26.02.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{33} Der wesenhafte Weg und sein neues Gebot (Joh. 13,31-Joh. 14,31)
Da Jesus Christus der Weg, die Wahrheit, das Leben, der „Ich bin“, Freude und Frieden in Person ist, stellt er die einzige Möglichkeit dar, den Vater (das Ziel allen Seins) zu kennen und zu ihm zu kommen, denn Gott wird ausschließlich im Sohn offenbart und wahrgenommen.
Wer Jesus nicht als die einzige göttliche Lebenswahrheit der Liebe ansieht, gelangt nicht zu Gott. Er besitzt keine höhere Erwartung.
Durch den Weg in die Todestiefe Golgathas wurde der Sohn verherrlicht, d. h. er erhielt darin die Gemeinde Gottes als seine aus Babylon-Jerusalem herauskommende Braut, die seine im Geist der Wahrheit geführte Leibesherrlichkeit ist.
Indem Gott Jesus verherrlicht, verherrlicht der Sohn Gott.
Dies geschieht unter Ausschluss der Menschen durch den heiligen Geist, der die zum Leben erweckende Herrlichkeit des Vaters ist, das zu den Menschen kommende Leben Gottes und Gegenbild des zur Anti-Braut kommenden „Fürsten der Welt“.
Jesus (der göttliche Weinstock) gab seinen echten Jüngern (Herrlichkeit der Himmelsstadt) das befreiende neue Gebot, einander nach seinem Vorbild mit der Liebe Gottes zu lieben. Sie sollten es bis zum eigenen Seelenopfer tun.
Diese bleibende Liebe der „Reben“ für die Geschwister dient der Verherrlichung des Vaters. Sie ist die Frucht seines Geistes (der Lebenskraft des Weinstocks) in uns.
„Unsere“ Herrlichkeit ist seine Herrlichkeit, weil „unser“ Tun sein Tun in und durch uns ist.
Es geht hierbei nicht um einen Kampf gegen oder um die Welt, sondern um das in der Macht Gottes erfolgte Opfer zur Herrlichkeit Gottes.
Es geht um einen kontinuierlichen Überfluss, ein überfließendes Nehmen im Geben und Geben im Nehmen Gottes.
Um dieses himmlische Geschehen zu verstehen, musste Petrus in seiner „eigen-mächtigen“ Liebe und Opferbereitschaft für Jesus dreifach scheitern, indem er ihn verleugnete.
Es ist also die Beschränktheit auf das Irdische (die Unfähigkeit hinaufzublicken), die das Wesen des Unglaubens ausmacht.
Geistliche Blindheit verhindert, Jesus als den anzubeten, der eins mit Gott und dessen Werk ist. Sie verhindert, auf den Lebenden zu schauen, um selbst zu leben.
Statt die in Gethsemane dargestellten himmlischen Wohnungen zu erwarten, die Jesus für sein Volk, d. h. seine Gläubigen vorbereitet, wird der falsche Ort der Anbetung gewählt, nämlich der Tempel des irdischen Jerusalem im Anti-Weinstock, d. h. in der falschen, werkgerechten Nation, die eine Leibeseinheit mit dem falschen Sohn bildet, an den sie glaubt, dessen Vater-Werke sie tut, dem sie Herrlichkeit gibt und dessen Anti-Millennium sie erhofft.
Im Kampf des wahren Glaubens geht es also darum, nicht den Anti-Weg (den Tod und die Auferstehung des Antichristus) und sein Gebot der irdischen Israelliebe zu wählen (versklavendes, totes Anti-Wort im Geist der Wahrheitsfälschung), sondern am wahren Weinstock und seiner Liebe zum himmlischen Zion zu bleiben, d. h. das geistgefüllte Lichtwort Jesu zu verinnerlichen (das Vater-Wort zu hüten) und den wahren Sohn die Arbeit Gottes in und durch uns tun zu lassen.
Dieses Werk Gottes erfolgt, wenn wir in seinem „Namen“ (Jesus) bitten, d. h. in Leibeseinheit mit dem Sohn stehen, also mit dem Vater-Willen des Sohns eins sind, um Gott Ansehen zu geben.
Es wird durch den ebenfalls den Namen Jesus tragenden Geist der Wahrheit ermöglicht, den der Sohn seinen Gläubigen als Tröster (Beistand) und himmlischen Lehrer deshalb geben konnte, weil er auf Golgatha seinen persönlichen Geist aufgab.
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