05.08.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{43} Die Auferstehung Jesu (Joh. 20,1-10)
Maria Magdalena, das Gegenbild der ungläubigen Juden, kam nicht an einem Sonntag zum Grab des bereits auferstandenen Jesus (der im Gruftstein symbolisierte, auf dem wahren Tempel Gottes lastende und diesen entheiligende Tod war entfernt worden), sondern noch während der unerlösten und unergiebigen Finsterniszeit eines gewöhnlichen Sabbatmorgens (Samstag), die die Dunkelheit Jerusalems repräsentiert.
In Letzterer suchte Maria einen falschen, weil toten Jesus, was die Gefahr einer falschen Nachfolge (einem falschen „Hinausgehen“) in sich birgt.
Ebenso wie es Lazarus getan hatte, verließ Jesus die Gruft, sodass sein jetzt vom versklavenden Wesen Babylons getrennter Leib geheiligt war. Der Leibestempel Gottes war wiedererstanden. Er hatte die ihn gefangenhaltenden Tuchstreifen abgelegt. Auch das an einen besonderen Ort erhöhte Schweißtuch (Todesplage) war vom Kopf Jesu entfernt worden.
Dass sich Jesus den Frauen nicht zeigte, sie also das befreiende Lebenslicht (die Herrlichkeit Gottes) noch nicht erblickten, ermöglichte ihnen zu vertrauen, ohne zu sehen, um das, was sie bereits glaubten später auch sichtbar zu „be-greifen“.
Es ist ein himmlischer Glaube, der den irdischen Wunderglauben der Juden um Dimensionen übersteigt und im gesprochenen Wort Jesu alle Fragen und Zweifel beseitigt.
Wir müssen nicht sehen, um zu glauben. Wir sehen, weil wir glauben. Zeiten des Unwissens sind unerheblich.
Den Prozess des Glaubens („Sehens“) aus dem Nichtsehen des Todes durchlief der Apostel Johannes zuerst, sodass er Petrus‘ Augen für die Identität des zum Leben Auferstandenen öffnen konnte.
U. a. darin entspricht Johannes Maria Magdalena. Er wusste: Weil Jesus sterben musste, musste er auch auferstehen.
Was das zeitlich relative Hinzukommen zu Jesus betrifft, sind Johannes und Petrus miteinander eng verknüpft.
Die
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{43} Die Auferstehung Jesu (Joh. 20,1-10)
beginnt mit Joh. 20,1. Bitte hier
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