26.06.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{20} Der mehrfache Versuch, Jesus festzunehmen (Joh. 7,10-36)
Mose hat euch die Beschneidung gegeben (nicht daß sie von Mose kommt, sondern von den Vätern), und am Sabbat beschneidet ihr den Menschen. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 7,22 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Dass die Beschneidung von den Vätern Israels gegeben wurde, also ursprünglich nicht von Moses stammte, gleicht dem Umstand, dass Moses das wesenhafte Himmelsbrot nicht gab, sondern es eine Geschenk des Gott-Vaters ist.
Die eigentlichen Geber, sowohl des irdischen Gesetzes als auch der Gabe Gottes („ewiges“ Leben), sind also die irdischen Väter bzw. der Vater im Himmel.
Ebenso wie das wesenhafte Himmelsbrot des Vaters ein unfassbar größeres Leben bewirkt als das Brot, das die Väter in der Ödnis aßen, ist auch seine vom Gott-Vater gegebene „Beschneidung“, das Wegschneiden des mit der Sünde der Welt belasteten Fleisches Jesu am Pfahl / „Phallus“ von Golgatha (Kreuz), unvergleichlich wirksamer, als die von den Vätern gegebene Beschneidung des männlichen Gliedes eines Neugeborenen.
(Jesus und solche, die zu ihm gehören sind die wesenhafte „Beschneidung“ :Kol. 2,11; Phil. 3,3:.)
Der Gnadenbund Gottes übersteigt den Bund des Gesetzes so viel mehr, als der Himmel höher ist als die Erde.
Der himmlische Vater ist größer, als die irdischen Väter. Seine auf Golgatha vollbrachte Sabbatruhe ist die Vollerfüllung der Sabbatruhe nach dem Gesetz.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.