09.09.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{45} Jesus erscheint den Jüngern (Joh. 20,19-23)
Der Umstand, dass Jesus die verschlossene Tür seiner sich weinend vor den Juden verkriechenden Jünger überwand, stellt eine Befreiung aus dem finsteren „Grab“, dem Anti-Ort Babylons, dar.
Dieser Sieg Jesu entspricht der Beseitigung seines Gruftsteins des Todes, sodass die himmlische Brautstadt ihrem wesenhaften Lebenslicht begegnen kann. Er erlöst uns von Menschenfurcht, wodurch unser Blick allein auf die Autorität Gottes fällt.
Indem der auferstandene Gott die uns von ihm trennende Tür überwindet, werden wir für Jesus befreit. Wir begegnen der zum Himmel führenden wesenhaften Lebenstür. Wir nehmen unser Lebenszentrum wahr.
Der Umstand, dass sich die Braut Gottes (die Gemeinde Jesu) darüber freut, ihren lebenden Bräutigam zu sehen, der für sie die Forderungen des Gesetzes vollständig erfüllte und sie deshalb vom Tod erlöste, spiegelt sich in dessen Freude gegen, diejenigen zu erblicken, für die er sich misshandeln und töten ließ (er hauchte am „Kreuz“ seinen Geist aus), damit sie die Gnade seines himmlischen Auferstehungslebens empfangen.
Wer das hinaufgestiegene Leben in Person sieht und dessen Göttlichkeit erkennt, vertraut darauf, dass ihm vergeben wurde.
Er hört auf, zu weinen, besitzt den himmlischen Frieden, wird vom Leben mit heiligem Geist angehaucht und lässt sich vom wesenhaften Wort in die „Welt“ entsenden.
Als jemand, der von den Folgen der Sünde erlöst wurde, besitzt er die Autorität Jesu, Menschen von der Dunkelheit zu befreien, ihnen das Geschenk der Vergebung zuzusprechen und sie bleibend ins Leben zu bringen.
Die morddürstende, spöttische, anklagende und richtende Synagoge des Bösen freute sich über den Tiefenweg Jesu aus einem anderen Grund.
Die den Tod „schenkenden“ Gesetzischen werden den Tiefenweg und Hinaufstieg Gottes jedoch noch begreifen lernen.
Wenn die finstere und in Finsternis haltende Anti-Gemeinde das himmlische Zeichen sieht, das größer, als das Feigenbaumwunder Jesu ist, wird sie Gott fürchten, sich weinend vor ihm verkriechen und keine Vergebung, sondern Gericht empfangen.
Die
Vers-für-Vers-Auslegung für
{45} Jesus erscheint den Jüngern (Joh. 20,19-23)
beginnt mit Joh. 20,19. Bitte hier
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