13.05.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{37} Das Todesurteil Jesu durch die Juden (Joh. 18,28-Joh. 19,16) + 27.05.2024 | Die Frage nach den Autoritäten (Auslegung von Joh. 19,1-16)
Es war aber Rüsttag für das Passah, um die sechste Stunde. Und er sprach zu den Juden: Seht, das ist euer König. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 19,14 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Zum besseren Verständnis wird empfohlen, auch die Joh. 20,1 betreffende Erläuterung zu lesen.
In der vom Herrn angekündigten Stunde seines Gerichts, in die er hineinkommen musste, es war die 6. Stunde des 14. Nisan 4004 ab Adam (12 Uhr, am Dienstag, den 15. April 32 n. Chr.), forderte Pilatus die Juden dazu auf, Jesus zu sehen.
Im diesbezüglich spiegelgleichen Geschehen informierte Maria Magdalena am Morgen des 18. Nisan (6 Uhr, am Samstag, den 19. April 32 n. Chr.) die Jünger Jesu darüber, dass sie und die anderen Frauen den Herrn nicht mehr in der Gruft sahen.
(Dies geschah an einem Sabbat, nicht an einem Sonntag. Siehe hierzu auch die Erklärung zu Joh. 20,1.)
Dieser textliche Chiasmus wird auch in zeitlicher Hinsicht bestätigt.
Da anzunehmen ist, dass Jesus nach exakt vollen 3 Tagen und 3 Nächten in der Gruft, also um 18 Uhr, dem Ende des 17. Nisan, erweckt wurde und nach weiteren 6 Stunden die Gruft verließ (24 Uhr des 18. Nisan), sein Fehlen von Maria aber erst weitere 6 Stunden später bemerkt wurde (6 Uhr des 18. Nisan), spiegeln sich die 6 Stunden von der Urteilsfällung bis zur Beisetzung (12 -18 Uhr des 14. Nisan) in den 6 Stunden vom Verlassen der Gruft bis zur Kunde des leeren Grabes (24 – 6 Uhr des 18. Nisan) wider.
Demnach ist Maria Pilatus‘ Gegenbild und die Jünger des Herrn sind das wesenhafte Gegenüber der ungläubigen Juden.
Die Jünger sahen Jesus insgesamt 3 ½ Tage nicht (dies ist die kurze Zeit nach Joh. 16,16-19ff.), was der Zeit des Todes seiner beiden Endzeitzeugen entspricht :Offb. 11,11:.
Als Pilatus die Juden dazu aufforderte, Jesus zu sehen, verlangten sie von ihm, ihn an das Kreuz hinauf zu „entheben“.
Als die Jünger am Sabbat Jesus sehen wollten, war der Stein von seiner Gruft weg „enthoben“ worden.
Das Gegenteil der Kreuzigung des Herrn ist also die Beseitigung seines Gruftsteins (bzw. die von Maria vermeintlich angenommene Entfernung (DÜ: „Enthebung“) des toten Körpers Jesu aus dem Grab).
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.