02.01.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{1} Das Wort wurde Fleisch (Joh. 1,1-18)
Es wurde ein Mensch von Gott gesandt, der hieß Johannes. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 1,6 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
In den Joh. 1,6 betreffenden Makrostrukturen geht es um zweierlei Entsendungen und um den Umgang mit dem jeweiligen Zeugnis derer, die von Gott bzw. Satan geschickt wurden.
Offensichtlich stehen die zu Johannes entsendenden „Kosmischen“ (also Irdisch-Weltlichen) in einem Gegensatz zum Gott-Vater, der sowohl den Täufer, als auch den aus ihm hinauskommenden Sohn Gottes in den „Kosmos“ (d. h. zur irdischen „Jerusalem-Welt“, die im Gegensatz zum Himmelsbereich Gottes steht) hinabschickte.
Obwohl Johannes um des Zeugnisses des wesenhaften Lichtes willen von Gott in den Kosmos entsandt worden war, nahm das Lamm Gottes das Zeugnis nicht von Menschen an, denn sein eigenes Zeugnis ist größer als das des Menschen Johannes und es hat die Rettung aller Menschen zum Ziel. Jesus ist größer als der Täufer.
Diejenigen, die das den Glauben an Jesus bewirkende johanneische Zeugnis ablehnen, werden hingegen den Antichristus annehmen, der in seinem eigenen Namen kommen wird, denn sie werden dem von Satan gesandten Anti-Johannes, d. h. dem falschen Propheten, Glauben schenken.
Die verfinsterten Juden werden auf den Anti-Propheten und Anti-Wegbereiter, also auf den vor dem Tier tätig werdende falschen „Elia“, hören.
Anders als der Christus, lässt sich das Anti-Licht, d. h. der Antichristus, von den Menschen bezeugen.
Das Tier Satans nimmt Ehre von den Irdischen der Tiefe. Es lässt sich von ihnen als ihr „Messias“ bestätigen.
Jesus vertraute sich den Menschen nicht an, da er wusste, was in ihnen steckt.
Seine Nachfolger lassen sich von der Begeisterung der Massen und ihrem Pseudozeugnis des Pseudolichtes ebenfalls nicht anstecken.
Zu Joh. 1,6+7 siehe Joh. 1,15.
Joh. 1,6-9 [D336-339] <Joh. 8,7*> Joh. 15,26+27 [D337,338]
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.