27.08.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{44} Jesus erscheint Maria Magdalena (Joh. 20,11-18)
Und als sie das gesagt, wendet sie sich um und sieht Jesus dastehen und weiß nicht, daß es Jesus ist. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 20,14 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Der Umstand, dass die alle Jünger darstellende Maria Magdalena die Identität Jesu nicht kannte, spiegelt sich darin wider, dass Jesus die Liebe seiner Gläubigen sieht, d. h. ihr Wesen kennt und diejenigen, die ihn suchen zur Selbsterkenntnis ihrer Liebe zu ihm als zum lebenden Gott und Herrn führen will und führt, indem er sich ihnen persönlich offenbart, sodass die Zeit ihrer Unkenntnis endet.
Ihr Unwissen zeigt sich darin, dass die bei der Hochzeit zu Kana geladenen Gäste nicht wussten, woher der ideale Wein Jesu kam.
Es gleicht dem Umstand, dass Maria die (göttliche) Identität des auferstandenen Herrn nicht kannte.
Der Auferstandene führte Petrus zur Selbsterkenntnis der Gottesliebe, indem er ihm drei Fragen stellte.
Maria und Thomas wurden schließlich ebenfalls dazu gebracht, Jesus als den zu begreifen und zu lieben, der er ist, nämlich das inmitten seiner Jünger stehende, d. h. auferstandene ewige Leben in Person. Er ist die Frucht des Baumes des Lebens.
Anders als im Garten Gethsemane, wo Jesus erstand, um sich der ihn suchenden und noch in einem falschen irdischen Denken verhafteten Maria zu offenbaren, gab er sich den Juden, die ihn ablehnten nicht zu erkennen, denn diese ihn ebenfalls suchenden Irdischen nahmen gegen ihn miteinander im „kosmischen“ Tempel des Tempelberges Stand.
Dieser Ort ist also das Gegenbild des angesichts Maria stehenden wesenhaften Tempels Gottes (Jesus) in Gethsemane auf dem Ölberg und Maria ist das Gegenteil der Juden.
Weil sie Jesus nicht liebten, sondern ihn hassten, wurden sie in ihrer Blindheit belassen. Sie sehen das (himmlische) „Woher“ seiner Person und seines Weines nicht.
Unkenntnis hat also keinen Bestand, wenn der Suchende aus Liebe sucht.
Die babylonisch geprägten Hasser Jesu können hingegen spekulieren und (u.a. talmudistisch, kabalistisch und fälschend „christlich“ oder pseudo-„biblisch“) meinen was sie wollen, als Ignoranten, werden sie das Leben Gottes nicht sehen.
Joh. 20,14 (Joh.*Offb.) Offb. 1,12+13
Joh. 20,14 (Joh.*Offb.) Offb. 5,6
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.