Falls Hiob zuvor als Adam (und später Paulus) inkarnierte, dann muss er eine große Erkenntnis besessen haben, denn Paulus‘ besonderes Wissen (Petrus nennt es in 2.Petr. 3,16 „denkwidrig“) wird biblisch mehrfach hervorgehoben und der gottebenbildliche Adam besaß die außerordentliche Weisheit, das Wesen und die Zielsetzung aller erschaffener Tiere genau zu kennen, sodass er ihnen semantisch ideal (berufungsgemäß) passende Namen verlieh :1.Mose 2,19+20:.
Der Apostel Paulus sprach nicht weniger als die von oben kommende vielbuntige Weisheit Gottes, die bereits vor Äonen (Weltzeiten) bestimmt und ab Beginn des jetzigen Äons als ein Geheimnis verborgen wurde und durch die Gemeinde zu offenbaren ist :1.Kor. 2,6-8; Eph. 3,10. (Reichtum der Herrlichkeit Gottes :Röm. 9,23:)
Dem mit seinem Schicksal hadernd murrenden Hiob mangelte es jedoch vorerst an dieser Erkenntnis, denn der Rat Gottes (dessen Zielsetzung) war ihm zu „wunderbar“, d. h, er überstieg seinen Denkhorizont :Hiob 38,2; Hiob 42,3:.
Nicht nur Paulus, sondern auch Hiob wusste, dass die Taten und Urteile Gottes eigentlich nicht erforscht werden können, denn die Wege des Herrn sind voller Wunder :Röm. 11,33; Hiob. 5,9; Hiob 9,10:.
Dem Gott liebenden Paulus wurde dennoch die Tiefe des Reichtums der Weisheit und Erkenntnis Gottes offenbart, was seine beispiellose Sonderstellung in der Schöpfung anzeigt :Röm. 11,33-36; 1.Kor. 2,9. (Elberfelder Übersetzung)
Röm. 11,33 (EÜ)
Welche Tiefe des Reichtums, sowohl der Weisheit als auch der Erkenntnis Gottes! Wie unerforschlich sind seine Gerichte und unaufspürbar seine Wege!
Röm. 11,34 (EÜ)
Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer ist sein Mitberater gewesen?
Röm. 11,35 (EÜ)
Oder wer hat ihm vorher gegeben, und es wird ihm vergolten werden?
Röm. 11,36 (EÜ)
Denn aus ihm und durch ihn und zu ihm hin sind alle Dinge! Ihm sei die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.
1.Kor. 2,9 (EÜ)
sondern wie geschrieben steht: »Was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben.«
Falls Paulus ursprünglich, in einer früheren Inkarnation, Hiob gewesen sein sollte, wurde Letzterem also Belehrung gegeben :Jes. 29,24; Jes. 40,13:, denn zur gegebenen Zeit enthüllt Gott Irrgängern und Murrern in seinem Wort (prophetische) Geheimnisse :Dan. 2,27-30:. (Elberfelder Übersetzung)
Jes. 29,24 (EÜ)
Und die mit irrendem Geist werden Einsicht kennen, und Murrende werden Belehrung annehmen.
Die weltliche Wissenschaft ist jedoch Pseudo-Weisheit. Gott lässt Berater (Experten) und Schriftkundige (Theologen) als unweise (töricht) und, von ihm ihres vermeintlichen Reichtums beraubt, arm dastehen :1.Kor. 1,20; Hiob 12,17:.
Sowohl Hiob, als auch Paulus wussten, dass Gott Menschen, die sich einbilden, ohne ihn weise zu sein nicht ansieht, sodass sie im wahrsten Sinne des Wortes „geistlos“, d. h. aber auch spirituell tot bleiben :Röm. 12,16; Hiob. 37,24; Mt. 11,25; 1.Kor. 3,19:.
Der Geist schenkt Erkenntnis der Tiefen Gottes und lässt uns die Vervollständigung des Alleingenügenden („Schaddai“ bedeutet nicht „Allmächtiger“, sondern wortwörtlich „Brüstiger“, also jemand der wie eine Mutter für das Baby allein genügt) finden :1.Kor. 2,10; Hiob 11,7:.
In der Schöpfung kann die Hand Gottes gesehen werden :Röm. 1,20; Hiob 12,9:. Erkenntnis Gottes ist möglich, denn er gab uns einen Geist des Vermögens, der Liebe und der Vernunft.
Der menschliche Geist (Intellekt) und der Hauch des Schaddai (heiliger Geist) verleihen gläubigen Menschen Verstehen :2.Tim. 1,7; Hiob 32,8:.
Es stellt sich die Frage, ob Hiob die göttliche Weisheit erst in seiner Inkarnation als Adam bzw. Paulus erhielt oder ob sie bereits in seiner Präexistenz, also noch vor der Grundlegung der Erde :Hiob. 38,4+21:, vorhanden war, ihm aber inzwischen fehlte.
Wann und wie wurde sie Hiob erteilt bzw. wiedererweckt? Womöglich durch die „tiefen“ theologischen Gespräche mit seinen Freunden Elifas, Bildad und Zofar? Gewiss nicht!
Elifas hielt Hiob in Hiob 15,7-9 ironischer Weise exakt das vor, was ausgerechnet Paulus in Röm. 11,34 ansprach.
Was bildete sich dieser Hiob denn eigentlich ein? Glaubte er wirklich der erste aller Menschen gewesen zu sein und mehr zu wissen, als seine gelehrten und überaus demütigen Freunde?
Hatte etwa Gott persönlich diesen ungebildeten Eingebildeten mit dem Geist des Rates gefüllt?
Glaubte Hiob ein Recht zu besitzen, die Tiefen des Schöpfers zu erforschen?
War er irgendwann Gottes Mitberater gewesen?
Konnte dieser „Ton“ wirklich, den Sinn des Lebens und das gerechte Handeln des göttlichen Töpfers verstehen :Röm. 9,20:?
Wie auch wagte es dieser überhebliche Mensch überhaupt, das tun zu wollen? (Elberfelder Übersetzung)
Hiob. 15,7 (EÜ)
Bist du als erster der Menschen geboren, oder bist du vor den Hügeln hervorgebracht worden?
Hiob. 15,8 (EÜ)
Hörst du im Rat Gottes zu, und reißt du die Weisheit an dich?
Hiob. 15,9 (EÜ)
Was hast du erkannt, das wir nicht erkannt hätten? Was verstehst du, das uns nicht bekannt wäre?
Wer diese Verse genau liest, kommt zu dem logischen Schluss, dass, Hiob, wenn er der erste der Menschen gewesen wäre, den Rat Gottes gehört hätte und deshalb verständiger als alle Menschen sein müsste.
Die Ironie daran ist, dass genau dies zutreffen könnte. Möglicherweise war Hiob tatsächlich der die Weisheit Gottes habende, aus Gott „geborene“ reinkarnierte Adam gewesen :Lk. 3,38; Apg. 17,28+29:!
Der präexistente Adam, der in unserem Äon erste der Menschen, hatte Elifas zufolge wirklich im Geheimniskreis Jahwes gestanden und dort das Wort Gottes gehört und darauf geachtet :Jer. 23,18:.
Elifas zweite Frage in Hiob 15,7 bestätigt diese Vermutung, denn Gott bezeugt Hiob-Adams „Geburt“ (Schöpfung) angesichts der Hügelgrundlegung in Hiob 38,4+21.
Auch Elifas Hinweis in Hiob 15,10 zeugt von einer Verdrehung, denn Jahwe erklärte, dass Hiobs Tage überaus viel waren :Hiob 38,21:. Gottes Diener Hiob war älter als irgendwelche menschliche Greise, die ihn besuchten.
Laut Spr. 8,25 wurde die wesenhafte Weisheit geboren, bevor die Berge eingesenkt wurden. Hier ist ein klarer Bezug zur Gottes an Hiob gerichteten Frage „Wo warst Du, als ich die Erde gründete?“ :Hiob. 38,4:.
Wer begriffen hat, dass Paulus der reinkarnierte Adam war, wird 2.Kor. 12,1-7 mit erleuchteten Augen lesen, denn hier setzt sich der Apostel indirekt mit Adam gleich, dessen Name „Mensch“ bedeutet.
Wenn Paulus nämlich in 2.Kor. 12,2+3 schreibt, dass er „den Menschen in Christus“ wahrnimmt, der 14 Jahre zuvor zum „Paradies“ genannten dritten Himmel entrückt worden war, Paulus also in diesen Versen zu erkennen gibt, dass mit diesem „Menschen“ er selbst gemeint ist, dann sagt er für solche, die ihm genau zuhören können und deshalb seine Person begreifen :2.Kor. 12,6: nichts anderes, als dass ihm seine Identität als paradiesischer „Adam in Christus“ bekannt ist und er nicht weniger tut, als Christus zu enthüllen, uns also einen gemeinhin unbekannten Teil des Sohnes Gottes zu offenbaren :2.Kor. 12,1; Gal. 1,16:.
(Siehe zum richtigen kontextuellen Verständnis des Hinaufstiegs Paulus‘ in den dritten Himmel auch Joh. 3,13.) (DaBhaR Übersetzung)
2.Kor. 12,1 (DÜ)
Rühmen aber – das bleibt – ist nicht zusammentragend, ich werde aber nun kommen hinein in Voraugstellungen und Enthüllungen des Herrn.
2.Kor. 12,2 (DÜ)
Ich habe einen Menschen in ChRISTOo´ gewahrt vor vierzehn Jahren – sei es im Leib, nicht habe ich's gewahrt, sei es außerhalb des Leibes, nicht habe ich's gewahrt, der Gott hat es gewahrt –, der solche wurde geraubt bis zum dritten Himmel.
2.Kor. 12,3 (DÜ)
Und ich habe einen solchen Menschen gewahrt – sei es im Leib, sei es außerhalb des Leibes, nicht habe ich's gewahrt, der Gott hat es gewahrt –,
2.Kor. 12,4 (DÜ)
dass er geraubt wurde in das Paradies, und er hörte ungeredete Reden, die zu sprechen einem Menschen nicht erlaubt sind.
2.Kor. 12,5 (DÜ)
Für einen solchen werde ich rühmen, aber für mich selber werde ich nicht rühmen, als nur in meinen Schwachheiten.
2.Kor. 12,6 (DÜ)
Denn so ich rühmen wollte, so werde ich nicht unbesonnen werden, denn ich werde Wahrheit reden; ich verschone aber, dass niemand in Richtung auf mich über das hinaus rechne, was er an mir erblickt oder aus mir hört,
2.Kor. 12,7 (DÜ)
auch in der Übertreibung der Enthüllungen. Darum, auf dass ich nicht überheblich gemacht werde, wurde mir ein Splitter in dem Fleisch gegeben, ein Engel des SATANA´S, auf dass er mich misshandle.
Auch in Röm. 7,9-11 spricht Paulus eindeutig von sich selbst als den Adam des Garten Edens (den einen sündlosen Menschen, den das von der Schlange instrumentalisierte Gebot Gottes zur Verfehlung reizte :Röm. 5,12:) :Jak. 1,15; 1.Mose 2,17; 1.Mose 5,5; 1.Mose 3,13:).
Dem demütigen Paulus war also seine überaus bedeutende präexistentielle Identität bekannt.
(Siehe hierzu auch 1.Tim. 1,15, wo sich Paulus als den ersten Sünder überhaupt bezeichnet, was natürlich nur auf Adam zutrifft.) (Elberfelder Übersetzung)
Röm. 7,9 (EÜ)
Ich aber lebte einst ohne Gesetz; als aber das Gebot kam, lebte die Sünde auf;
Röm. 7,10 (EÜ)
ich aber starb. Und das Gebot, das zum Leben ⟨gegeben⟩, gerade das erwies sich mir zum Tod.
Röm. 7,11 (EÜ)
Denn die Sünde ergriff durch das Gebot die Gelegenheit, täuschte mich und tötete mich durch dasselbe.
Der überaus demütige Paulus :Eph. 3,8: besaß nicht irgendeinen Verstand, sondern wortwörtlich das Denken Christi, also die Weisheit Gottes :1.Kor. 2,16; Röm. 11,33; Hiob 15,8:.
Diesem „Adam-(Mensch)-Mann“ :1.Mose 2,23+24; Jes. 40,13+14: wurde das enthüllt, was Menschen aus sich selbst heraus nicht zu begreifen vermögen :1.Kor. 2,10: und auch den Freunden dessen unbekannt blieb :Hiob 15,9:, der, ebenso wie Paulus, einen „Splitter“ im Fleisch trug, also mit dem Pfahl („Kreuz“) Gottes eins gemacht war :Gal. 6,14:. (Elberfelder Übersetzung)
Jes. 40,13 (EÜ)
Wer hat den Geist des HERRN ermessen, und ⟨wer ist⟩ der Mann seines Rates, den er unterwiese?
Jes. 40,14 (EÜ)
Mit wem beriet er sich, dass der ihm Einsicht gegeben und ihn belehrt hätte über den Pfad des Rechts und ihn Erkenntnis gelehrt und ihn ⟨über⟩ den Weg der Einsicht unterwiesen hätte?
Nur ein Teil des vollkommenen Christus kann Christus erkennen :1.Kor. 2,10-13; Joh. 17,21; 1.Joh. 3,2:. (Elberfelder Übersetzung)
1.Kor. 2,10 (EÜ)
Uns aber hat Gott es offenbart durch den Geist, denn der Geist erforscht alles, auch die Tiefen Gottes.
1.Kor. 2,11 (EÜ)
Denn wer von den Menschen weiß, was im Menschen ist, als nur der Geist des Menschen, der in ihm ist? So hat auch niemand erkannt, was in Gott ist, als nur der Geist Gottes.
1.Kor. 2,12 (EÜ)
Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, damit wir die ⟨Dinge⟩ kennen, die uns von Gott geschenkt sind.
1.Kor. 2,13 (EÜ)
Davon reden wir auch, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit, sondern in ⟨Worten⟩, gelehrt durch den Geist, indem wir Geistliches durch Geistliches deuten.
>>> Einleitung
>>> 22a Präexistenz und Reinkarnation
>>> 22b Die Theodizee-Frage
>>> 22c Hiob als ein Christusdarsteller
>>> 22d Das Anstatt-Opfer des Christus
>>> 22e Hiobs Parallelen zu Adam-Paulus
>>> 22f Hiobs Weisheit und Erkenntnis
>>> 22g Hiobs Ort
>>> 22h Der Daseinssinn der notvollen Schöpfung
>>> 22i Adams gottesebenbildliche Teilung
>>> 22j Hiobs Lebenspraxis