05.12.2022 | Das Herz des Johannesevangeliums | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
>>> Der Glaube an das wahre Evangelium
>>> Rettender Glaube
>>> Das falsche Evangelium des Unglaubens
>>> Der Glaubenskonflikt
>>> Das Zentrum des Johannesevangeliums
>>> Eine Warnung vor Antisemitismus
>>> Antijudaismus im NT
>>> Das diabolische Evangelium der Israelgläubigen
>>> Zusammenfassung von „Das Herz des Johannesevangeliums“
Was ist der innerste Sinn des Johannesevangeliums?
Welcher Vers dieses Textes ist zentral? Von wo bezieht das Evangelium seine Bedeutung?
Wie lautet der Schlüsselvers zum Verständnis aller anderen Bibelstellen?
Das Herz des Evangeliums schlägt dort, wo das Anliegen des biblischen Autors am deutlichsten zum Ausdruck kommt.
Natürlich fällt einem hierzu sofort Joh. 3,16 ein.
Dieser „hohe Altar“ der Liebe Gottes ist zweifellos der wichtigste Vers der gesamten Bibel.
In ihm geht es um nicht weniger, als um die Versöhnung und Rettung der Menschen durch das Liebesopfer Gottes in seinem Sohn :Röm. 5,8-10: (EÜ).
Röm. 5,8
Gott aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus, als wir noch Sünder waren, für uns gestorben ist.
Röm. 5,9
Vielmehr nun, da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn vom Zorn gerettet werden.
Röm. 5,10
Denn wenn wir, als wir Feinde waren, mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, so werden wir viel mehr, da wir versöhnt sind, durch sein Leben gerettet werden.
Wer an den Namen Jesus Christus glaubt und der Wahrheit des Mensch gewordenen Gottes, Schöpfers und Erlösers vertraut, ist ein Kind Gottes geworden und besitzt das unverlierbare „ewige“ Leben :Joh. 1,11+12; Joh. 3,13-17; Joh. 10,28: (EÜ).
Joh. 1,11
Er kam in das Seine, und die Seinen nahmen ihn nicht an;
Joh. 1,12
so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben;
Joh. 3,13
Und niemand ist hinaufgestiegen in den Himmel als nur der, der aus dem Himmel herabgestiegen ist, der Sohn des Menschen.
Joh. 3,14
Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden,
Joh. 3,15
damit jeder, der an ihn glaubt, ewiges Leben hat.
Joh. 3,16
Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern ewiges Leben hat.
Joh. 3,17
Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richtet, sondern dass die Welt durch ihn gerettet wird.
Joh. 10,28
und ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben.
Das Evangelium, die Freudenbotschaft Gottes, besteht nicht darin, „irgendwie“ an Jesus zu glauben, sondern auf ihn, als den vom Gott-Vater zu uns entsandten , d. h. Mensch gewordenen vollkommen reinen, d. h. sündlosen Gott und Schöpfer zu vertrauen :Joh. 1,1-3+14:.
Es geht demnach nicht um „irgendeinen“ Jesus, sondern exakt um diesen Jesus. (Jantzen Übersetzung).
Joh. 1,1
Am Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
Joh. 1,2
Das war am Anfang bei Gott.
Joh. 1,3
Alles entstand durch ihn, und ohne ihn entstand auch nicht eines, das entstanden ist.
Joh. 1,14
Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns, und wir schauten ‹und sahen› seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als eines Einziggeborenen vom Vater her, voll Gnade und Wahrheit.
Rettender Glaube heißt also, in Hinsicht auf die Person Jesu „Buße“ zu tun, d. h. die alten Vorstellungen über Jesus als jemanden, der lediglich ein „guter Mensch“ war, über Bord zu werfen und ihn als den sündlosen Schöpfer zu erkennen und persönlich anzunehmen, also als den Herrn (Jahwe) und Gott (Elohim) anzubeten :Röm. 9,5; Joh. 20,28: (EÜ).
Röm. 9,5
deren die Väter sind und aus denen dem Fleisch nach der Christus ist, der über allem ist, Gott, gepriesen in Ewigkeit. Amen.
Joh. 20,28
Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!
Als Mensch gewordener Gott wurde der Messias auf Golgatha ebenso am „Kreuz“ erhöht, wie Moses im Sinai eine kupferne Schlange an einem Pfahl anbrachte, um die Nachfahren Israels davor zu retten an den vielen Schlangenbissen zu sterben, die sie erleiden mussten :4.Mose 21,9: (EÜ).
4.Mose 21,9
Und Mose machte eine Schlange von Bronze und tat sie auf die Stange; und es geschah, wenn eine Schlange jemanden gebissen hatte und er schaute auf zu der ehernen Schlange, so blieb er am Leben.
Rettender Glaube an Jesus besteht also darin, an ihn, als denjenigen festzuhalten, der auf Golgatha die individuelle Sündenlast des Menschen übernommen und dafür das Gericht Gottes stellvertretend getragen hat, um die gesamte Schöpfung mit Gott zu versöhnen :Kol. 1,20: (EÜ).
Kol. 1,20
und durch ihn alles mit sich zu versöhnen – indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes – durch ihn, sei es, was auf der Erde oder was in den Himmeln ist.
Rettender Glaube an Jesus bedeutet also, zu ihm nicht „irgendwohin“, sondern nach Golgatha zu schauen und darauf zu vertrauen, dass der einzig sündlose göttliche Messias dort für einen persönlich zur „Schlange“, d. h. zur „Sünde“ wurde und deswegen ins Gericht kam, damit derjenige, der an ihn glaubt die heilige Gerechtigkeit Gottes empfängt und folglich kein Gericht erleiden muss :2.Kor. 5,21; Röm. 8,33+34: (EÜ).
2.Kor. 5,21
Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes Gerechtigkeit wurden in ihm.
Röm. 8,33
Wer wird gegen Gottes Auserwählte Anklage erheben? Gott ist es, der rechtfertigt.
Röm. 8,34
Wer ist da, der verdammt? Christus Jesus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet.
Rettender Glaube an Jesus heißt, auf die Vollkommenheit und Abgeschlossenheit dieses souveränen Heilswerkes Gottes zu vertrauen :Joh. 5,24: (EÜ).
Joh. 5,24
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, ⟨der⟩ hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.
Rettender Glaube bedeutet, darauf zu bauen, dass das, was Jesus auf Golgatha getan hat, für einen ganz persönlich wirksam ist und in keiner Weise davon abhängt, ob man als Mensch ein gutes Verhalten an den Tag legt, fleißig in der Bibel liest, es unterlässt, zu sündigen oder in einer Gemeinde getauft wird :Röm. 3,27+28: (EÜ).
Röm. 3,27
Wo bleibt nun der Ruhm? Er ist ausgeschlossen. Durch was für ein Gesetz? Der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens.
Röm. 3,28
Denn wir urteilen, dass ⟨der⟩ Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke.
Rettender Glaube hat nichts, aber auch überhaupt nichts mit „Gutmenschentum“, d. h. mit guten Werken oder einem Verdienst in der Nachfolge Jesu zu tun, nicht einmal mit der Liebe des Menschen zu Gott :Gal. 2,16; 1.Joh. 4,9+10: (EÜ).
Gal. 2,16
aber ⟨da⟩ wir wissen, dass der Mensch nicht aus Gesetzeswerken gerechtfertigt wird, sondern nur durch den Glauben an Christus Jesus, haben wir auch an Christus Jesus geglaubt, damit wir aus Glauben an Christus gerechtfertigt werden und nicht aus Gesetzeswerken, weil aus Gesetzeswerken kein Fleisch gerechtfertigt wird.
1.Joh. 4,9
Hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart worden, dass Gott seinen einzigen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben.
1.Joh. 4,10
Hierin ist die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden.
Rettender Glaube an Jesus bedeutet, an der befreienden Wahrheit dieser Freudenbotschaft festzuhalten, d. h. der wahren „Stimme“ Jesu in seinem Wort unbeirrt zu vertrauen :Joh. 8,32: (EÜ).
Joh. 8,32
und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
Das große Anliegen des Apostels Johannes war, die Wahrheit der rettenden Freudenbotschaft zu verkünden, die im Glauben angenommen werden will :Joh. 19,35: (EÜ).
Joh. 19,35
Und der es gesehen hat, hat es bezeugt, und sein Zeugnis ist wahr; und er weiß, dass er sagt, ⟨was⟩ wahr ⟨ist⟩, damit auch ihr glaubt.
Aus diesem Grund schrieb Johannes das nach ihm benannte Evangelium. Er wollte erreichen, dass die Leser seines Textes zum rettenden Glauben an Jesus als den göttlichen Christus kommen.
Niemand sollte ihnen weismachen, dieser Glaube bedeute, gute Werke zu tun, denn beim rettenden Glauben geht es schlicht und einfach um die Erkenntnis der Person Jesu :Joh. 20,30+31:. (EÜ).
Joh. 20,30
Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor den Jüngern getan, die nicht in diesem Buch geschrieben sind.
Joh. 20,31
Diese aber sind geschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben Leben habt in seinem Namen.
Wer begreift, was rettender Glaube bedeutet, der weiß auch, was nicht rettender „Glaube“ ist.
Ein „Glaube“ an Jesus oder „Gott“, mag er noch so ergeben, fromm, theologisch belesen und aktiv daherkommen, der nicht rettet, ist er in Wirklichkeit kein Glaube. Er ist Unglaube.
Dieser Unglaube führt dazu, dass man aus der Gemeinschaft mit dem wahrhaftigen Gott „herausgebrochen“ wird, denn in ihm wird die Wahrheit Gottes, und damit auch der im Wort Jesu wohnende Geist der Wahrheit abgelehnt :Joh. 8,13; Joh. 3,33:. (EÜ)
Joh. 8,13
Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Du zeugst von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr.
Joh. 3,33
Wer sein Zeugnis angenommen hat, der hat besiegelt, dass Gott wahrhaftig ist.
Ich komme auf die eingangs gestellte Frage zurück: Was ist der innerste Sinn des Evangeliums? Welcher Vers ist zum Verständnis des Textes maßgeblich wichtig?
Das Johannesevangelium vermittelt viel mehr, als „nur“ die Botschaft des rettenden Glaubens an den inkarnierten Gott und Schöpfer Jesus Christus, der auf Golgatha für die Sünden der Menschen starb, sodass diejenigen, die darauf vertrauen und an seinen Namen glauben gerettete Kinder Gottes sind.
Im Text geht es auch um einen großen Konflikt zweier Körperschaften, nämlich der gesetzischen Juden der großen Hure Babylon und den Gläubigen Jesu, die auf der Basis der Gnade Gottes stehen und dem himmlischen Jerusalem angehören.
Die Gegnerschaft gründete auf der unterschiedlichen Einstellung dieser Gruppen zum Wort Jesu, das entweder als unwahr und nicht von Gott stammend abgetan wurde, oder dem geglaubt wurde, weil es die reine Wahrheit des himmlischen Vaters ist.
Die Kontroverse entzündete sich nur äußerlich am unterschiedlichen Umgang mit bestimmten Gesetzesvorschriften, wie z. B. der fehlenden Sabbatheiligung oder dem Essen mit ungewaschenen Händen.
Im Tiefsten ging es bei ihr um die Person Jesu selbst, d. h. um die Antwort auf die Frage nach seiner Identität als Gott, Sohn Gottes, Schöpfer, inkarnierter göttlicher Messias (Christus) und reines, d. h. vollkommen sündloses Opferlamm.
Die Wahrheit des vom Gott-Vater zu den Menschen hinabgestiegenen „Himmelsbrotes“ :Joh. 6,32+33+50+51: wurde von solchen gehasst, die Kinder der wesenhaften Fälschung (Satan) waren :Joh. 6,41:, also den Gott-Vater nicht kannten und deshalb Jesus als den ablehnten, der er wirklich ist :Joh. 8,40-44: (EÜ).
Joh. 6,50
Dies ⟨aber⟩ ist das Brot, das aus dem Himmel herabkommt, damit man davon isst und nicht stirbt.
Joh. 6,51
Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist; wenn jemand von diesem Brot isst, wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das Leben der Welt.
Joh. 6,41
Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herabgekommen ist;
Joh. 8,40
jetzt aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der ich euch die Wahrheit gesagt habe, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan.
Joh. 8,41
Ihr tut die Werke eures Vaters. Sie sprachen nun zu ihm: Wir sind nicht durch Hurerei geboren; wir haben einen Vater, Gott.
Joh. 8,42
Jesus sprach zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn ich bin auch nicht von mir selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt.
Joh. 8,43
Warum versteht ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt.
Joh. 8,44
Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.
Weil diese Irdischen und auf das Irdische ausgerichteten Menschen das durch Jesus gegeben wahre Zeugnis Gottes verwarfen, „besiegelten“ sie, dass das Vater-Wort unwahr ist. Sie machten Gott zum Lügner :Joh. 3,33:.
Der fehlende Glaube dieser scheinbar gläubigen Eiferer für das Gesetz an die Wahrheit Jesu war also eine Verhöhnung Gottes.
Der das Johannesevangelium durchziehende Konflikt zwischen dem irdischen Jerusalem und der himmlischen Brautstadt Jerusalem ist eine Auseinandersetzung zwischen den Vertretern der menschlichen Gerechtigkeit aus Gesetz und solchen, die an die Wahrheit der Gottheit Jesu glauben und darauf vertrauen, dass sie einzig und allein durch das Heilswerk Gottes gerecht gemacht wurden.
Wenn man die textlich-strukturelle Mitte des gesamten Evangeliums sucht (die genaue Vorgehensweise hierfür wurde bereits erklärt), gelangt man zu Joh. 8,44+45.
Alle Verse vor und nach dieser Textstelle hängen miteinander zusammen und haben sie inhaltlich zum Zentrum (EÜ).
Joh. 8,45
Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.
Hier, in Joh. 8,45, schlägt das Herz des Johannesevangeliums!
Die Wahrhaftigkeit und Sündlosigkeit des Mensch gewordenen Gottes wird entweder angezweifelt und abgelehnt, oder Jesus wird als der angenommen, der er tatsächlich ist :Joh. 8,46+47:. (EÜ)
Joh. 8,46
Wer von euch überführt mich einer Sünde? Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht?
Joh. 8,47
Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.
Ungläubige sind paradoxerweise solche, die die Wahrheit Jesu nicht glauben, weil er die Wahrheit sagt :Joh. 8,45:, was umgekehrt bedeutet, dass sie ihm glauben würden, würde er lügen.
Die Finsteren können das wahre Licht Gottes nicht ertragen und wollen es durch Ignoranz, Irrlehren und Christenverfolgung verdecken und aus der „Welt“ schaffen :Joh. 1,5; Joh. 16,2:.
Johannes schrieb das nach ihm benannte Evangelium jedoch, um ein Zeugnis der befreienden Wahrheit Jesu zu geben, die von der „Jerusalem-Welt“ gehasst wurde.
Wer aus dem Himmel stammt, hört darin den Geist Gottes sprechen und bezeugt, dass der aus dem Himmel hinabgestiegene Gott Mensch wurde und uns seine Identität in Worten des ewigen Lebens offenbarte :Joh. 6,68+69:.
Er glaubt dieser von Jesus bezeugten Wahrheit und tut den Willen Gottes in Freiheit und nicht als ein Sklave des Gesetzes und seiner am Blut der Heiligen Jesus berauschten religiösen Vertreter (EÜ).
Joh. 6,68
Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollten wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens;
Joh. 6,69
und wir haben geglaubt und erkannt, dass du der Heilige Gottes bist.
In Joh. 8,45 befindet sich das viele Menschen herausfordernde Zentrum des Johannesevangeliums. Damit ist aber das gesamte biblische Buch zutiefst provokativ.
Das Evangelium fordert die Leser dazu auf, sich entweder im Glauben auf die Seite der Wahrheit zu stellen oder im Unglauben Jesus gegenüber in der Fälschung Satans zu verbleiben.
Zwischen diesen beiden Extremen existiert keinen Mittelweg.
„Laue“ Kompromisse können Christen in einer unwürdigen, Gott nicht gefälligen Nachfolge (Jüngerschaft) Jesu eingehen, aber nicht, was ihren Glauben an die Wahrheit der göttlichen Person und des für sie persönlich wirksamen Heilswerkes Jesu angeht.
Wer sich für den rettenden Glauben an Jesus entscheidet, muss wissen, dass er von solchen gehasst werden wird, die diese Wahrheit ablehnen, seien es Juden oder fromme „Christen“.
Die Zeugen der Wahrheit Jesu sind Märtyrer. Auch wenn sie sterben, gilt für sie 1.Joh. 5,12, denn sie trinken in ihrem Weg aus dem Kelch, den ihnen ihr himmlischer Vater reicht.
Sie haben jetzt schon das unverlierbare Leben in sich selbst :Joh. 6,53:. (EÜ)
1.Joh. 5,12
Wer den Sohn hat, hat das Leben; wer den Sohn Gottes nicht hat, hat das Leben nicht.
Joh. 6,53
Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht das Fleisch des Sohnes des Menschen esst und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst.
Es muss betont werden, dass die Erlösung und Gotteskindschaft im Glauben an das Heilswerk Jesu für alle Menschen gelten, selbstverständlich auch für solche, die genetisch zum Volk Israel gehören. Nicht-Juden haben ihnen gegenüber keinen Vorteil :Röm. 11,17-24:. (EÜ)
Röm. 11,17
Wenn aber einige der Zweige herausgebrochen worden sind und du, der du ein wilder Ölbaum warst, unter sie eingepfropft und der Wurzel und der Fettigkeit des Ölbaumes mit teilhaftig geworden bist,
Röm. 11,18
so rühme dich nicht gegen die Zweige! Wenn du dich aber gegen sie rühmst – du trägst nicht die Wurzel, sondern die Wurzel dich.
Röm. 11,19
Du wirst nun sagen: Die Zweige sind herausgebrochen worden, damit ich eingepfropft wurde.
Röm. 11,20
Richtig; sie sind herausgebrochen worden durch den Unglauben; du aber stehst durch den Glauben. Sei nicht hochmütig, sondern fürchte dich!
Röm. 11,21
Denn wenn Gott die natürlichen Zweige nicht geschont hat, wird er auch dich nicht schonen.
Röm. 11,22
Sieh nun die Güte und die Strenge Gottes: gegen die, welche gefallen sind, Strenge; gegen dich aber Güte Gottes, wenn du an der Güte bleibst; sonst wirst auch du herausgeschnitten werden.
Röm. 11,23
Aber auch jene, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, werden eingepfropft werden; denn Gott ist imstande, sie wieder einzupfropfen.
Röm. 11,24
Denn wenn du aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgeschnitten und gegen die Natur in den edlen Ölbaum eingepfropft worden bist, wie viel mehr werden diese, die natürlichen ⟨Zweige⟩, in ihren eigenen Ölbaum eingepfropft werden!
Leibliche Kinder Israels sind von der Erlösung durch Jesus nicht ausgeschlossen, wenn sie darauf vertrauen, wer er ist und was er für sie ganz persönlich auf Golgatha getan hat.
Die biblische Aussage, dass solche, die wie die Juden Israels zur Zeit Jesu, den Sohn Gottes und Schöpfer der Welt abgrundtief hassen, Söhne des Teufels sind :Joh. 8,44:, bleibt jedoch auch heute noch bestehen, denn sie kommt aus dem Mund Jesu und ist im heiligen und wahren Wort Gottes schriftlich fixiert worden.
Sie hat nichts mit Antisemitismus zu tun, sondern richtet sich gegen das Antichristentum im Allgemeinen und die antichristlich wirkenden Menschen aus dem Volk der Juden im Speziellen.
Diese Ansicht stellt keine Gefahr für die Völkerverständigung dar, denn eine Entscheidung gegen Jesus und sein wahres Wort ist stets individuell und kann nicht von der Gesamtheit eines Volkes getroffen werden.
Folglich kann das biblische Evangelium auch kein „antisemitisches Evangelium“ sein, weil es zu judenfeindlichen Exzessen missbraucht wurde und auch heute noch zu antisemitische Aktionen führt.
Es bahnt den Antisemitismus nicht an, denn es urteilt nicht pauschal über ein Volk.
Es gab und gibt immer wieder Israeliten, die Jesus als den Messias Gottes und Retter der Welt erkannten und an seiner Wahrheit im Glauben festhielten.
Dieser Glaube kennt keinen Zwang. Wer Gewalt anwendet oder sogar Krieg führt, um Menschen zum Glauben an Jesus zu bringen, offenbart, dass ihm der Geist Gottes fehlt, denn wo der Geist der Liebe ist, da ist Freiheit :2.Kor. 3,17:.
Auch wenn im Johannesevangelium scheinbar pauschal immer wieder in negativer Weise von „den Juden“ geschrieben steht, warne ich eindringlich davor, Menschen jüdischen oder christlich-jüdischen Glaubens als „Söhne des Teufels“ abzustempeln.
Wir haben kein Recht, Menschen in unserem Umfeld zu richten oder sie in irgendeiner Weise zu verdächtigen.
Die individuellen Taten der Leibesglieder der großen Hure Babylon-Jerusalem sprechen für sich selbst. Allein Jesus ist der Richter dieser „Eiferer für das Gesetz“ :Joh. 5,22+30:.
Das Beispiel des Apostels Petrus, der gegen Malchus (dieser Name kann mit „Regentschaft“ übersetzt werden), einem Knecht des irdischen Reiches der großen Hure, das Schwert zuckte, um ihm den Kopf zu spalten, wurde uns als eine eindringliche Warnung gegeben :Joh. 18,10+11:.
Denn das Reich Jesu ist nicht von dieser Welt, sondern das eines zukünftigen Himmels , in dem Gerechtigkeit herrscht :2.Petr. 3,13:. Der Beginn dieser wahren Regentschaft Gottes wird täglich von Milliarden Christen im „Vater-Unser“ erbeten :Mt. 6,10:.
Die jetzige irdische Regentschaft („Malchus“) Babylons (ob sie nun „NWO“ oder anders genannt wird, ist Ansichtssache) muss und darf von uns deshalb in keiner Weise bekämpft werden :Joh. 18,36:. (EÜ).
Joh. 18,10
Simon Petrus nun, der ein Schwert hatte, zog es und schlug den Knecht des Hohen Priesters und hieb ihm das rechte Ohr ab. Der Name des Knechtes aber war Malchus.
Joh. 18,11
Da sprach Jesus zu Petrus: Stecke das Schwert in die Scheide! Den Kelch, den mir der Vater gegeben hat, soll ich den nicht trinken?
Joh. 18,36
Jesus antwortete: Mein Reich ist nicht von dieser Welt; wenn mein Reich von dieser Welt wäre, so hätten meine Diener gekämpft, damit ich den Juden nicht überliefert würde, jetzt aber ist mein Reich nicht von hier.
Auch wenn man jede Form des Antisemitismus strikt ablehnen muss und der christliche Antijudaismus leider im Laufe der Menschheitsgeschichte zum Judenhass führte, stellt sich die Frage, ob der Antijudaismus eine biblische Berechtigung hat.
Ist der Antijudaismus, also die Ablehnung des Judentums (nicht der Juden) aus christlichen Glaubensgründen, richtig oder werden hier Dinge in die Bibel hineininterpretiert, die gar nicht so gemeint sind?
Bestand zwischen Jesus und „seinem Volk“, gemeint sind die sich auf ihre genetische Herkunft berufenden Juden, kein Widerspruch, keine Ablehnung und keine Verurteilung?
Sind solche antijudaistische Lehren vorurteilsbehaftet? Gehen sie über den Wortlaut des Evangeliums hinaus?
Oder ist es doch offensichtlich umgekehrt?
Wollen uns Theologen weismachen, dass Jesus im Gleichnis von den Weingärtnern keine klare antijudaistische Sprache sprach :Mt. 21,33-46:?
War der Blutfluch, den die Juden für sich und ihre Kinder aufgrund ihres Justizmordes an Jesus in Mt. 27,25 forderten kein klares Schuldbekenntnis?
Was ist daran schwer zu verstehen, dass Jesus jedes unschuldig vergossene Blut den religiösen jüdischen Eiferern anrechnete, die am Blut aller Propheten Gottes schuldig geworden waren, ob letztere in Jerusalem starben oder nicht? Zeigt Mt. 23,29-31 nicht klar, wer die Blutvergießer sind?
Dienten die Pharisäer und Schriftgelehrten nur als eine „Hintergrundfolie“, um Verhaltensweisen von damaligen Christen abzuwehren?
Waren hier also in Wirklichkeit Christen gemeint, die das Blut der israelitischen Propheten Gottes ausschütteten?
Wen sollen solche absurden „theo-lügnerischen“ Verdrehungen überzeugen?
Werden Mord und Lüge in Joh. 8,43-45 wirklich nur mit Satan verknüpft und nicht auch mit den hier von Jesus angesprochenen Juden, die sich auf Abraham und Gott beriefen (also sehr fromm, religiös und völkisch daherkamen) und dennoch das taten, was sie ihren Vater, den Teufel, tun sahen?
Kann man solche „theologischen“ Winkelzüge ernst nehmen?
Wird in Apg. 2,23+36, Apg. 3,13-15 und Apg. 13,27-29 nicht ganz klar dem gesamten Volk der Juden und allen Bewohnern Jerusalems die Kollektivschuld am Tod Jesu gegeben und nicht nur einzelnen jüdischen Gruppierungen oder den Römern?
Wer, sagt Paulus in 1.Thes. 2,15f., tötete sowohl Jesus, die Propheten zur Zeit des AT, als auch die Christen? Wer steht nach diesem Bibelvers zu allen Menschen in einem scharfen Gegensatz?
„Aber es waren doch die Römer, die Jesus kreuzigten und nicht die Juden!“, wird argumentiert.
Wirklich?
Und warum sagte dann Petrus in Apg. 5,30 vor dem jüdischen Synedrium etwas anderes? (Siehe hierzu auch Apg. 10,39.)
Wem wird also die Anpfahlung Jesu zugerechnet? Wer beseitigte Jesus durch die Hand der Römer?
Wen benutzten also Satan und die okkulten Herrscher dieser Welt, um Jesus zu töten :1.Kor. 2,8:? Was sagt das Wort Gottes darüber?
Ist Martin Bubers Lehre vom nie gekündigten Bund Gottes mit Israel wirklich richtig? Was sagt Gott z. B. in Mt. 21,43 dazu? Wem sollen wir glauben, Buber oder Jesus?
Muss die jüdische Seite im interreligiösen Dialog den „Rabbi“ (Tora-Lehrer) Jesus wieder ins Judentum heimholen, damit die antijudaistischen Tendenzen der Christen endlich aufhören? Sollte das Christentum zu einer Werkreligion transformiert werden?
Welches „Evangelium“ Satans steht hinter einem solchen Vorhaben? Wo bleibt hier auch nur noch eine Spur rettenden Glaubens an das wahre Evangelium?
Sollten christliche Historiker und Theologen die neutestamentliche Verkündigung stärker aus dem AT erklären, als das AT durch die Brille des NT zu lesen?
Sollten wir also wieder blind werden und uns von blinden Blindenführern des Weges leiten lassen, die von sich selbst glauben zu sehen, aber das Licht der Wahrheit und der Gnade des heiligen Geistes nicht besitzen :Joh. 9,40+41; Mt. 5,14; Joh. 1,17:? Sollen wir uns von diesen Menschen das NT und das Evangelium erklären lassen?
Ist der angebliche nicht aufgekündigte Israelbund Gottes die unaufgebare Voraussetzung der christlichen Heilsbotschaft?
Lässt sich diese These wirklich durch Joh. 4,22 oder Röm. 11,1+2 beweisen oder wird missachtet, wer das wesenhafte Heil aus den Juden ist :Lk. 2,30; Lk. 3,6:, nämlich Jesus Christus, sodass nicht das werkgerechte Israel, sondern die auserwählte Gemeinde die Rettung aus Gnade hat :Röm. 11,7:?
Ist das Bekenntnis des Rheinischen Synodalbeschlusses (1980) zum „ungekündigten Bund“ richtig, zu dem viele Landeskirchen stehen und dem auch die Evangelische Kirche Deutschlands beipflichtet, d. h., ist und bleibt Israel das erwählte Volk Gottes, das als solches die Wurzel der Kirche ist? Ist die Botschaft von Jesus Christus nur auf diesem Grund Gnade für alle Völker, wie behauptet wird?
Hier wird die positive Einstellung zum Judentum und zu Israel zur Basis des rettenden Glaubens an Jesus gemacht!
Wer behauptet der Glaubenskonflikt zwischen den gesetzischen Juden und Jesus sei nur im historischen Kontext relevant und er habe mit uns heute nichts zu tun, verkennt, dass das diabolische Evangelium einer falschen Grundlage der persönlichen Rettung im Judentum und in Israel hochaktuell ist und in der Endzeit zum Abfall des Christentums und zur Hinwendung zum Gesetz und zum falschen Messias der Juden (Antichrist) führen wird :2.Thes. 2,3+4:.
Die Heimkehr zum „Rabbi Jesus“ wird eine Zuwendung zum jüdischen Antichristus sein. Hier liegt nicht weniger vor, als die Verwechslung des Lammes mit dem Drachen.
Das Johannesevangelium wurde geschrieben, um den Leser zum Glauben an das wahre Evangelium zu führen.
Es öffnet uns aber auch die Augen, damit wir das falsche und fälschende Evangelium des Unglaubens erkennen.
Zu dieser angeblich „frohen Botschaft“ gehört heute vor allem in evangelikalen Kreisen der Fokus auf Israel und die genetische Abstammung von Abraham.
Auch Jerusalem und der dort zu errichtende dritte jüdische Tempel im irdischen Zion (heiliger „Ort“) sind ein wichtiges Thema.
Dieses „Evangelium“ ist aber antichristlich, weil es den rettenden „Heiland“ durch das angeblich „Heilige Land“ ersetzt.
Auch in unserer Zeit kann man die gesetzischen Leibesglieder der großen Hure Babylon-Jerusalem leicht daran erkennen, dass sie die Vertreter der freien Gnade Jesu als Israel- und Judenhasser, Gesetzlose (also solche, die das mosaische Gesetz auflösen) und Tempelfeinde bezeichnen.
Wenn also meine vorliegende Vers-für-Vers-Auslegung des Johannesevangeliums als antisemitisch, antiisraelisch (die Existenz dieses Staates gefährdend), gesetzeswidrig, unruhestiftend, sektiererisch und tempelverachtend verworfen wird, bin ich in guter Gesellschaft von Jesus und Paulus, wie folgende Bibelstellen zeigen: Mt. 5,11, Lk. 23,2, Mk. 14,57+58, Apg. 6,13, Apg. 18,13, Apg. 21,21+27+28, Apg. 28,17+22, Apg. 25,8 und Apg. 24,5+6+12+14.
Wichtig ist allein, was das Wort Gottes darüber sagt.
Wer die Wahrheit liebt, wird das Johannesevangelium und das in ihm enthaltene wahre Zeugnis Gottes lieben. Hier gilt Joh. 15,20 (EÜ).
Joh. 15,20
Gedenkt des Wortes, das ich euch gesagt habe: Ein Sklave ist nicht größer als sein Herr. Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen; wenn sie mein Wort gehalten haben, werden sie auch das eure halten.
Und genau darum geht es im Herzen des Johannesevangeliums:
Wer aus der Wahrheit stammt, glaubt dem, der die Wahrheit spricht.
Wer über diese Aussage entrüstet ist, sollte sich ernsthaft fragen, ob er von der Wahrheit befreit wurde, d. h. ob er das göttliche Wort Jesu wirklich bewahrt :Joh. 8,31+32: (EÜ).
Im Herzen des Johannesevangeliums :Joh. 8,45-47: geht es um den Konflikt zwischen dem rettenden Glauben an den wahren Messias und dem tatsächlichen Unglauben solcher, die einen falschen „Jesus“ haben, weil sie an ein falsches „Evangelium“ glauben, durch das niemand erlöst wird.
Es geht um den Gegensatz zwischen der himmlischen Gnadenwahrheit des Mensch gewordenen Gottes und der gesetzischen Fälschung dieser Wahrheit, in der das Irdische wichtig ist.
Das vorliegende Kapitel dient als Vorwort für eine Vers-für-Vers-Auslegung des Johannesevangeliums, die auf den strukturellen Mustern dieses heiligen biblischen Textes beruht.
>>> Das Herz des Johannesevangeliums
>>> Die 49 Mikrostrukturen des Johannesevangeliums
>>> Die 45 Makrostrukturen des Johannesevangeliums
>>> Eine textlich-strukturelle Auslegung des Johannesevangeliums