23.10.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{28} Die Uneinigkeit der Juden über Jesus (Joh. 10,22-42)
Jesus antwortete ihnen: Ich habe es euch gesagt, und ihr glaubet es nicht; die Werke, die ich tue im Namen meines Vaters, diese zeugen von mir. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 10,25 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Joh. 10,25 erinnert an Joh. 9,27, wo derjenige, den Jesus sehen machte die Pharisäer darauf hinwies, dass er ihnen bereits berichtet hatte, wie ihm Jesus die Augen öffnete. Auch in diesem Kontext geht es um das Hören der Jünger auf die Worte Jesu :Joh. 10,27; Joh. 9,27+28:.
Solche, die nicht zu seinen Schafen gehören, z. B. die elitären Obersten und Pharisäer, glauben nicht, dass der Sohn die Werke des Vaters tut. Sie sehen sein Handeln nicht als einen Beweis dafür an, dass er mit Gott eins ist. Die Juden kennen seine Stimme nicht. Sie hören Jesus nicht.
Das Zeugnis Jesu in den Taten des Vaters, die er vollbringt gleicht dem den Sohn betreffenden Zeugnis des aus dem Vater stammenden Geistes der Wahrheit (Beiseiterufer) und dem Zeugnis der Jünger Jesu.
Alle diese Beglaubigungen der Identität Jesu sind Selbstzeugnisse Gottes, denn auch die Leibesglieder Jesu waren von Anfang (an) mit ihm, d. h., sie stammen, ebenso wie Jesus, aus demselben wesenhaften Anfang.
Weil sie als Leibeszellen des Wortes dasselbe Haupt wie Jesus haben (den Vater), ist ihr Zeugnis ein Teil der göttlichen Wahrheit, in die sie durch Jesus hineingenommen wurden.
Im Gegensatz zu den ungläubigen Juden und Pseudo-Christen, die die Wesenseinheit Jesu mit Gott ablehnen, glauben die echten Jünger Jesu, dass er aus der Wahrheit (Vater) hinausgekommen ist.
Diejenigen, die geistlich zu hören vermögen, erkennen das göttliche Wesen ihres messianischen Hirten.
Es lautet „Wahrheit aus Wahrheit“.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.