28.12.2019 | "Nicht ich, sondern Christus in mir" (Johannes Lohmann) | In „Verschiedene Themen“ | von Freddy Baum
Wir haben gesehen, dass es das Ich war, das den Menschen aus dem Paradies trieb und dem Tod überlieferte. Doch ging leuchtend mit ihm in die Welt die Verheißung eines Schlangenzertreters, eines Erlösers.
Wie ging es nun weiter mit der Menschheit? Das Ergebnis war: "Die Menschen wollen sich von meinem Geist nicht mehr strafen lassen, denn sie sind Fleisch!" (1. Mose 6, 3). Die Übersetzung Luthers in der ersten Hälfte des Verses mag nicht wortgemäß sein, aber sie gibt den Sinn des Urteils Gottes "sie sind Fleisch" meisterhaft wieder. Mit Fleisch bezeichnet die Schrift alles Ichleben des Menschen. Über das Fleisch kam das Gericht der Sintflut.
Gott machte einen neuen Anfang mit der Menschheit in Noah, der eine wunderbare Entdeckung gemacht hatte; er hatte "Gnade" (= "Nicht ich") gefunden (Vers 8). Und die neue Menschheit? Nicht lange, so war sie daran, dem Ich einen Thron bis in den Himmel zu bauen, so hoch wie Gottes Thron (11, 4).
Wieder ein neuer Anfang mit Abraham. Ihm wurde aufs Neue die Verheißung des Erlösers gegeben: "In deinem Samen" (Galater 3, 16). Und was ist die Lebenslektion, die Abraham in seinem Leben lernen sollte? Nicht der Mensch mit all seiner Klugheit und seinem Willen und Machen schafft irgendwelches Heil, sondern Gott allein, und zwar gerade da, wo menschlich kein Atom von Möglichkeit und Hoffen mehr ist (Römer 4, 17-21). Gott zerschlägt dem Menschen alle Herrlichkeit und allen Eigenwillen und jede Möglichkeit, damit der Mensch nichts sei und Gott alles. Und wo der Mensch nachhelfen will in Ungeduld und selbst (durch sein Ich) das Heil zustande bringen will, da bindet er sich nur eine schwere Zuchtrute (Ismael).
Gott sucht Menschen, die freiwillig ihr Ich entthronen oder entthronen lassen und Ihm die Ehre geben. So findet Er Abraham, zu dem Er sagen kann: "Gehe aus deinem Vaterland und aus deiner Freundschaft und aus deines Vaters Haus in ein Land, das Ich dir zeigen will", aus allem, worin dein Ich gewurzelt ist und seine Nahrung findet (1. Mose 12).
Und Abraham gibt seine Selbstbestimmung, sein Ich, auf und gibt sich in Gottes Hand und Leitung, räumt Ihm den Thron ein, "und ging aus (aus sich selbst) und wusste nicht, wo er hinkäme" (Hebräer 11, 8). Nur so konnte er Träger der Verheißung Gottes für die Menschheit werden -
hinfort nicht auf sich selbst und das Sichtbare vertrauend, sondern auf Gott und Gottes Verheißung.
Aber tiefer geht es in die Entthronung des Ich zu inniger Freundschaft und Einheit mit Gott (1. Mose 15, 1-6): "Zähle die Sterne, so zahlreich soll deine Nachkommenschaft werden." Und doch: Abraham hatte keinen Sohn; sein Leib war erstorben, weil er hundertjährig war; Saras Leib war erstorben. Die Verheißung schließt allen menschlichen Willen und jede menschliche Möglichkeit, schließt Abrahams Ich völlig aus.
Und dennoch: Abraham "gab Gott die Ehre" (Römer 4, 20); er hat Gott geglaubt, und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet worden, und er wurde ein Freund Gottes genannt (Jakobus 2, 23). Damit war Bahn gebrochen für eine neue Menschheit, die Gott die Ehre gibt; so wurde Abraham ein Vater aller, die da glauben (Römer 4, 11; Galater 3).
Aber noch tiefer ging die Entthronung seines Ich (in dreifacher Steigerung, vgl. Matthäus 4): "Nimm Isaak, deinen einzigen Sohn, den du liebhast, und gehe hin und opfere ihn" - den, an dem die ganzen Gottesverheißungen für die Menschheit hingen (Hebräer 11, 17-19). Das schloss jede natürliche Entwicklung, jede Möglichkeit der Erfüllung der Verheißung aus. Da musste auch die Vernunft noch herunter vom Thron und gefangengenommen werden unter den Gehorsam des Christus (2. Korinther 10, 5).
Jakob, der dritte der Erzväter, "der Überlister", der mit seiner Schlauheit und Zähigkeit sich durchzukämpfen suchte, hat es zu etwas gebracht. Mit seinen Frauen und Kindern und Herden kehrt er, der einstige Flüchtling, zurück. Da begegnet ihm sein Bruder Esau, der ihm den Tod geschworen hatte, mit vierhundert Bewaffneten. Vor seiner Schuld an Esau macht alle Schlauheit und Zähigkeit Jakobs bankrott. In der Nacht ringt Gott mit ihm; sein Ich wehrt sich in letztem verzweiflungsvollem Kampf gegen Gott, bis er mit verrenkter Hüfte am Boden liegt und ihm nichts bleibt als Tränen und demutsvolle Bitte (Hosea 12, 5); sein Ich ist gebrochen, und er gibt Gott die Ehre. Da schaut er Gottes Angesicht, da geht in seinem Leben die Sonne auf, und er bekommt einen neuen Namen, weil er ein neuer Mensch geworden ist.
Gott sucht uns an einen Punkt zu bringen, wo wir erkennen: "Ich bin mit all meiner Weisheit und Wissenschaft und Tüchtigkeit verloren", nicht nur auf leiblich-zeitlichem, politischem, sittlichem, sondern vor allem auf religiösem Gebiet - völlig, hoffnungslos verloren! Dann, wenn Er uns an diesem Punkt hat, ist Raum für die Offenbarung Seiner Größe und Kraft und Rettung, Raum für den Glauben.
Gott macht nie halb und halb, halb Menschenweisheit und halb Gottesweisheit, halb Menschenkraft und halb Gotteskraft, halb Gerechtigkeit durch die Besserung und Frömmigkeit des Menschen und halb Gnade, halb Selbsterlösung und halb Erlösung durch Christus, sondern mit Ausschluss alles dessen, was der Mensch ist, ein volles Heil durch Christus.
Wir scheitern notwendig an der Weltgeschichte und an unserer eigenen Geschichte, wenn wir das nicht in uns aufnehmen, dass Gottes Führungen und Fügungen alle dahin gehen, dass die Menschheit und der einzelne auf allen Gebieten, auch auf dem religiösen und gemeindlichen, radikal bankrott macht, damit wir endlich und gründlich lernen: Nicht im Ich ist Leben, sondern Christus ist das Leben; dass sie alle dahin gehen, das Ich des Menschen zu entthronen, das heißt, dass er zur Entthronung des Ich durch Gottes Tat auf Golgatha ein ganzes Ja sage, damit auf dem Thron des Menschenherzens und der Menschheit Raum wird für den Gesalbten Gottes, für Jesus Christus, den Herrn; dass sie alle dahingehen, unsere eigenen Werke zu zerbrechen, damit in uns Raum wird für Gottes Werk. Was uns als Rückschritt erscheint in unserer Geschichte und der Menschheitsgeschichte, ist Fortschritt auf diesem Wege (Psalm 105, 19).
Und als dann Gott sich aus allen Völkern ein Volk erwählte, aus dem der Erlöser zum Heil aller Völker kommen sollte, und Mose den Auftrag bekam, das auserwählte Volk aus Ägypten, dem eisernen Ofen der Knechtschaft, in das Land zu führen, in welchem Gott selbst zu ihm herab kommen wollte als Heiland und Erlöser - was musste Mose lernen? Nicht Menschenhand rettet (2. Mose 2, 11 ff.), nicht Menschenwille, nicht Menschengeist, und sei er "in aller Weisheit der Ägypter" geschult, sondern nur Gott, der "Ich bin" (2. Mose 3, 14), durch das, was in vierzig Wüstenjahren zu nichts geworden ist. Das Blut des Lammes brachte die Scheidung und Entscheidung und Befreiung (2. Mose 12), nicht der Mensch.
Mose (Hebräer 11, 24-26; Apostelgeschichte 7, 22-30; 2. Mose 3, 7-14), der Mann, mächtig in Taten und Worten, unterwiesen in aller Weisheit des ersten Kulturvolkes seiner Zeit, der Prinz am Hofe des Pharao mit der glänzendsten Laufbahn und mit dem herrlichsten Leben vor sich, gab das alles dran - wofür? Er erwählte viel lieber, Ungemach zu leiden mit dem Volk Gottes, dem verachteten, gequälten Sklavenvolk - eben weil es Gottes Volk war -, als den vergänglichen Genuss der Sünde zu haben.
Für ihn war die Verheißung von dem Weltheiland, von dem Christus, an dieses Volk gebunden - was war die ganze Herrlichkeit und Geschichte Ägyptens gegen das Heil der Welt! Darum achtete er die Schmach Christi für größeren Reichtum als die Schätze Ägyptens. Er sah auf das große Ziel der Welterlösung.
Wir sollten meinen: Welch ein Werkzeug für Gott! Aber - so konnte Gott ihn nicht brauchen! Noch saß bei Mose trotz all seines Idealismus und Glaubens und all seiner Hingabe an Gott noch ungebrochen das eigene Ich auf dem Thron (Apostelgeschichte 7, 23ff.). Er meinte, das Volk Gottes erlösen zu können durch seine Kraft und Tüchtigkeit und Bahn zu brechen für die Verheißungen Gottes, während sie in Wirklichkeit ihm die Bahn brachen. Da musste erst sein Ich entthront werden, bevor Gott ihn überhaupt gebrauchen konnte, und dazu schickte Er ihn in die Wüste. Da konnte der gelehrte Prinz und glänzende Heerführer vierzig Jahre lang als Schafknecht seine Herde hüten. Da wurde Mose zu nichts. Gott lässt sich Zeit, bis Er uns klein hat, und sollten wir wie Mose darüber achtzig Jahre alt werden, bevor Er uns braucht.
War es nicht ähnlich mit Saul von Tarsus? Welch ein religiöser Charakter! Er erzählt es später selbst: Er war von der strengsten Sekte (Apostelgeschichte 26, 5), er nahm zu im Judentum weit über viele seinesgleichen an Entschiedenheit und Eifer für sein Volk und seinen Gott (Galater 1, 14), er wütete maßlos gegen die, die er für Sektierer hielt (Apostelgeschichte 26, 11); an Frömmigkeit übertraf er uns alle, denn er war unsträflich nach der Gerechtigkeit im Gesetz (Philipper 3, 6). Aber - so konnte Gott ihn nicht gebrauchen. Noch war bei aller Frömmigkeit sein Ich ungebrochen auf dem Thron. Das musste erst vor den Toren von Damaskus in den Staub geschlagen werden, als es ihm wie Schuppen von den Augen fiel, dass er mit all seiner Frömmigkeit und seinem reinen Wollen und seiner Glaubenshingabe ein Feind Gottes war und ein Verfolger des Herrn, des Weltheilandes (1. Korinther 15, 9).
Als Gott dann den Mose rief nach vierzig Jahren der Demütigung, da lag Mose vor ihm: "Wer bin ich, dass ich die Kinder Israel aus Ägypten führe!" (2. Mose 3, 11). Dann kann Gott sich ihm offenbaren: "Ich bin es", der dich sendet!
"Ich bin" - das ist Mein Name (Vers 14). Mose ist nur Werkzeug. Gott allein! Ich bin es! Da ist Gott auf dem Thron. Da ist das Unmögliche möglich, wo das Ich entthront und ausgeschaltet ist und der Mensch nur mit Gott rechnet. Da sind unbegrenzte Möglichkeiten. Mose, du hast nicht ein Heer auf die Beine zu bringen, nicht Heldentaten zu vollbringen, nicht eine glänzende Organisation und weise Gesetze zu schaffen - du hast nur ein Werkzeug Dessen zu sein, der da heißt und ist: "Ich bin es!"
Schon war ja kommend und ging mit Mose durch die Wüste der verheißene Weltheiland (1. Korinther 10, 4). Der nimmt dann, als Er geoffenbart wird im Fleisch, als der Gesalbte Gottes, als Der, der in des Vaters Schoß ist, dieses "Ich bin es!" auf: "Ich bin die Auferstehung und das Leben!" "Ich bin das Brot des Lebens!" "Ich bin der Weinstock, getrennt von Mir könnt ihr nichts tun." "Ich bin das A und O."
Das schließt alles aus, was wir sind, unser ganzes Ich, und nagelt es ans Kreuz und wirft es ins Grab, in den Tod. Das legt uns in den Staub, macht uns zum Nichts - das macht uns aber auch frei, zu freien Kindern des Glaubens! "Ich nichts und Er alles!" Welche Befreiung liegt darin! Welche Möglichkeiten! Welche Wirklichkeiten! Welche Zukunft! Da hört das Sichzerarbeiten und Sichzerquälen auf. Da ist alles freie Gnade, geschenkte Gerechtigkeit, geschenkte Freiheit, geschenkte Auferstehungskraft. "Ich bin es!"
So geht es durch das Rote Meer, die vierzig Jahre in der Wüste mit dem Brot vom Himmel, durch den Jordan, durch die Mauern Jerichos, in das verheißene Land. So ging es Gideon mit seinen Dreihundert, David mit dem Riesen Goliath, so durch die ganze Gottesoffenbarung des Alten Bundes. Gott zerschlägt dem Menschen all sein eigenes Machwerk, sein Ich, legt ihm all seine eigene, mühsam aufgebaute Herrlichkeit in Trümmer, zerbricht ihm all sein eigenes Wollen und Träumen, nimmt ihm jede Möglichkeit, damit es dem Menschen endlich aufgehe: "Nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch Meinen Geist" (Sacharja 4, 6), damit der Mensch herunterkomme vom Thron und für Gott Raum wird, dass der Mensch nichts sei und Gott alles. So bereitete Gott schon im Alten Bund die Gottesoffenbarung des Neuen Bundes vor, das Erscheinen der neuen Menschheit in Jesus Christus.
Unzählig sind die Beispiele und Worte aus der Gottesoffenbarung des Alten Bundes, die diesen Grundsatz erhellen. Israel blieb blind und verstockt und sah nicht das helle Licht, sondern schleppte Stein um Stein, um seine eigene Gerechtigkeit und Herrlichkeit aufzurichten, und schleppt bis auf den heutigen Tag starren Eisenbeton und weiches Gold heran, um seinem Ich den Thron zu festigen. Aus Besorgnis um sein Ich (Johannes 11, 48) hat es sich nicht gescheut, seinen Thron mit dem Blut des Sohnes Gottes zu verkitten. Und du? Und ich?
Aus jener langen Kette von Beispielen und Worten in der Bibel, die jeder selbst erforschen sollte, soll nur einer noch erwähnt werden: Hiob. Schien er doch seinem Ich einen unerschütterlichen Thron gebaut zu haben; musste doch Gott selbst ihm Zeugnis geben: "Seinesgleichen ist auf Erden nicht, ein ganzer und gerader Mann, der Gott fürchtet und vom Bösen weicht" (Hiob 1, 8). Und nun kommt Gott und zerschlägt schonungslos alles: seine Ehe, seine Kinder, sein Hab und Gut, seine soziale Stellung, seinen guten Ruf, die Liebe und Achtung seiner Freunde, seinen Leib. Er macht ihn einsam, krank, arm, verachtet, verkannt, zum Spott derer, die zu gering gewesen waren für sein Vieh. Ja, Er zerschlägt ihm den Trost des Gottesglaubens und macht es finster in seiner Seele, und zuletzt zermalmt Er den Thron seiner Selbstgerechtigkeit, und Hiob tut Buße im Staub und in der Asche. Der Mensch im Staub, Gott auf dem Thron - der Mensch nichts, Gott alles; da kann nun Gott Seine Herrlichkeit an Hiob offenbaren.
Welch ein Zermalmen, welche leiblichen und seelischen Qualen auf diesem Wege! "Meine Ehre ist wie der Wind verflogen, und wie eine Wolke ist mein Heil vorübergegangen" (30, 15), "dass der Mensch abstehe von seinem Tun" (33, 17). "Weil Er ihre Werke kennt, darum kehret Er sie um über Nacht, und sie werden zermalmt" (34, 25). "Sind sie aber gebunden in Fesseln, gefangen in Banden des Elends, so hält Er ihnen ihre Taten vor, denn sie haben sich überhoben; den Gedemütigten aber rettet Er durch die Demütigung" (36, 9ff.) und so fort. So muss der Mensch herunter von jedem Thron, will er die Herrlichkeit Gottes schauen. Hat auch dein Ich schon so dem lebendigen Gott gegenübergestanden, und hat Er dich in die Asche gestreckt, dass du es ausgemacht hast mit Gott: Du, Gott, allein auf dem Thron, ich nichts und Du alles, und wenn es das Leben kostet, ja das kostet, was mir mehr ist als das Leben?
muss denn notwendig der Weg immer so mühsam sein, so das Innerste zerreißend und zerfetzend? Durch die Bekehrung ist das Ich zwar grundsätzlich entthront, aber nun setzt die Erziehungsarbeit des Heiligen Geistes ein, in der Praxis des Lebens, in all unseren Lebensbeziehungen und Seelenbeziehungen dies bis in die innersten Falten und äußersten Linien durchzuführen: Der Mensch nichts und Gott alles. "Ein eifersüchtiges Verlangen hat der Geist, der in uns wohnt" (Jakobus 4, 5), und duldet kein Restchen Ich auf dem Thron, der Jesus Christus allein gebührt.
Je stärker und spröder ein Charakter ist (und - je weichlicher), desto gründlicher und schmerzhafter muss er in die Kur genommen werden (zum Beispiel Paulus).
Aber über den Leiden derer, die sich wie Hiob entthronen lassen, geht strahlend, lebendigmachend das große Er auf, wie es verheißungsvoll schon durch die alttestamentliche Gottesoffenbarung hindurchleuchtet und in Jesus Christus leibhaftig in unser Leben hineingetreten ist (Epheser 2, 3-9; Judas 24; 1. Thessalonicher 5, 23; Offenbarung 1, 5; 5, 9f.; 22, 13 u. a.).
Durch Seine Wunden sind wir geheilt! Da berauscht man sich nicht mehr an der eigenen Tüchtigkeit, da bleibt man nicht mehr an der eigenen Erbärmlichkeit hängen, da weicht man nicht vor Engeln und Gewalten, da rechnet man einfach mit Dem, dem untertan sind alle Kräfte, alle Fürstentümer, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was genannt werden mag nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen (Epheser 1, 17-23; Kolosser 2, 9-15 u. a.), dessen Kraft zur vollen Entfaltung kommt in dem, was schwach, was nichts ist (2. Korinther 12, 9).
Je mehr wir selbst zermalmt werden, desto mehr wird Raum für Ihn. Je mehr unsere eigene Herrlichkeit versinkt, umso mehr geht die Seine auf - für die, die mit Ihm und nur mit Ihm rechnen und Seine Herrlichkeit suchen. Da ist das Nichtssein nicht Untätigkeit, sondern höchste Kraftentfaltung, nämlich Entfaltung Seiner Kraft, in Seiner Gemeinschaft, auf dem Weg dem Lamme nach, durch Lammesleiden zur Lammesherrlichkeit. Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Schöpfung, das heißt eine neue Schöpfung Gottes, eine neue Schöpfung Gottes aus dem Nichts (Hebräer 11, 3).
3a Das Ich-Leben als Tod des wahren Lebens (1)
3b Babel (2)
3c "Ich bin der Herr, mein Gott!" (3)
3d Das Ich als Selbstsucht und Selbstliebe (4)
3e Das Ich als Verzagtheit und Unglaube (5)
3f Das Ich auf dem Thron der Selbstgerechtigkeit (6)
3j Was bedeutet "Nicht ich"? (10)
3k Die Befreiung des Sklaven (11)