05.08.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{43} Die Auferstehung Jesu (Joh. 20,1-10)
Nun gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und begaben sich zu der Gruft. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 20,3 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Der Umstand, dass Petrus hinauskam, um zum Grab Jesu zu gelangen (Johannes und die anderen Jünger folgten ihm nach) steht seinem späteren Herauskommen inhaltlich gegenüber, als er sich gegen seine Berufung entschied, ein Menschenfischer zu sein und sich dazu aufmachte, im See Genezareth Fische zu fangen, denn damals folgten ihm 6 weitere Jünger ebenfalls nach (u. a. Johannes), d. h., sie kamen mit Petrus hinaus.
Diejenigen, die das auferstandene Licht der Welt noch nicht erkannten, gingen falsch hinaus, denn sie suchten den toten Jesus und konnten deshalb das Licht Gottes nicht sehen und in Empfang nehmen.
Das bedeutet aber, dass es auch eine falsche Herausgerufene (Kirche) gibt, deren werkgerechtes Herausgehen (Rufbefolgung) in die pseudolichtvolle diabolische Irre des Todes führt.
Wer meint, ohne Jesus Christus, d. h. ohne das auferstandene wesenhafte Leben aktiv sein zu können und dabei dennoch Lebensherrlichkeit zu erlangen, für den lebt der Sohn Gottes nicht.
Er ist ein die leeren Grüfte und Netze schauender toter unverständiger „Christ“, der in der Finsternis der Jerusalem-Welt verbleibt.
Sein Hinausgehen stellt ein schlechtes Vorbild für andere dar, denn es ist eine inhaltsleere, aber sich als sehr fromm gebende Fälschung.
Letztere ist ein „Anti“ des tatsächlichen Hinausgehens zu Jesus. Sie ist pseudochristlich antichristlich.
Wer ist Jesus für uns?
Welchen Jesus suchen wir?
Kennen wir ihn?
Ist er unser Leben?
Warum gehen wir hinaus?
Suchen wir das Leben im Licht des wesenhaften Tages oder kommen wir hinaus, um zur finsteren Gruft des Todes zu gelangen, die uns vorspiegelt, hell und lichtvoll zu sein?
Zu Joh. 20,1-3, siehe Joh. 20,9+10.
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.