26.02.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{33} Der wesenhafte Weg und sein neues Gebot (Joh. 13,31-Joh. 14,31)
Noch eine kleine Weile, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, denn ich lebe, und auch ihr sollt leben! (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 14,19 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Anders als die zum Leben bestimmten Gläubigen schaut die Welt den lebenden Jesus nicht, denn der Sohn gilt ihr als tot.
Als Söhne der Nacht erblicken diese Toten das Licht der Welt nicht und haben das Leben deshalb nicht in sich selbst. Sie sind also tot.
Hingegen leben solche, die an die wesenhafte Auferstehung und das Leben (Jesus in Person) glauben deshalb, auch wenn sie den Tod sehen, weil ihr Herr lebt, obwohl er für sie in den Tod ging.
Auf die erste kleine (kurze) Zeit, in der auch die Jünger Jesu, der Welt gleich, den Sohn Gottes nicht sahen, folgte ein weiteres „Kleines“ (kurzer Zeitraum), nach dem sie ihn erblickten.
Der Grund hierfür war die Auferstehung des Herrn: Seine Gläubigen schauten ihn nunmehr als einen Lebenden und sie erhielten darin die Verheißung, selbst zu leben.
Die das Licht Gottes nicht fassende ungläubige finstere Welt bleibt hingegen weiterhin im Tod.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.