25.09.2023 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{26} Die Heilung eines Blindgeborenen (Joh. 9,1-41)
Sie schmähten ihn und sprachen: Du bist sein Jünger! Wir aber sind Moses Jünger. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 9,28 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Die zum Gottesleben befreiten Schafe des idealen Hirten sind seine tatsächlichen Jünger, denn sie hören seine Stimme und folgen ihm nach.
Wer hingegen das Wort Jesu nicht annimmt, ist ein „Lohnarbeiter“, d. h., er handelt auf der Basis des Prinzips von Saat und Ernte, von Geben und Nehmen.
Er wirkt nicht aus Liebe und Freiheit, sondern allein auf der Grundlage des die Gnade nicht kennenden versklavenden Gesetzes. Als ein Jünger des Moses gehört er der Herde eines anderen Lehrers an.
Die Schafe Jesu sind dem Lohnarbeiter jedoch nicht zu eigen; als solche, die sehen, besitzt sie der Hirte, durch den Gnade und Wahrheit möglich wurden :Joh. 1,17:.
Die Liebe zu Jesus lässt sie ihm sogar um der Herrlichkeit Gottes willen bis in den Tod nachfolgen.
Die Gesetzischen verlassen jedoch die Schafe Jesu, wenn ihnen der Preis zu hoch wird, um bei ihnen zu bleiben.
Sie sind opportunistische Abwäger eines lieblosen Handels, solche, die ihre eigene Herrlichkeit suchen.
Sie sind nicht gottesfürchtig, sondern „todesfürchtige“ Kaufleute Babylons.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.