29.04.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{36} Jesus vor dem Hohenpriester (Joh. 18,12-27)
Es standen aber die Knechte und Diener um ein Kohlenfeuer, das sie gemacht hatten (denn es war kalt) und wärmten sich; Petrus aber trat auch zu ihnen und wärmte sich. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 18,18 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Der trotz der eigentlich für ihn verschlossenen Tür in den Kreis der versklavten und versklavenden Diener Babylon kommende Petrus (sein Stehen am wärmenden Kohlefeuer der großen Hure) spiegelt sich inhaltlich im Hineinkommen Jesu in die Mitte seiner Jünger, d. h. in dessen Eintritt in den verschlossenen Bereich des wesenhaften himmlischen Jerusalems wider, zu dem nunmehr auch Thomas gehören durfte.
Zur Rettung des Zweiflers Thomas nahm der Herr im Kreis derer Stand, die durch die Wahrheit des Gott-Vaters befreit wurden.
Der von seinem Glauben an Jesus höchst überzeugte Petrus nahm hingegen im Bereich der durch das Gesetz der Sünde und des Todes gebundenen mosaischen Jünger Stand und kam deshalb dort zu Fall.
Die räumliche Nähe zu Jesus führt nicht über Babylon.
Zu Joh. 18,15-18, siehe Joh. 18,25-27.
Joh. 18,18 [D93] <Joh. 20,29*> Offb. 3,15+16 [D91,92]
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.