04.11.2024 | In „Das Johannesevangelium – Eine textlich-strukturelle Auslegung“ | von Freddy Baum
{49} Jesus und Johannes (Joh. 21,20-25)
Ende der Mikrostruktur {49} Jesus und Johannes (Joh. 21,20-25)
Es sind aber noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat; und wenn sie eins nach dem andern beschrieben würden, so glaube ich, die Welt würde die Bücher gar nicht fassen, die zu schreiben wären. (SLT 1951)
Die Erklärung beruht auf Versen des Johannesevangeliums, die mit Joh. 21,25 textlich-strukturell und inhaltlich zusammenhängen.
Das umfassende Tun des Gottessohns in der Schöpfung gleicht seinem Tun, als er als Menschensohn auf Erden lebte.
Der Kontext zu Joh. 21,25 belegt, dass die Welt im weiteren Sinn (die Schöpfung) der „Kosmos“ genannten Stadt Jerusalem und ihren „kosmischen“ Pharisäern und Schriftgelehrten entspricht.
Die „Welt“ (der Jerusalem-Kosmos) nahm Jesus, das wesenhafte Licht, nicht zur Kenntnis. Die verfinsterten Irdischen des „Erdlands Israel“ tun nämlich das, was der Teufel begehrt. Sie geben dem himmlischen Lichtwort Jesu keinen Raum.
Die ungläubige „Welt“ bietet den Taten und Zeichen Jesu deshalb keinen Platz, weil ihr Innerstes mit dem das tatsächliche Licht Gottes fälschenden Werk Satans gefüllt ist :Joh. 8,44:.
Die Jerusalem-Welt ist auch deshalb unfähig, die überaus vielen Buchröllchen aufzunehmen, in denen man das ideale Werk Jesu verzeichnen würde, weil das relativ größere Tun seiner Nachfolger eine Folge des Handelns Jesu ist, d. h. in letzter Konsequenz sein Tun in seinen Leibesgliedern darstellt.
Jesus wirkt auch heute noch auf der Erde in und durch seine Gläubigen.
Diese vielzähligen Taten des wesenhaften Lichts kann die finstere „Welt“ nicht fassen. Es ist ihr nicht möglich, den Geist der himmlischen Wahrheit zu schauen, ihn zu nehmen und zu verinnerlichen, denn Jesus offenbart sich dem ungläubigen „Kosmos“ nicht.
Weit davon entfernt, dem idealen Tun des Herrn Raum zu geben, bezeichnet der irdische Jerusalem-Kosmos den Sohn fälschlicherweise als einen Übeltäter.
Diese Jesus betreffende Übelkunde der Juden ist das Gegenteil des Evangeliums (Wohlkunde) des Apostels Johannes.
Die kosmischen Söhne der Fälschung in Person lieben die der „Welt“ bezeugte wesenhafte Wahrheit und deren gutes Tun nicht.
Jesus Christus, das Reich Gottes in Person, und seine Leibesglieder stammen hingegen aus der Wahrheit. Sie kommen nicht aus dem „Kosmos“, der sie hasst.
Einige der Joh. 21,25 betreffenden Textmuster weisen auf einen qualitativen Unterschied zwischen den Schriften des Alten Bundes und der schriftlichen Fixierung der Taten Jesu hin, denn Jesus erfüllte die auf ihn deutenden heiligen Texte des AT vollständig, aber die finstere große Stadt Jerusalem (die „Welt“) könnte die zahllosen Buchröllchen nicht bergen, in denen sein Licht-Werk verzeichnet wäre.
Die letzte Taten vor seinem Ableben am Kreuz von Golgatha (auch seine Auferstehung) sind Erfüllungen der Schriften des Alten Bundes.
Die unzähligen sonstigen Taten Jesu übersteigen aber die irdische „Welt“ und ihr begrenztes Fassungsvermögen.
Sie müssen im Himmel geschrieben stehen.
Tatsächlich verfasste der Apostel Johannes nicht nur das nach ihm benannte Evangelium, sondern auch ein zweites biblisches Schriftstück, das die im Irdischen offenbarte Wohlkunde komplementär ergänzt, nämlich die himmlische Offenbarung („Enthüllung“).
Letztere ist das „männliche“ Gegenüber des „weiblichen“ Evangeliums.
Joh. 21,25 (Joh.*Offb.) Offb. 1,11
Joh. 21,25 (Joh. // Offb.) Offb. 22,18
Im Kapitel "Das Herz des Johannesevangeliums" wird auf den Vorwurf des Antisemitismus und Antijudaismus eingegangen.