03.04.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{12} Jesus heilt einen Kranken am Sabbat (Joh. 5,1-18)
Und deshalb verfolgten die Juden Jesus und suchten ihn zu töten, weil er solches am Sabbat getan hatte. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 5,16 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Wie die vorliegenden Makrostrukturen zeigen, entspricht das Tun des Zeichenbeginns Jesu (also die Verwandlung der Wasser Kanas in den idealen Wein Gottes) dem Werk der an einem Sabbat erfolgten Heilung des Lahmen Bethesdas, woraus sich ergibt, dass das in Kana gewirkte Wunder Jesu tiefer gesehen ein Verstoß gegen die gesetzliche Sabbatordnung der Juden war.
Hierbei bildet die diesbezügliche negative Reaktion der Juden (sie wollten Jesus umbringen) einen scharfen Kontrast zum Glauben seiner Jünger, der gewissermaßen eine Anerkennung darstellt, dass Jesus der Herr des Sabbats ist.
Die minderen Wasser in den 6 steinernen Krügen Kanas entsprechen nämlich den 6 gewöhnlichen Wochentagen und der ideale Wein Jesu ist der heilige Wein des Sabbats im höheren Sinn des Begriffs.
Der Wein ist also die immerwährenden Ruhe des himmlischen Vaters, in welcher allein Gott und solche handeln, die durch seinen Sohn in ihm sind.
In diesem Tun wird jedes Gewöhnliche zum Heiligen, angesichts dessen der mindere Wein Kanas, das gesetzische Sabbatgebot, verblasst.
Der positiven Reaktion der Jünger auf das Geschehen in Kana entspricht dem Verhalten der Samariter, nachdem sie von dem an der Frau getanen Wunder Jesu gehört hatten und zu ihm herausgerufen wurden.
Sie steht in einem Gegensatz zum Verhalten der Juden, die Jesus verfolgten, weil er den Lahmen Bethesdas an einem Sabbat geheilt hatte.
Diese Wiederherstellung an einem Sabbat war die Tat des in die Welt kommenden wesenhaften Lichtes, das sich das Werk Gottes zum Vorbild nahm. Der Sohn handelte hierin in Übereinstimmung mit dem Tun seines Gottes und Vaters.
Dass die Juden Jesus wegen dieses Tuns verfolgten und ihn umzubringen suchten, zeigt hingegen, dass sie die Finsternis viel mehr liebten als das Licht Gottes und ihre Werke böse und schlecht waren.
Die finsteren Juden hassten das Licht und wollten es auslöschen, weil sie ihre schlechten Taten weiterhin „un-behelligt“ zu praktizieren wünschten.
Darin bezeugten die Kosmischen, einen ganz anderen Gott und Vater zu haben als der Herr und seine Gläubigen.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.