29.04.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{36} Jesus vor dem Hohenpriester (Joh. 18,12-27)
Der Hohepriester nun fragte Jesus über seine Jünger und über seine Lehre. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 18,19 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Wer die Schüler eines Mannes kennt und über dessen Lehre Bescheid weiß, dem ist das Wesen des Lehrers offenbar, denn an seinen Früchten wird der „Baum“ identifiziert :Mt. 7,16:.
Die Prüfung Jesu in Joh. 18,19 spiegelt sich im Titel wider, der am Kreuz von Golgatha angebracht wurde, denn dieser bezeugte die angeblich irdische Hauptschaft Jesu über den Jerusalem-Kosmos der Juden :Joh. 18,36:, wohingegen die Frage nach den Jüngern des Herr und seiner Lehre die geistliche Hauptschaft Jesu über das himmlische Zion betrifft, also den neuen wesenhaften „Kosmos“ des künftigen Jerusalem angeht :Hebr. 12,22; Offb. 11,15:.
Jesus Christus ist der König der „Juden“ nach dem Geist :Röm. 2,28+29; Phil. 3,3:! Nicht der Nazarener, sondern der aus Gott stammende Gott ist das Haupt derer, die sein Wort hören und ihm glauben. Für sie ist der in das Fleisch der Menschen gekommene Himmlische idealerweise (also berufungsgemäß) ein Lehrer und Herr.
Die Irdischen Babylons kennen weder sein Wort noch seine Jünger, denn sie wurden nicht zum Licht Gottes berufen.
Die unbelehrbaren „superfrommen“ Geistlosen sind den Geist Gottes los. Sie besitzen den Geist Jesu nicht.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.