13.05.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{37} Das Todesurteil Jesu durch die Juden (Joh. 18,28-Joh. 19,16)
Die pseudofrommen, listigen, ungerechten, ungnädigen und lügnerischen jüdischen Ankläger bezichtigten sich in ihrer vor Pilatus gegen Jesus vorgebrachten Anklage selbst, denn sie wurden nach dem Maßstab des mosaischen Gesetzes gerichtet, dem sie zwar unterstanden, es aber nicht erfüllten und Jesus, der in seinem idealen Tun vollkommen mit Gott übereinstimmte, grundlos an die Römer auslieferten und seinen Tod wünschten.
Auch in ihrem Hass auf das befreiende Gnadenwort der Wahrheit Jesu erwiesen sich diese faktisch gesetzlosen Gesetzischen als Nachahmer ihres Vaters Satan (hebr.: Ankläger), der die Wahrheit fälscht, andere durch das Gesetz gefangen hält, Menschen beschuldigt und sie mordet.
Gottes prophetische Weisheit (seine positive „List“) bestand aber darin, in seinem frommen, gerechten und wahren Sohn als ein Getreidekorn in die Todestiefe zu fallen, um dadurch Gnadenfrucht zur eigenen Herrlichkeit zu wirken.
Jesus wusste also, dass er hierfür das Anklage- und Todeswerk des satanischen Judas Iskariot und derer, die er darstellte gelingen lassen musste.
Der Vorwurf der Juden, Jesus wolle sich zu ihrem König machen, spiegelt sich darin wider, dass ihn ausgerechnet der Nicht-Jude Pilatus als ihren König ansah, also die Ankläger in ihrem eigenen Anklagepunkt beschuldigte, denn die Lügner lehnten die Herrschaft Jesu über sich ab. In ihrem „Anti-Ort“ wollten sie selbst regieren.
Die Ungläubigen weigerten sich, weltliche Autorität aus dem Himmel zu nehmen.
Deshalb werden die ignoranten Juden (die Anti-Braut) den aus der Tiefe kommenden antigöttlichen Antichristus (den Anti-Sohn) als ihren Messias empfangen.
Sie werden den Pseudo-Erlöser annehmen, der im von ihnen erbetenen Banditen Barabbas und im als König akzeptierten römischen Kaiser dargestellt wird, den sie fürchten und lieben.
Jesus (die himmlische Vater-Wahrheit in Person) und diejenigen, die auf sein Lichtwort hören und ihren König lieben wollen nicht über die Babylon-„Welt“ des irdischen Jerusalem regieren, sondern erwarten die zukünftige Herrschaft des himmlischen Zion über eine ganz andere, von Babylon befreite Welt.
Antichristliche Endzeitverführung besteht also darin, auf das mosaische Gesetz hörende „Gläubige“ für das jetzige Jerusalem und sein falsches Millennium zu begeistern, um sie später anklagen und in den Tod geben zu können.
Die spöttisch gemeinte „Verherrlichung“ Jesu mit Dornenkrone und Purpurgewand (!), sein Hinausgehen in Schande, ist ein Bild auf das gefangenhaltende Todeswesen der irdischen Regentschaft Jerusalems.
Babylon fürchtet Jesus nicht, sondern hasst ihn, denn es begreift seine gerechte und heilige Göttlichkeit, die Überwindung des Todes, das wahre Königtum, den wirklichen „Ort“ Gottes und dessen himmlische Herrlichkeit nicht.
Die Vers-für-Vers-Auslegung für {37} Das Todesurteil Jesu durch die Juden (Joh. 18,28-Joh. 19,16) beginnt mit Joh. 18,28. Bitte hier klicken.
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