05.08.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{43} Die Auferstehung Jesu (Joh. 20,1-10)
bückte sich hinein und sieht die leinenen Tücher daliegen, ging jedoch nicht hinein. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 20,5 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Dass der zuerst an der Gruft Jesu anlangende Johannes den Auferstandenen nicht erblickte, gleicht dem Umstand, dass sich Jesus in Joh. 12,36 vor der Menge verbarg, denn, wenn das wesenhafte Leben nicht gesehen wird, besteht die Gelegenheit trotzdem an es zu glauben und dadurch zu einem Kind des Lichtes zu werden.
Dieser Glauben ist ein weit höheres Vertrauen, als ein Glaube, der auf Zeichen und Wundern basiert.
Solche, die irdisch orientiert sind, nehmen hingegen nur die Dinge der Welt wahr. Sie haben anatomisch intakte Augen und erblicken dennoch nicht.
Der Umstand, dass Petrus und Johannes die daliegenden Tuchstreifen und das hingelegte Schweißtuch Jesu sahen, spiegelt sich textlich darin wider, dass die Jünger später das bereitliegende Kohlefeuer, die darauf abgelegten Fischrationen und das beiliegende Brot sahen, sodass die in das Gerichtsfeuer kommenden Fische den Tuchstreifen entsprechen, die Jesus im Grab gefangen hielten.
Joh. 20,5 (Joh.*Offb.) Offb. 5,3+4
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.