welcher nach mir kommt, der doch vor mir gewesen ist, für den ich nicht würdig bin, ihm den Schuhriemen zu lösen. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 1,27 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Der nach Johannes kommende Jesus ist im Vergleich zu ihm erhabener, da er vor dem Täufer existierte.
Der Herr ist der würdigere ideale Wein, der nach dem gewöhnlichen Wein kommt. Letzterem ist es bestimmt, „abzunehmen“, d. h. geringer zu werden :Joh. 3,30; J2.10:.
Diese Auserlesenheit Jesu veranlasste Johannes zum Bekenntnis der eigenen relativen Unwürdigkeit, demjenigen, der von Gott kommt die Sandale zu lösen.
Laut Joh. 1,27*Joh. 21,18 steht der Umstand, dass Johannes die Sandale Jesu nicht öffnete dem Gürten bzw. Nichtbinden des Gewandes des Apostels Petrus inhaltlich gegenüber.
Einen Anteil an der Würdigkeit des Lammes hat nur derjenige, der den Weg des Lammes geht. Johannes und Petrus beschritten diesen Pfad bis zu ihrem Tod.
Laut Joh. 1,19-28 beantwortete der Täufer die Frage der Jerusalemer „Geistlichkeit“ nach seiner Identität :Joh. 1,19:, indem er bezeugte, jemand zu sein, der mit Wasser tauft :Joh. 1,26:.
Johannes machte den verwirrten Verwirrern klar, dass er nicht die „Haupt-Person“ war :Joh. 1,26+27:.
Seine Antwort betraf also auch seine relative und funktionelle Stellung. Sie war christuszentriert.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.