheißene, machte einen Lehmbrei und salbte meine Augen und sagte zu mir: Gehe weg in den Teich SILOoA´M und wasche dich; daher, als dorthin Weggekommener und mich waschend, wurde ich nun hinaufblickfähig.
Joh. 4,13 (EÜ)
Jesus antwortete und sprach zu ihr: Jeden, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder dürsten;
Joh. 4,14 (EÜ)
wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm geben werde, den wird nicht dürsten in Ewigkeit; sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, wird in ihm eine Quelle Wassers werden, das ins ewige Leben quillt.
Joh. 4,15 (EÜ)
Die Frau spricht zu ihm: Herr, gib mir dieses Wasser, damit mich nicht dürstet und ich nicht hierher komme, um zu schöpfen.
Joh. 1,16 (EÜ)
Denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und ⟨zwar⟩ Gnade um Gnade.
Joh. 1,17 (EÜ)
Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.