>>> Der Messias als der rettende und richtende Hirte
>>> Der Messias als der rettende und verworfene Felsstein
Der vorliegende Abschnitt basiert weitgehend auf Johannes Pflaums Schrift "Jesus ist der Jahwe des Alten Testaments". Die Gedanken dieses Autors wurde leicht modifiziert, zusammengefasst und ergänzt. Die textliche Hervorhebung und Bibelzitate wurden hinzugefügt.
In 1.Mose 49,1-28 stehen die prophetischen Segensworte Jakobs über seine zwölf Söhne und damit verbunden die zwölf Stämme Israels geschrieben.
Im Segen Jakobs ist zweimal von dem kommenden Erretter die Rede. Zunächst spricht Jakob in seinem Segen über Juda vom verheißenen Erretter :1.Mose 49,8-12:. Dann gibt er seiner Sehnsucht Ausdruck, auf die Rettung des HErrn zu warten :1.Mose 49,18:.
Seine Segensworte über Joseph enthalten vier verschiedene Namen Gottes :1.Mose 49,22-26:.
Zwei dieser Namen werden hier zum ersten Mal erwähnt und ziehen sich durch die Heilige Schrift, bis sie sich im Messias erfüllen: "Hirte" und "Stein Israels". In 1.Mose 49,24 heißt es: (EÜ)
1.Mose 49,24
aber sein Bogen bleibt fest, und gelenkig sind die Arme seiner Hände, durch die Hände des Mächtigen Jakobs, von dort, dem Hirten, dem Stein Israels,
Jahwe wird hier zum ersten Mal als Hirte bezeichnet.
Die bekannteste alttestamentliche Stelle vom guten Hirten steht in Ps. 23,1: Jahwe ist mein Hirte. In Ps. 80,2 wird Jahwe der Hirte Israels genannt.
Gerade im Textzusammenhang mit den messianischen Verheißungen, lesen wir immer wieder von Gott oder Jahwe als dem Hirten Israels :Jes. 40,11:. (EÜ)
Jes. 40,11
Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte, die Lämmer wird er in seinen Arm nehmen und in seinem Gewandbausch tragen, die säugenden Muttertiere wird er fürsorglich leiten.
In Jer. 31,10 wird in Bezug auf die endgültige Sammlung und Errettung Israels Folgendes vorausgesagt: (EÜ)
Jer. 31,10
Hört das Wort des HERRN, ihr Nationen, und meldet es auf den fernen Inseln und sagt: Der Israel zerstreut hat, wird es wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde!
Der Prophet Hesekiel spricht in Hes. 34,11+12+15 zunächst von den untreuen und schlechten Hirten Israels. Dem gegenüber steht der Gott Israels als der gute Hirte. (EÜ)
Hes. 34,11
Denn so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich bin es, und ich will nach meinen Schafen fragen und mich ihrer annehmen.
Hes. 34,12
Wie ein Hirte sich seiner Herde annimmt am Tag, da er unter seinen zerstreuten Schafen ist, so werde ich mich meiner Schafe annehmen und werde sie retten aus allen Orten, wohin sie zerstreut worden sind am Tag des Gewölks und des Wolkendunkels.
Hes. 34,15
Ich selbst will meine Schafe weiden, und ich selbst will sie lagern, spricht der Herr, HERR.
Jahwe selbst ist der gute Hirte, der sich seiner Herde annimmt. Obwohl er der gute Hirte ist, verheißt er Israel den Messias als den einzigen Hirten :Hes. 34,23+24:. (EÜ)
Hes. 34,23
Und ich werde einen Hirten über sie einsetzen, der wird sie weiden: meinen Knecht David, der wird sie weiden, und der wird ihr Hirte sein.
Hes. 34,24
Und ich, der HERR, werde ihnen Gott sein, und mein Knecht David wird Fürst in ihrer Mitte sein. Ich, der HERR, habe geredet.
Johannes Pflaum schreibt: "Zunächst bezeichnet sich Jahwe als den guten Hirten, dann setzt er seinen Messias als den einen Hirten ein. Somit kann der Messias als der wahre Hirte Israels nur Jahwe selbst sein.
Neben anderen alttestamentlichen Stellen nimmt der Herr Jesus auf dieses Hesekiel-Kapitel Bezug, als er sich in Joh. 10,1-18 als der gute Hirte bezeugt.
Genauso wie Jahwe in Hesekiel 34 zwischen den schlechten Hirten Israels und ihm als dem guten Hirten unterscheidet, tat das auch Christus in Joh. 10,11-15." (EÜ)
Joh. 10,11
Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe.
Joh. 10,12
Wer Lohnarbeiter und nicht Hirte ist, wer die Schafe nicht zu eigen hat, sieht den Wolf kommen und verlässt die Schafe und flieht - und der Wolf raubt und zerstreut sie -,
Joh. 10,13
weil er ein Lohnarbeiter ist und sich um die Schafe nicht kümmert.
Joh. 10,14
Ich bin der gute Hirte; und ich kenne die Meinen, und die Meinen kennen mich,
Joh. 10,15
wie der Vater mich kennt und ich den Vater kenne; und ich lasse mein Leben für die Schafe.
Am Ende des Hebräerbriefes, in dem uns die einzigartige Größe und Herrlichkeit des Herrn Jesus vor Augen gestellt wird, weist Paulus auf den einen Hirten hin :Hebr. 13,20:. (EÜ)
Hebr. 13,20
Der Gott des Friedens aber, der den großen Hirten der Schafe aus den Toten heraufgeführt hat durch das Blut eines ewigen Bundes, unseren Herrn Jesus…
Im AT ist Gott nicht nur der gute Hirte als solcher. Zu seinem Hirtenamt gehört auch die richtende Scheidung innerhalb der Herde zwischen Schafen und Böcken. In Hes. 34,17 ist es Jahwe selbst, der diese Scheidung vornimmt. (EÜ)
Hes. 34,17
Und ihr, meine Herde, so spricht der Herr, HERR: Siehe, ich werde richten zwischen Schaf und Schaf, den Widdern und den Böcken.
Im Zusammenhang mit dem Völkergericht wird uns der wiederkommende Messias als der Richter zwischen Schafen und Böcken gezeigt :Mt. 25,31+32:. (EÜ)
Mt. 25,31
Wenn aber der Sohn des Menschen kommen wird in seiner Herrlichkeit und alle Engel mit ihm, dann wird er auf seinem Thron der Herrlichkeit sitzen;
Mt. 25,32
und vor ihm werden versammelt werden alle Nationen, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirte die Schafe von den Böcken scheidet.
Weil Jesus den Erdkreis richtet :Apg. 17,31, ist er Jahwe, denn in Ps. 98,9 steht geschrieben, dass Gott die Erde richtet. (EÜ)
Apg. 17,31
weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann, den er dazu bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis gegeben, dass er ihn auferweckt hat aus den Toten.
Ps. 98,9
vor dem HERRN! Denn er kommt, die Erde zu richten. Er wird die Welt richten in Gerechtigkeit und die Völker in Geradheit.
Johannes Pflaum erklärt: "An dieser Stelle wird noch durch einen zweiten Zusammenhang deutlich, dass der Messias Jahwe ist.
Im Alten Testament ist es Jahwe selbst, der mit den Völkern ins Gericht geht (vgl. Joel 4,1+2). Im Matthäusevangelium [Mt. 25,31+32] ist es der wiederkommende Herr Jesus Christus.
Überhaupt finden wir die Bezeichnung des Hirten im ganzen Neuen Testament ausschließlich auf den Christus bezogen.
Der thematische Bogen des guten Hirten spannt sich von dem ersten bis zum letzten Buch der Bibel. In Offb. 7,14-17 steht folgendes geschrieben:" (EÜ)
Offb. 7,14
Und ich sprach zu ihm: Mein Herr, du weißt es. Und er sprach zu mir: Diese sind es, die aus der großen Bedrängnis kommen, und sie haben ihre Gewänder gewaschen und sie weiß gemacht im Blut des Lammes.
Offb. 7,15
Darum sind sie vor dem Thron Gottes und dienen ihm Tag und Nacht in seinem Tempel; und der auf dem Thron sitzt, wird über ihnen wohnen.
Offb. 7,16
Sie werden nicht mehr hungern, auch werden sie nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie fallen noch irgendeine Glut;
Offb. 7,17
denn das Lamm, das in der Mitte des Thrones ist, wird sie hüten und sie leiten zu Wasserquellen des Lebens, und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen.
Gemäß Pred. 12,14, 1.Kor. 4,5, 2.Kor. 5,10 und 2.Tim. 4,1 ist Jesus der wahrhaftige Gott und Richter. (EÜ)
Pred. 12,14
Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in ein Gericht über alles Verborgene bringen.
1.Kor. 4,5
So verurteilt nichts vor der Zeit, bis der Herr kommt, der auch das Verborgene der Finsternis ans Licht bringen und die Absichten der Herzen offenbaren wird! Und dann wird jedem sein Lob werden von Gott.
2.Kor. 5,10
Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder empfange, was er durch den Leib vollbracht, dementsprechend, was er getan hat, es sei Gutes oder Böses.
2.Tim. 4,1
Ich bezeuge eindringlich vor Gott und Christus Jesus, der Lebende und Tote richten wird, und bei seiner Erscheinung und seinem Reich:
Der zweite Gottesname, welcher in 1. Mose 49 erstmals genannt wird, ist der Stein Israels. In Jes. 8,13+14 bezeichnet sich Jahwe der Heere selbst als diesen Stein, der zum Stein des Anstoßes wird.
Dass es sich hierbei um Jesus Christus handelt, belegt Mt. 21,42-44. (EÜ)
Mt. 21,42
Jesus spricht zu ihnen: Habt ihr nie in den Schriften gelesen: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden; von dem Herrn her ist er dies geworden, und er ist wunderbar in unseren Augen"?
Mt. 21,43
Deswegen sage ich euch: Das Reich Gottes wird von euch weggenommen und einer Nation gegeben werden, die seine Früchte bringen wird.
Mt. 21,44
Und wer auf diesen Stein fällt, wird zerschmettert werden; aber auf wen er fallen wird, den wird er zermalmen.
Johannes Pflaum schreibt: "Mt. 21,42 ist zugleich auch eine Erfüllung von Ps. 118,22+23, in welchem der Beter in messianischer Weise von dem verworfenen Eckstein spricht.
Außerdem haben wir in Mt. 21 auch einen Bezug zu Dan. 2,34+35+44+45. Dort deutet Daniel aufgrund der göttlichen Offenbarung die Phasen der Weltgeschichte und Weltreiche bis hin zur Wiederkunft Christi und der Aufrichtung des Tausendjährigen Reiches." (EÜ)
Dan. 2,34
Du schautest, bis ein Stein losbrach, und zwar nicht durch Hände, und das Bild an seinen Füßen aus Eisen und Ton traf und sie zermalmte.
Dan. 2,35
Da wurden zugleich das Eisen, der Ton, die Bronze, das Silber und das Gold zermalmt, und sie wurden wie Spreu aus den Sommertennen; und der Wind führte sie fort, und es war keinerlei Spur mehr von ihnen zu finden. Und der Stein, der das Bild zerschlagen hatte, wurde zu einem großen Berg und erfüllte die ganze Erde.
Dan. 2,44
Und in den Tagen dieser Könige wird der Gott des Himmels ein Königreich aufrichten, das ewig nicht zerstört werden wird. Und das Königreich wird keinem anderen Volk überlassen werden; es wird all jene Königreiche zermalmen und vernichten, selbst aber wird es ewig bestehen:
Dan. 2,45
Wie du gesehen hast, dass von dem Berg ein Stein losbrach, und zwar nicht durch Hände, und das Eisen, die Bronze, den Ton, das Silber und das Gold zermalmte. Ein großer Gott lässt den König wissen, was nach diesem geschehen wird; und der Traum ist zuverlässig und seine Deutung zutreffend.
Johannes Pflaum fährt folgendermaßen fort: "Daniel beschreibt den Stein, der zunächst zermalmt und dann die ganze Erde füllt.
Weiter spricht er dann davon, dass der Gott des Himmels (an dieser Stelle nicht sein Messias) ein beständiges Königreich aufrichtet. Damit ist von dem Stein ein direkter Bezug zu Christus und der sichtbaren Aufrichtung seiner Herrschaft nach seiner Wiederkunft gegeben.
In Jes. 8,13+14 wird aber nicht nur deutlich, dass der Stein Israels Christus selbst ist.
Hier wird eine zweite Bezeichnung erwähnt, die sich ebenfalls im Alten Testament auf den lebendigen Gott Israels bezieht. […]
An vielen Stellen wird der Jahwe als Fels oder Fels Israels bezeichnet (vgl. 1.Sam. 2,2; 2.Sam. 23,3; Ps. 18,3; Ps. 62,3 etc.).
Am Ende von Moses Wirken dichtet dieser große Prophet und geistliche Führer das Lied des Moses. Wir finden es in 5.Mose 32.
Auf der einen Seite wird uns in diesem prophetischen Lied die Erwählung Israels, Gottes Fürsorge während der Wüstenwanderung, sowie die Landnahme und die damit verbundenen Segnungen beschrieben. Dieses Lied stellt uns auch Gottes Größe und seine Souveränität vor Augen.
Auf der anderen Seite handelt dieses Lied von Israels Ungehorsam und Abfall in der Zukunft und dem damit verbundenen Gericht Gottes.
Fünfmal bezeichnet sich Jahwe in diesem Lied als der Fels (5.Moses 32,4+15+18+30+31). In 5.Mose 32,4+15 steht:" (EÜ)
5.Mose 32,4
Der Fels; vollkommen ist sein Tun, denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade ist er!
5.Mose 32,15
Da wurde Jeschurun fett und schlug aus. Du wurdest fett, dick, feist! Und er verwarf den Gott, der ihn gemacht, und verachtete den Fels seiner Rettung.
In Jesaja steht nicht nur geschrieben, dass es keinen Retter und keinen Schöpfer als allein Jahwe gibt. In diesem Buch stellt Gott außerdem folgendes fest :Jes. 44,8:. (EÜ)
Jes. 44,8
Erschreckt nicht und zittert nicht! Habe ich es dich nicht schon längst hören lassen und es dir verkündet? Und ihr seid meine Zeugen: Gibt es einen Gott außer mir? Es gibt keinen Fels, ich kenne keinen.
Johannes Pflaum erklärt:
"Der Apostel Paulus kommt in 1.Kor. 10 auf den Ungehorsam Israels während der Wüstenwanderung zu sprechen und das warnende Beispiel, welches uns dadurch gegeben ist.
Über das, was Gott Seinem Volk während der Wüstenzeit Gutes tat, schreibt er folgendes :1.Kor. 10,3+4:." (EÜ)
1.Kor. 10,3
und alle dieselbe geistliche Speise aßen
1.Kor. 10,4
und alle denselben geistlichen Trank tranken, denn sie tranken aus einem geistlichen Felsen, der sie begleitete. Der Fels aber war der Christus.
Johannes Pflaum fährt folgendermaßen fort: "Genauso wie der "Stein" eine Bezeichnung für Jahwe ist, ist es auch mit dem "Fels".
Beide Namen werden auf Christus bezogen, der somit nur Jahwe sein kann. Dies wird noch an einer weiteren Stelle in 1.Kor. 10,9 deutlich. […]
Mit anderen Worten. Es war an dieser Stelle die Sünde Israels, dass sie Christus, ihren geistlichen Felsen, versuchten. In 4.Mose 21,4-9 wird deutlich, wie die Versuchung gegen Jahwe selbst gerichtet war."
>>> 7 Die Trinität Gottes (Einleitung)
>>> 7a Die Entstehung der Trinität
>>> 7b Die Einigkeit des Sohnes
>>> 7d Der Name Gottes
>>> 7e Die Notwendigkeit der Trinität
>>> 7f Die Erkenntnis Gottes und seines segnenden Angesichts
>>> 7g Jesus ist der Engel Jahwes, Schöpfer und Bundesgott Israels
>>> 7h Jahwe ist der von Jahwe entsandte Christus
>>> 7i Jahwe-Jesus ist der Hirte und Stein Israels
>>> 7j Das biblisch bezeugte Erscheinen Gottes
>>> 7k Die Fleischwerdung Gottes