02.01.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{1} Das Wort wurde Fleisch (Joh. 1,1-18)
Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 1,5 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Der vorliegende strukturelle Kontext zu Joh. 1,5 identifiziert die Juden als die Finsternis, die das von oben kommende wesenhafte Licht Gottes nicht als ein solches annahm.
Denn obwohl das Wort Gottes inmitten von ihnen schien, gaben sie ihm keinen Raum. Jesus Christus, das leuchtende Lichtwort, kam in das Herz der ihn ablehnende Finsternis Israels hinein.
Das Wort des Lebens sprach im Jerusalem-Kosmos (Jerusalem-Welt), d. h. im zentralen „Schmuck“ (das ist die wörtliche Übersetzung von „Kosmos“) der Dunkelheit des Todes.
Ebenso wie ihm erging es seinem Zeugen Johannes, denn der Täufer war eine inmitten der Juden die göttliche Wahrheit bezeugende brennende und scheinende Leuchte.
Dieses von oben kommende Licht konnten und wollten die Finsteren der Jerusalem-„Welt“ jedoch nicht in Empfang nehmen, und sie löschten die Leuchte Gottes aus.
Johannes der Täufer entspricht also Jesus auf einer niedrigeren Erfüllungsebene von Joh. 1,5.
Joh. 1,5+9 (Joh.*Offb.) Offb. 22,5
Joh. 1,5 (Joh. // Offb.) Offb. 1,16
Joh. 1,5-9 [D42-46] <Joh. 1,51*> Joh. 3,19-21 [D44-46]
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.