16.01.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{3} Das Lamm Gottes (Joh. 1,29-34)
Auslegung von Joh. 1,32
Und Johannes zeugte und sprach: Ich sah den Geist wie eine Taube vom Himmel herabsteigen und auf ihm bleiben. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 1,32 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die den von Menschenhand erbauten Tempel entheiligenden Tauben der Kaufleute Babylon-Jerusalems durften nicht mehr in diesem pseudogeistlichen Ort des gesetzlichen Handels bleiben. Sie mussten aus der Weihestätte Gottes entfernt werden.
Im Gegensatz hierzu kam der auf den größeren, wesenhaften Tempel Gottes :Mt. 12,6:, also auf den Leib Jesu, wie eine Taube hinabsteigende Geist des Vaters bleibend auf diesen Ort der Gnade, d. h. auf den „Heil-land“.
(Wesenhaft verstanden, ist Jesus das Land des Heils, also das verheißene (gelobte) Land „Israel“ in Person).
Wie Joh. 1,32*Joh. 6,19 zeigt, wird der mit dem heiligen Geist behaftete Sohn Gottes auch darin dargestellt :Jes. 11,2:, dass er auf dem „Meer“ genannten in „Tumult“ versetzten See Genezareth wandelte, um zu seinen Jüngern in das Schiff zu gelangen,
Dies erinnert an 1.Mose 1,2, als der Geist Elohims auf dem Angesicht der Wasser vibrierte, nachdem sie „Chaos und Durchstörung“ (Tohuwabohu) geworden waren, denn wesenhaft verstanden ist Jesus selbst das Angesicht der Wasser.
Sein Hinabstieg zu den unteren Wassern erfolgt zusammen mit dem belebenden Geist des Gott-Vaters, sodass aus Chaos und Drängnis Ordnung und Heilung vom hitzigen „Fieber“ des Tumultes werden.
Die Gnade kommt bleibend auf den heiligen „Ort“ (Jesus) der Sabbatruhe Gottes, sodass dessen Geretteten das sichere Land (rettendes Ufer) erreichen dürfen.
Johannes bezeugte diesen wesenhaften Ort als den geistgefüllten Auserwählten Gottes.
Jesus wusste, dass im natürlichen Menschen hingegen der Geist seines Vaters nicht herrschte.
Joh. 1,32 (Joh.*Offb.) Offb. 21,2
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.