26.02.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{33} Der wesenhafte Weg und sein neues Gebot (Joh. 13,31-Joh. 14,31)
Wer mich nicht liebt, befolgt meine Worte nicht; und doch ist das Wort, das ihr höret, nicht mein, sondern des Vaters, der mich gesandt hat. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 14,24 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Es ist sehr einfach zu ermitteln, ob jemand Jesus Christus liebt oder nicht. Man muss lediglich prüfen, ob er das Wort des Sohns liebt, d. h. ihm Raum gibt.
Es gibt unzählige falsche Geschwister im Glauben, die an die Stelle des Wortes Jesu Werkgerechtigkeit, Sozialchristentum, religiös-kirchliches Formwesen (z. B. Rituale, übermäßig langes Singen und ausführliche Gebete), „theologische“ weltlich geprägte „Gelehrsamkeit“, gnostisches-esoterisches jüdisch-„christliches“ Spezialwissen (z. B. über die Kabbala), eine angebliche direkte Führung durch den Geist Gottes (Pseudocharismatik) oder ein modernes Psycho-Evangelium der Verherrlichung der Menschen setzen (Wohlstands-und-Gott-liebt-mich-ich-bin sehr-wertvoll-„Evangelium“).
Auch wenn sie noch so fromm daherkommen, sind diese „Judaisierten“ allesamt Antichristen, denn sie lieben weder den Sohn noch den Vater.
Würden diese Pseudochristen Gott lieben, dann würden sie das Wort Jesu hören, hüten und lieben.
Stattdessen geben sie den unbiblischen und pseudobiblischen Dingen Raum, die sie geistlich verklären und dadurch den Eindruck erwecken, echte Christen zu sein.
Sie haben jedoch keinen Teil an Jesus, sondern sind „Fälschung“ und Söhne der „Fälschung“ :Joh. 8,44:. Diese Irdischen haben unseren gemeinsamen Vater Jesu nicht zum Vater.
Wer das Wort des Sohnes nicht annimmt und hütet, d. h. wer die von Jesus gesprochene Rede des Gott-Vaters verwirft, weil er sie nicht zu hören vermag, kennt weder den Sohn noch Gott.
(Wie Joh. 8,43*Joh. 14,24 zeigt, bedeutet das Wort Jesu zu hüten, es zu kennen.)
Als jemand, der die Wahrheit ablehnt, verneint er den Vater, denn der den Herrn Sendende ist die Wahrheit und Jesus gibt dessen Wort wieder.
Die Ungläubigen stören sich am Sohn in seiner Verbindung mit dem Gott-Vater. Sie ertragen die sich daraus ergebende höchste Bedeutung Jesu nicht. Sie hassen seine Wesenseinheit mit Gott.
Dieses Gottes-Wort ist für sie ein „hartes“ Wort, denn es impliziert, an Jesus Christus als Gott zu glauben und die Exklusivität seiner himmlischen Stellung und sein vollkommenes Werk anzuerkennen.
Dies ist das Zentrum des Glaubens.
Wer es verwirft oder es mit Pseudolehre oder Pseudowerk ersetzt, ist kein wirklicher Christ, sondern ein Antichrist.
Wer die Wahrheit nicht hört, ist letztlich jemand, der den Zeugen der Wahrheit umbringt, denn das Licht Gottes droht ihn ansonsten als jemanden zu offenbaren und disqualifizieren, der die Wahrheit fälscht.
Denn außerhalb von Jesus Christus ist jeder ein Fälscher der Wahrheit und der Gnade, auch und besonders die Gesetzischen, mögen sie sich „Christen“ nennen oder nicht, fromm auftreten oder nicht :Joh. 1,17:.
Wer die Wahrheit nicht liebt, hasst und tötet sie.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.