15.01.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{31} Der triumphale Einzug Jesu in Jerusalem (Joh. 12,12-50 – Teil 1: Joh. 12,12-30)
Da sprachen die Pharisäer zueinander: Ihr seht, daß ihr nichts ausrichtet. Siehe, alle Welt läuft ihm nach! (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 12,19 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Aus der textlich beidseitigen Aufforderung in Joh. 12,19*Joh. 19,4, ein bestimmtes Tun zu sehen, ergibt sich, dass grade deshalb, weil die kosmischen Juden dem Herrn in seinem Verhalten keine einzige Schuld nachweisen konnten, das Verhalten der satanischen „Welt“-Elite in keiner einzigen Sache nützte, d. h. ihnen ihr „Kosmos“ an Jesus verloren zu gehen drohte, denn die Menschen verließen Jerusalem.
Zum Tun der Finsteren gehörte u. a. das Gebot, die Menschen mögen den Aufenthaltsort Jesu bekannt geben, damit man ihn festnehmen kann.
Es stellt eine Ironie dar, dass sich Jesus nicht irgendwo versteckte, sondern direkt in die „Höhle der Löwen“ kam.
Die Menschen verrieten ihn nicht an die „Geistlichkeit“, sondern strömten, darin Babylon verratend, in Massen aus der Stadt hinaus, um dem wesenhaften Licht entgegenzugehen.
Hierin wurde der Aktionismus der Kosmischen in einer für sie sehr demütigenden Weise als vergeblich bloßgestellt. Offensichtlich fürchteten sich die Menschen nicht vor ihnen. Die Autorität Babylons geriet ins Wanken.
In Joh. 12,19 realisierten die Frevler ihr Versagen selbst und forderten einander dazu auf, ihr unnützes (vergebliches) Tun zu erkennen, während Pilatus die Juden dazu aufrief, zu bedenken, was Jesus tat.
Der Sohn Gottes siegte in seinem Verhalten in jeder Hinsicht.
Die Gesetzlichen erwiesen sich also auch hier als solche, die falsch beurteilten und handelten.
Die Tatsachen widersprachen ihrer Illusion. Die offensichtliche Güte Gottes war das Gegenteil ihrer grundlosen Bosheit. Die Fälscher hassten diese Wahrheit über sich selbst und über Jesus.
Die Schafe Jesu verließen die Jerusalem-Welt. Sie kamen aus diesem „Hof“ hinaus und folgten ihrem Hirten nach.
Jedoch blieben nur die tatsächlichen Schafe des idealen Hirten in seinem Wort.
Die überwiegende Mehrheit der zu Jesus hinauskommenden jubelnden Menge forderte bereits 5 Tage später den Kreuzestod des Herrn, wodurch ihre tatsächliche Zugehörigkeit erwiesen ist, denn sie wollten, im Gegensatz zu 2.Kor. 4,10, nur an der Herrlichkeit Jesu, nicht aber an seiner Schande Anteil haben. Sie blieben nicht bei ihm draußen, auf Golgatha. Im Gegenteil.
Zu Joh. 12,17-19, siehe Joh. 12,37.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.