26.02.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{33} Der wesenhafte Weg und sein neues Gebot (Joh. 13,31-Joh. 14,31)
und was ihr auch in meinem Namen bitten werdet, will ich tun, auf daß der Vater verherrlicht werde in dem Sohne. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 14,13 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Das Bitten der Jünger im Namen des Sohnes entspricht dem Jesus gegebenen Werk des Vaters, damit er dieses vollendet, denn es hat die Herrlichkeit Gottes zum Ziel und ist deshalb das innerste Anliegen des Sohnes, sodass Jesus das tut, was seine Gläubigen von ihm im Gebet erflehen.
Dementsprechend gibt der Vater alles, worum ihn der Sohn bittet, denn der Name des Sohns ist der Name des Vaters und Jesus bittet in Gleichheit der Absicht des Vaters und um dessen Herrlichkeit willen.
Dies zeigt sich u. a. in Joh. 11,42, denn der Herr bat den Vater, sein Gebet zu erhören, damit die Menge glaubte, dass ihn Gott schickte. Diese Erweckung ist aber eine Segnung des Vaters, denn wer an Jesus glaubt, vertraut nicht auf ihn, sondern auf den, der ihn entsandte :Joh. 12,44:.
Die Erfüllung der Bitte Jesu ist wiederum die Verherrlichung des Namens des Sohnes, der der Name des Vaters ist, sodass sich Gott darin letztlich selbst verherrlicht:
Der Name „Jesus“ wird zweifach verherrlicht, im Sohn und im Vater.
In diesen Prozess werden die Gläubigen Jesu in ihren Gebeten nur dann hineingenommen, wenn sie ein Teil des Namens sind.
Würde der Herr ein Gebet erhören, in dem Dinge erfleht werden, die nicht den Werken Gottes entsprechen, dann würde er nicht den Willen des Vaters tun, die Vollendung des Werkes Gottes beschmutzen und dessen Herrlichkeit schmälern.
In einem solchen Gebet beweisen die Pseudofrommen, dass sie nicht im Namen Jesu sprechen, d. h. nicht die Willenseinheit von Vater, Sohn und heiligem Geist teilen, woraus geschlossen werden kann, dass sie Irdische sind, die Gott nicht lieben, sondern die Herrlichkeit der Menschen (deren Ehrung) suchen oder für sich selbst ein höheres Ansehen bei den Leuten anstreben.
Auch wenn sie die Worte „Wir bitten im Namen Jesu“ als eine Floskel daher plappern, bitten sie nicht in seinem Namen, denn sie erweisen sich nicht als Leibesglieder des Herrn.
Wer sein eigenes Ansehen sucht, sieht Jesus nicht an, d. h., er mehrt das Ansehen Gottes nicht.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.